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Test - Shadow of the Beast : Klassiker im neuen Gewand

  • PS4
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27 Jahre ist es her, dass Shadow of the Beast für den Commodore Amiga erschien. Jetzt erlebt der damals sehr beliebte Titel sein Comeback, jedoch nur auf der PlayStation 4. Euch erwarten nicht nur optisch überarbeitete Level, sondern auch viele Zusatzinhalte, die ihr nach und nach freispielen könnt. Ihr übernehmt die Rolle des Biests Aarbron, das auf Rache sinnt. Einst in Ketten gehalten, will es sich nun an seinem ehemaligen Herrn rächen und kämpft sich dabei durch Gegnermassen und Rätselabschnitte.

Bei Shadow of the Beast handelt es sich auch heute noch um einen typischen Sidescroller, denn ihr bewegt euch durchweg von links nach rechts oder in entgegengesetzter Richtung. Dank vieler Kamerafahrten und Zwischensequenzen wirkt der Titel jedoch alles andere als „platt“ und wird aus der zweiten Dimension hervorgehoben. Das Spiel ist in unterschiedliche Level aufgeteilt, die ihr nach und nach freispielt. Der erste Abschnitt wird dazu genutzt, um euch zum einen in die Geschichte einzuführen und euch zum anderen mit der Steuerung des Spiels vertraut zu machen.

Gegner, Blut und Story-Fetzen

Die Bedienung geht euch schon nach wenigen Minuten in Fleisch und Blut über, da die Attacken, Konter und Blockaktionen sinnvoll auf die Tasten des Controllers verteilt wurden. Lange Komboangriffe gibt es in Shadow of the Beast nicht. Während ihr durch die Level zieht, kommt es immer wieder zu Kämpfen. Damit ihr Gegner nicht durch einen kompletten Abschnitt jagen müsst, finden sie immer auf kleinen abgetrennten Abschnitten statt. Links und rechts von euch erscheinen dann Barrieren, die sich erst auflösen, wenn alle Gegner besiegt wurden.

Während der Kämpfe kommt es auf das richtige Timing an. Mit simplem Buttonmashing kommt ihr nicht weit. Ihr müsst darauf achten, dass euch keine Gegner in den Rücken fallen, während ihr die auf der anderen Seite erledigt. Zudem solltet ihr eure Defensive nie vernachlässigen und im richtigen Moment blocken. Gegner tauchen grundsätzlich von beiden Seiten auf. Es reicht daher nie, sich nur auf eine Seite zu konzentrieren. Für jeden komplettierten Kampfabschnitt erhaltet ihr eine Bewertung. Die richtet sich unter anderem danach, wie schnell ihr Gegner besiegt, wie oft ihr selbst getroffen wurdet, wie gut ihr blockt und so weiter.

Verliert ihr Lebensenergie, könnt ihr sie durch bestimmte Attacken wieder auffüllen. Ihr saugt dabei euren Gegnern quasi das Blut aus und heilt euch damit. Durch das Besiegen von Gegnern steigt auch eure Blutanzeige, die ihr am unteren linken Bildschirmrand erkennt. Je nach Füllstand könnt ihr bestimmte Spezialangriffe einsetzen, die euch das Besiegen der Gegner erleichtern. Shadow of the Beast besteht aber nicht nur aus Kämpfen, sondern auch aus (sehr simplen) Rätseln und dem Erkunden der Level.

Durch Erkunden zum Erfolg

Das Erkunden der Bereiche ist wichtig, denn nur dadurch findet ihr die sogenannten Prophezeiungskugeln, die mit Story-Fetzen gefüllt sind. Das ist dann auch gleich ein kleiner Kritikpunkt, denn wenn ihr diese Kugeln nicht findet, geht euch vieles von der Geschichte verloren und ihr fragt euch immer wieder, wieso jetzt gerade das passiert. Am Ende eines Levels seht ihr genau, zu wie viel Prozent ihr es abgeschlossen und welche sammelbaren Dinge ihr nicht gefunden habt.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die Trial-&-Error-Passagen, von denen es einige in Shadow of the Beast gibt. Mal sind es Stachelfallen, die ihr erst erkennt, wenn es bereits zu spät ist, an anderer Stelle tauchen Gegner in Kämpfen so unfair auf, dass ihr beim ersten Mal kaum eine Chance gegen sie haben werdet. Nach dem ersten Durchspielen wisst ihr natürlich, was auf euch zukommt, und tapst dann nicht mehr wie ein blindes Huhn in die Fallen. Beim ersten Durchgang können solche Passagen jedoch schnell frustrieren.

