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Special - Computerspielland Österreich: Greentube : Ski-Challenge-Entwickler Greentube im Interview

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CS: Interessanterweise ist das aber auch etwas, was manchem Werbepartner zu unerwarteter Berühmtheit verhilft. Bei der Ski-Challenge 07 hatten wir eine Mastercard-Werbung, und die stand gerade in der schwersten Kurve der ganzen Strecke. Und weil es dort wirklich alle aufgebrezelt hat, ist das dann die Mastercard-Kurve geworden. Und dadurch ist dieser Banner sehr prominent und sehr viel wert geworden.

GW: Und ihr baut jetzt genau vor dem Logo des meistbietenden Sponsors Kamelbuckel und Eisplatten ein, damit man genau dort stürzt?

AH: Das wäre gar keine schlechte Idee (lacht). Das kommt auf die Liste für nächstes Jahr. Nein. Also wenn die echte Strecke dort keine Eisfläche oder Kamelbuckel hat, dann nicht.

GW: Gibt's Tipps vom Entwickler, damit man eine Strecke gut runterkommt?

CS: Es gibt für jede Strecke eine ideale Linie, mit der man die ideale Zeit erfahren kann. Die Herausforderung ist nicht nur, diese Linie herauszufinden, sondern auch noch, genau diese Linie zu fahren und sich keinen Fehler zu leisten.

GW: Habt ihr eine Liste mit den perfekten Ski-Einstellungen im Safe liegen?

CS: Die besten Ski-Einstellungen wissen wir im Vorhinein selbst nicht, weil wir selbst auch nicht so gute Ski-Challenge-Spieler sind. Wir können höchstens Tipps geben, wie etwa: Bei Schneewetter auf einer Speed-Piste, die wenig Kurven hat, wird der Gleitanteil wahrscheinlich sehr hoch sein. Aber wie die Werte auf die drei Zahlen genau verteilt werden, wissen wir nicht. Jeder muss das für sich selbst herausfinden, mit welcher Einstellung er am besten fahren kann. Im Nachhinein ist das immer interessant, mit welchen Ski-Einstellungen die Profis gefahren sind.

AH: Die wirklich guten Spieler fahren mit viel mehr Gleitprozenten. Da haut's uns nach der dritten Kurve schon raus. Weil sich dann eben der Ski viel weniger dreht. Die fahren aber auch eine ganz andere Linie, die man aber auch nur fahren kann, wenn man die Strecke in- und auswendig kennt - nach 500 Testläufen oder so.

GW: Mit mobilen Spielen seid ihr auch recht gut unterwegs?

AH: Die Ski-Challenge gibt es schon seit Langem für Handys. Da haben wir jährlich sieben Versionen für die unterschiedlichen Display-Größen entwickelt. Jetzt haben wir uns aber auf die Smartphones verlegt. Weil da das Spielen viel besser funktioniert. Jetzt wird gerade die gesamte 3-D-Schiene für mobiles Spielen aufgebohrt, also Fußball-Challenge für unterwegs, Mountainbike-Challenge für unterwegs ... Die Geschicklichkeitsspiele, das Webschnapsen, sind schon lange portiert worden.

CS: Ein heutiges Smartphone ist auch von der Rechenleistung her besser und stärker als der PC, für den wir 2005 die erste Ski-Challenge ausgelegt haben.

GW: Und was macht Greentube als Nächstes?

AH: Es gibt ein interessantes Projekt, das wir gerade andenken. Es ist aber noch zu früh, darüber etwas zu sagen. Das wird auch eine interessante Sportart, die in vielen Ländern der Welt eine Relevanz hat. Was mehr und mehr zunimmt, sind die Auftragsarbeiten. Da kommt eine große Marke und sagt: Ich launche das und jenes Produkt und ich habe gehört, dass Spiele sehr wirksam sind und für die Zielgruppe gut passen. Für Volkswagen haben wir ein Spiel entwickelt, bei dem es nicht nur um Geschwindigkeit, sondern auch um den Spritverbrauch geht.

GW: Wenn ihr den ganzen Tag mit Spielen zu tun habt, spielt ihr dann privat auch noch?

CS: Ich habe nur einen Laptop zum E-Mail-Lesen daheim. Mir reicht die Zeit, die ich hier im Büro vor dem Computer verbringe. Andererseits: Gerade in der Programmierabteilung gilt es auch, Konkurrenzspiele anzuschauen. Und da kann es auch schon einmal vorkommen, dass wir einen Nachmittag dasitzen und nur ein Spiel spielen.

AH: Ich spiele am ehesten mit meinen Kindern. Bei Greentube haben wir aber den Vorteil, dass wir während der Arbeitszeit offiziell sehr viel spielen können. Das ist für viele Leute ein Traumberuf - wenn der Chef kommt und man kann das Spiel am Computer offen lassen, weil es eben zum Beruf gehört ...

CS: Ja, wir brauchen keinen Boss-Key ... (lacht)

GW: Wenn man sich jetzt denkt: „Genauso einen Job will ich auch machen!" und sich bei euch bewerben will, was muss man da alles mitbringen?

CS: Eine entsprechende Ausbildung und mehrjährige Erfahrung. Wir setzen keinen akademischen Titel voraus. Der Großteil unserer Leute hat einen Abschluss, aber es gibt auch Autodidakten, die einfach so viel Erfahrung in der Branche haben, dass sie auf jeden Fall gleichwertiges, wenn nicht sogar noch besseres Know-how haben als Leute, die auf die Uni gegangen sind.

AH: Natürlich ist es aber auch sehr abteilungsabhängig. Wie in jedem Unternehmen gibt es bei uns nicht nur Entwickler und Kreative oder Web-Designer, sondern auch eine Marketing- und Sales-Abteilung, eine Finanzabteilung oder eine Buchhaltung. Sehr wichtig sind für uns auch Sprachkenntnisse, weil 60 bis 70 Prozent unserer Kommunikation in Englisch läuft, und da erwarten wir uns schon ein relativ hohes Niveau. Allein, weil wir es eben auch international mit extrem namhaften Medienhäusern zu tun haben. Und wenn man es einmal in die Liga geschafft hat, für die BBC als ausgesuchter Spielentwickler zu arbeiten, dann bewegen wir uns in der Königsklasse.

CS: Für Englisch muss man aber gar nicht erst in den Flieger steigen, denn wir haben auch viele internationale Mitarbeiter, da ist einfach Englisch die Sprache, mit der kommuniziert wird.

AH: Wir haben jetzt mittlerweile neun oder zehn verschiedene Nationalitäten, und da wird's auch intern immer schwieriger, mit Deutsch durchzukommen.

GW: Thank you for the interview.

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