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News - Gipfeltreffen der Spielekiller : Von Schweinefirmen über Schwarz-Weiß-Ansichten

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Electronic Arts: Ab
heute auch Metzger?
Am gestrigen Donnerstag wetterten in München verschiedene Gegner von PC- und Videospielen gegen die Branche. Mehr Verbote fordern die Teilnehmer des Kongresses "Computerspiele und Gewalt", um Heranwachsende besser vor Gefahren der virtuellen Gewalt schützen zu können. Eine Schwester des Jugendschutzforschers Christian Pfeiffer, der schon in Vergangenheit gegen Spiele trommelte, beschimpfte Electronic Arts sogar als "Schweinefirma".

Abgesehen von der recht unqualifizierten Aussage gaben Journalisten, Wissenschaftler und Pädagogen ihre überwiegend einseitigen Meinungen kund, die einen mittelbaren Zusammenhang zwischen Videospielen und einer Abstumpfung und Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen sehen – Befürworter der Videospiele kamen übrigens beim kollektivem Schwarz-Weiß-Sehen nicht zu Wort.

Laut dem Schulpsychologen Werner Hopf seien gewalthaltige Medien (auch Horrofilme werden genannt) sogar der stärkste Risikofaktor für Gewaltkriminalität. Befragt wurden dabei 12- bis 14-jährige Jugendliche. Selbst die USK bekommt ihr Fett weg, denn angeblich sei das Kontrollgremium nicht ausreichend – tatsächlich stellt die USK die weltweit strengsten Regeln für Alterseinstufungen und Prüfungen auf.

Rainer Fromm, auffällig geworden durch verschiedene, fehlerhafte Reportagen für die ZDF-Sendung Frontal 21, stellte während des Kongresses sogar einen Bezug zwischen Strategiespielen und der Judenverfolgung im Dritten Reich her. Seiner Auffassung nach dürften in Videospielen kein Giftgas mehr eingesetzt werden. Strategiespiele seien laut Fromm sowieso nur Kriegsspiele, die unter diesem Begriff geführt würden.

Eine objektive Diskussion sollte von vorn herein nicht stattfinden. Dazu fehlten sowohl Vertreter aus der Branche, als auch Verfasser von Studien, die gegenteilige Ergebnisse aufstellten. Dass dies auch durchaus gewollt war, zeigt der O-Ton aus der Einladung: "Actionspiele sind unglaublich schnell und fixieren den Spieler auf Exzesse des virtuellen Tötens und Orgien der Gewalt, die einer sensiblen und humanen Persönlichkeitsentwicklung bei Kindern und Jugendlichen entgegenwirken. Abstumpfung ist nur ein Effekt von Gewalt in Computerspielen."

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