Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Shoot many Robots : Der Name ist Programm

  • X360
Von  |  | Kommentieren

Nach Mitarbeiten an großen Produktionen wie Borderlands, mehreren Rock-Band-Track-Packs oder BioShock konnte Entwickler Demiurge Studios nun Ubisoft als Publisher für seinen ersten eigenen Download-Titel gewinnen. Ob sich das Geschäft für den Vertrieb lohnt?

Was die Geschichte betrifft, so ist dem kurzen Pressetext von Publisher Ubisoft eigentlich kaum was hinzuzufügen: „In Shoot Many Robots folgt der Spieler P. Walter Tugnut auf seiner Mission, möglichst viele Roboter zu zerstören, nachdem eine Fabrik plötzlich beginnt Killer-Roboter zu produzieren. Mit einem Wohnwagen voller Waffen und Bier ziehen bis zu vier Spieler kooperativ in die Schlacht und erleben einen Side-Scrolling-Shooter mit Rollenspielelementen und vielfältigen Möglichkeiten, Waffen und Gegenstände individuell anzupassen.“

In bester Probotector-Manier erstreckt sich die schießwütige Hatz über drei Welten, die aus vier bis fünf Levels bestehen. Jedes Level selbst ist noch einmal unterteilt in drei bis vier Abschnitte, die durch verschiedene Areale führen. Manchmal gilt es auch nur, in einem räumlich stark begrenzten Abschnitt mehrere Roboterwellen zu überleben. Anfangs nur schwach bewaffnet, findet ihr aber schnell an allen Ecken und Enden Bonusausrüstung, die nach Beenden eines Levelabschnitts zum Kauf im Wohnwagen bereitsteht.

Das Shoot-'em'-Rollenspiel

Im Gegensatz zur spielerisch gebotenen "Abwechslung" hat die Auswahl an Ausrüstung es in sich: Sie reicht von Hüten, Helmen und Masken über (Strumpf-)Hosen, Hemden und Gürtel bis zu MGs, Schrotflinten und Raketenwerfern sowie Miniguns, Eisstrahl oder Flammenwerfer. Jedes Utensil hat bestimmte Eigenschaften, die euch das Leben leichter oder teilweise auch schwerer machen. Eine Waffe, die ordentlich Schaden anrichtet, verlangsamt euch. Ein Helm, mit dem ihr höher springt oder auch gleitet, verhindert, dass ihr Gegner umgrätschen könnt. Und ein Rucksack für mehr Munition und das gesundheitsspendende Bier verringert den Schaden, den eure Waffen anrichten. So kann jeder seinen bevorzugten Spielstil verfeinern.

Shoot Many Robots - Missions Launch Trailer
Welche Arten von Missionen hat Shoot Many Robots zu bieten? Diese Frage soll der Launch-Trailer beantworten.

Das Wichtigste sind natürlich die Waffen. Derer tragt ihr stets zwei mit herum. Für die Erstwaffe steht unendlich Munition zur Verfügung. Die Zweitwaffe richtet zwar mehr Schaden an, hat dafür aber eine begrenzte Schusszahl. Doch egal ob Waffe oder Accessoire, bezahlt wird alles mit Radmuttern der abgeschossenen Gegner. Sterben diese schnell hintereinander, steigt der Multiplikator bis auf das Fünffache. Je mehr Radmuttern am Levelende auf dem Konto sind, desto besser fällt die Bewertung aus und umso mehr Sterne erhaltet ihr, um weiter Gebiete freizuschalten. Zusätzlich wächst mit jedem Abschuss der Erfahrungsbalken. Ist dieser voll, steigt Walter eine Stufe auf und kann dadurch bessere Rüstungsteile und Waffen aus dem umfangreichen Sortiment wählen.

Wenig Abwechslung

Leider merkt man dem Spiel relativ schnell seine Herkunft als Download-Titel an, denn nicht alles ist so abwechslungsreich wie das Waffenarsenal. Gefühlt gibt es ein halbes Dutzend Gegner und nur halb so viele Areale für die Roboterjagd. Neben einem Schrottplatz in ländlicher Westernidylle gibt es noch eine Waldkulisse, eine Industriestadt und eine Fabrik - alles in seitlich scrollender 3-D-Grafik. Trotzdem bleibt das Spiel zweidimensional. Manche Gegner springen zwar aus dem Hinter- oder Vordergrund auf die Spielebene, selbst dürft ihr aber nicht in die dritte Dimension abtauchen. Dafür sind einzelne Passagen aber recht verwinkelt und verzweigt und laden zum Entdecken von Kisten für neue Extras ein, sodass zunächst keine Langeweile aufkommt.

Dummerweise wiederholen sich die Szenarien später nicht nur, sondern sind teilweise tatsächlich dieselben – mit den gleichen, wenn auch schwierigeren (End-)Gegnern. So sinkt im späteren Verlauf die Motivation, bereits beendete Abschnitte erneut zu spielen, um noch nicht gefundene Waffen aufzuspüren oder Radmuttern für die Einkaufstour zu sammeln. Ganz ähnlich verhält es sich mit der musikalischen Untermalung. Dem Szenario entsprechend gibt es gitarrenlastige Blues- und Country-Musik, die nur selten von etwas Modernerem abgelöst wird. Alles ist recht angenehm zu hören, wird aber durch die magere Anzahl an Stücken schnell eintönig.

Fazit

Karsten Nitschke - Portraitvon Karsten Nitschke
Ja, es ist ein Download-Titel. Ja, es wiederholt sich viel. Insgesamt ist man nach knapp vier Stunden durch mit der ersten Welt. Das reicht für den Abspann und um alles gesehen zu haben. Aber verdammt, für zwischendurch macht der Titel echt Spaß. Und wer nach der ersten Welt noch motiviert ist, wagt sich an die wirklich knackige zweite und dritte. Allerdings funktioniert das Sammeln der Sterne zum Freischalten späterer Levels nur über das bessere Abschneiden bereits gespielter Abschnitte – und das nervt auf Dauer. Trotzdem kann und will ich das Spiel hier nicht schlechtreden. Es ist ungemein befriedigend und macht auch Spaß, eine Roboterwelle nach der anderen einfach niederzumähen, wo man vorher noch an der ersten kläglich scheiterte. Auch das Ausprobieren der neu gefundenen Waffen und das Lesen der Beschreibungen ist spaßig. Mal mehr, mal weniger. Und wenn man keine Lust hat, dieselben Level immer und immer wieder zu spielen, um an die nötigen Radmuttern für die nächste Wumme zu kommen, zahlt einfach eine überschaubare Summe Microsoft-Punkte und schwimmt im metallenen Schrott.

Überblick

Pro

  • interessantes Level-Design ...
  • sehr umfangreiche Ausrüstung
  • lustige Extras
  • viel zu entdecken

Contra

  • … das sich aber wiederholt
  • wenig Gegner
  • wenig Areale
  • unausgewogener Schwierigkeitsgrad

Kommentarezum Artikel