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Special - Powerleveling - Das Geschäft mit dem virtuellen Ruhm : Special

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Im Zeichen immer komplexer werdender Rollenspiele blüht ein stetig wachsender Wirtschaftszweig, der Dienstleistungen für Spieler anbietet, virtuelle Güter anhäuft und für echtes Geld verkauft. Powerleveling, Gold-Farming, Quest-Hilfen – viele Begriffe, und sobald sie fallen, schreit die MMO-Gemeinschaft auf und beteuert vehement, dass diese Dinge ihr Spiel zerstören. Wir haben uns auf die Suche nach den Hintergründen gemacht.

Die Klischees mit einem Fünkchen Wahrheit …

Rollenspiele bieten gemeinhin eine virtuelle Welt, in der sich der Spieler verlieren und die Sorgen des Alltags abstreifen kann. Immer gibt es Spieler, die Inhalte vor den anderen sehen, weil sie mehr Wissen, aber auch mehr Zeit in Rollenspiele investieren. Doch der Grundgedanke sollte bei einem Spiel immer der Spaß sein. Deshalb sind die Spieler, die Dienstleistungen rund um virtuelle Gegenstände gegen echtes Geld erwerben, verschrien als Verräter, die den Spaß für andere zerstören. Dazu kommt das Klischee, dass jeder Gold-Farmer und jeder Powerleveler aus China ein schlecht bezahlter Jugendlicher ist, der von den großen Unternehmen ausgebeutet wird. Teilweise entspricht dies sicherlich der Wahrheit (siehe auch unser Interview zu diesem Thema).

Es stimmt schon, dass massive Verkäufe von virtueller Währung und Gegenständen die Wirtschaft in einem MMORPG zumindest teilweise angreifen. Warum sollen sich Spieler mit wenig Zeit die Mühe machen, auf einem neuen Server die Menge Währung im Spiel anzusparen, wenn ein einfacher Klick im Internet genügt, damit sie sich die Zeit und die Mühe sparen können? Genauso verhält es sich mit Gegenständen, die nur mit viel Arbeit zu finden sind und nur für eine gewisse, sehr engagierte Gruppe Spieler verfügbar sein sollten. Auf einmal findet man eine Masse dieser Gegenstände in den Auktionshäusern der Spiele, und das drückt Preis und Seltenheit. Hier kann man definitiv sagen, dass dieser Bereich der Wirtschaft in einem Rollenspiel schadet.

Auf der anderen Seite ist das Erreichen immer höherer Stufen in einem Rollenspiel ein Lernprozess. Man lernt, seine Klasse zu beherrschen, bekommt Gegenstände als Belohnung und baut so mit der Zeit einen kompletten Charakter auf. Das haben diejenigen nicht, die eine Firma beauftragen, damit sie ihr virtuelles Alter Ego auf die Höchststufe bringen. Sie werden den Charakter nicht perfekt beherrschen und kennen wenig von der Welt. Da aber laut unseres Interviewpartners besonders Spieler diese Dienstleistung kaufen, die bereits alles kennen und sich nicht mehr auf den langen Weg von Anfang bis Ende eines Charakters einlassen wollen, ist dies vielleicht auch kein Hindernis mehr.

Eine ständig wachsende Wirtschaft

Eine Milliarde US-Dollar haben Spieler im letzten Jahr für virtuelle Dienstleistungen mit echtem Geld bezahlt, und dies soll konstant wachsen. Die Inhalte von Rollenspielen werden immer komplexer und Hilfe tut Not. Auf der einen Seite gibt es große Gemeinschaften, die den Spielern auf ihrem Weg helfen. Auf der anderen Seite stehen die Unternehmen, die für Geld den Weg gehen. Wer keine Lust hat, sich damit zu beschäftigen, keine Zeit hat, den Charakter hochzubringen, aber genügend Geld besitzt, kann in kürzester Zeit so ziemlich alles erreichen, was das Spiel hergibt.

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