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Special - GamerGate : Der Wahnsinn greift um sich

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GamerGate, Quinnspiracy, NotYourShield, Sarkeesian, Frauenhass, Feminismus – all das sind Begriffe, die uns in den letzten Tagen immer wieder um die Ohren geklopft wurden. Natürlich wollte ich wissen, was es eigentlich mit diesem ganzen Trara auf sich hat, und begann zu recherchieren. Blöde Idee, ganz blöde Idee. Denn egal, wie tief man gräbt, man findet eigentlich nur einen Haufen gequirlte Scheiße (sorry, aber blumiger kann man es nicht ausdrücken).

Als vor einigen Tagen der Begriff #GamerGate aus den USA über den großen Twitter-Teich schwappte, war ich zunächst ratlos. Wieder eine neue Modewelle? Warum tut jeder so, als ob das was Großes wäre? Also Google angeworfen, man will ja auf dem Laufenden sein. Mein erstes Suchergebnis brachte mich nicht weiter.


Zoe Quinn - Spieleentwicklerin

Als Gamergate (griechisch gametes "Gatte", ergatos "Arbeiter") bezeichnet man bei Ameisen eine begattete Arbeiterin, die reproduktiv tätig ist und somit die Funktion einer Königin innehat.“ (Wikipedia)

Okay, die Vermutung, auf dem Holzweg zu sein, ließ nicht lange auf sich warten. Die Spielewelt regt sich über vieles auf, aber Ameisen erschienen mir dann doch etwas unwahrscheinlich. Also weitergesucht. Und siehe da, wir stoßen auf eine bizarre Story von einer sexuell umtriebigen Spielentwicklerin aus der Indieszene und ihrem frustrierten Exfreund, der pikante Details über ihre Seitensprünge, unter anderem auch mit Spielejournalisten, in seinem Blog der Öffentlichkeit zur Schau stellte. Aha, das soll ein Skandal sein?

Der Fall Zoe Quinn

Wäre es wohl nie geworden, wenn zu den Gespielen der Zoe Quinn (so der Name der Entwicklerin) nicht Mitarbeiter aus der Spielebranche, speziell auch der Spielepresse gehört hätten. Erschien mir auch nicht kritisch, nahezu jeder, der einen Job hat, bandelt mal mit Kollegen oder Mitarbeiterinnen aus anderen Firmen an. Doch dann musste ich feststellen, dass die Uhren in der Welt der Spiele offenbar etwas anders ticken. Von Vorteilsname, Bestechung durch Sex, dubiosen Aktionen gegenüber verschiedenen Organisationen ist die Rede. Nichts ist akkurat bewiesen und vieles extrem widersprüchlich, aber das stört offenbar manche Verschwörungstheoretiker nicht. Ich für meinen Teil hege jedenfalls grundsätzlich erst mal etwas Zweifel, wenn ein betrogener Mann sich über seine untreue Ex auslässt, und die weiteren ausgegrabenen Bestandteile sind dermaßen verworren und nebulös, dass es nahezu unmöglich sein dürfte, dort auf eine echte Wahrheit zu stoßen.


Phil Fish - mag keine Gamer

Ich verzichte bewusst auf Verlinkung zu irgendwelchen Seiten oder Videos, weil ich nicht die geringste Ahnung habe, welche Aussagen in den Weiten des Internets hier überhaupt halbwegs realistisch sind. Außerdem will ich euch nicht den Schmerz ersparen, euch selbst durch das ganze Chaos zu googeln.“ (A. Philipp)

Zoe Quinn hatte jedenfalls einen kräftigen Shitstorm an der Backe und wie es in solchen Fällen im Internet üblich ist, vergriffen sich einzelne Personen kräftig in der Wortwahl. Die heftigen verbalen Attacken auf Quinn zogen natürlich Verteidiger auf ihre Seite, unter anderem Fez-Entwickler Phil Fish, der es sich nicht nehmen ließ, sich ebenfalls im Ton zu vergreifen und einen generellen Rundumschlag in Richtung Spieler rauszuhauen. So kennen wir ihn halt. Statt nur einer kleinen, aber lauten Gruppe auf Twitter standen auf einmal alle Spieler im Fokus. Die Schlammschlacht war eröffnet und jeder, der etwas zu sagen hatte, plärrte etwas hinaus in die Welt. Wer nichts zu sagen hatte, machte trotzdem einfach mal mit.

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