Shadow of the Beast - Launch Trailer
Auch Shadow of the Beast ist ab heute offiziell für die PlayStation 4 erhältlich.

Elixiere oder Schattenkristalle?

Bereits gespielte Level könnt ihr so oft neu betreten, wie ihr möchtet. Daher könnt ihr auch nachträglich verpasste Dinge einsammeln. In Ranglisten dürft ihr eure Leistung mit der anderer Spieler vergleichen. Dadurch entsteht ein Anreiz, Abschnitte immer wieder zu spielen, um den Highscore nach oben zu treiben. Das ist aber nicht die einzige Multiplayer-Komponente: Hin und wieder findet ihr Kristalle an den Stellen, an denen ein anderer Spieler gestorben ist. Seid ihr nett und lasst den Kristall in Ruhe, erhält der andere Spieler ein Elixier. Attackiert ihr den Kristall jedoch, startet ein Quick-Time-Minispiel, durch das ihr einen Schattenkristall erbeuten könnt.

Es liegt immer bei euch, für welche Option ihr euch entscheidet. Mit den Schattenkristallen beschwört ihr kleine Wesen, die kurzzeitig an eurer Seite kämpfen. Für einen Spieldurchgang benötigt ihr etwa zwei Stunden, was erst einmal nicht sehr viel ist. Um alles im Spiel zu sehen, seid ihr aber deutlich länger unterwegs. Denn dann müsst ihr den Titel mehrmals durchspielen, etwa um alle Schwierigkeitsgrade zu absolvieren oder um alle Boni freizuschalten und jedes der vorhandenen Enden zu sehen.

Die Boni können sich sehen lassen. Mit einigen schaltet ihr die Sprachen der Rassen frei, auf die ihr im Laufe des Spiels trefft. Dann erfahrt ihr auch, was sie sagen. Mit anderen verbessert ihr eure Fertigkeiten. Artworks und Videos könnt ihr ebenfalls freischalten. Damit aber noch nicht genug, denn auf Wunsch aktiviert ihr die Originalversion aus dem Jahre 1989, die ihr dann in aller Ruhe spielen könnt. Es gibt also viele Gründe, um den Titel mehrmals durchzuspielen.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener
Nicht nur Fans des Klassikers kommen auf ihre Kosten

Shadow of the Beast ist ein mehr als ordentliches Remake des Amiga-Klassikers. Der Titel überzeugt durch seine Inszenierung und wartet mit vielen kinoreifen Sequenzen auf. Auch wenn ihr bereits nach zwei Stunden den Abspann seht, bietet euch der Titel genügend Anreize, ihn mehrmals zu spielen. Mehrere Enden, jede Menge Bonusinhalte und unterschiedliche Schwierigkeitsgrade sorgen nämlich länger für Unterhaltung, als man anfangs denkt.

Auch wenn die Trial-&-Error-Passagen nerven, macht Shadow of the Beast eine sehr gute Figur, wenn man sich auf das altmodische Spielkonzept einlässt. Das wurde weitgehend beibehalten und nur optisch und akustisch an heutige Standards angepasst. Liebhaber des Amiga-Klassikers dürfen sich zudem über das komplett spielbare Original freuen, das bei den Boni auf Freischaltung wartet. Aber auch alle anderen Action-Fans kommen mit diesem Spiel voll auf ihre Kosten.

Überblick

Pro

  • gelungene Inszenierung
  • viele freischaltbare Boni
  • leicht erlernbare Steuerung
  • mehrere Schwierigkeitsgrade
  • kleine Multiplayer-Einlagen

Contra

  • Trial-&-Error-Passagen
  • mit etwa zwei Spielstunden sehr kurz, wobei diese Zeit nur für einmaliges Durchspielen gilt
  • wichtige Story-Elemente können verpasst werden, da sie in den Leveln gesammelt werden müssen

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