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Test - Sound BlasterX AE-5 : Die Soundkarte ist noch nicht tot!

  • PC
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Die Soundkarte mutet inzwischen beinahe wie ein Relikt aus der Vergangenheit an. Wohl jeder ältere PC-Bastler erinnert sich mit Freud und Leid an den Einbau der Brüllplatinen. Die sind aber mittlerweile eher zur Seltenheit geworden, übernehmen doch Onboard-Chips und im Zweifelsfall USB- oder integrierte Soundkarten den Job. Dennoch hat Creative nach über fünf Jahren mit der Sound BlasterX AE-5 wieder eine Karte auf den Markt gebracht. Das mussten wir uns genauer anhören.

Die Sound BlasterX AE-5 ist zu einem UVP von 149,99 Euro zu haben, doch wer sorgfältig googelt, findet bereits Exemplare für etwas über 120 Euro bei verschiedenen Händlern. Die früheren Basteleien beim Einbau gehören der Vergangenheit an. Die mit 145 x 20 x 128 mm sehr kompakte Karte im hübschen Gehäuse wird einfach in einen freien PCIe-Slot gesteckt. Lediglich ein Kabel vom Mainboard für die Frontanschlüsse kann noch eingestöpselt werden. Alle weiteren Anschlüsse werden nur dann benötigt, wenn ihr den beiligenden LED-Strip ins Gehäuse kleben wollt. Auch Soundkarten kommen offenbar nicht mehr ohne Beleuchtung aus.

Bezüglich der Anschlüsse bleiben relativ wenig Wünsche offen. Die Karte verfügt über drei 3,5-mm-Line-outs (Front, Rear, Center/Sub), Mikrofoneingang, Kopfhörerausgang (beide ebenfalls 3,5 mm Klinke) sowie ein optischer Ausgang. Außerdem wird noch die Installation der Sound-Blaster-Connect-Software fällig, in der auch die Sound BlasterX Acoustic Engine integriert ist, ebenso wie die Beleuchtungssteuerung.

Die Sound BlasterX AE-5 ist mit einem ESS ES9016K2M Sabre Ultra DAC bestückt, der mal eben schlappe 32 bit / 384 kHz Wiedergabe mit einem 122 dB DNR, ultra-low Verzerrung und Jitter erlaubt. Die 384 kHz fallen allerdings nur im DirectMode mit Umgehung des Sound Core3D DSP. Ansonsten werden 32 bit / 96 kHz abgeliefert. Ein weiteres Herzstück ist der nagelneue Xamp, ein Kopfhörerverstärker, bei dem jeder Audiokanal einzeln verstärkt wird und der Kopfhörer im Bereich von 16 bis 600 Ohm Impedanz befeuern kann.

Mit der Karte können Lautsprecher aller Art mit Stereo- oder 5.1-Klang betrieben werden, für Kopfhörer ist virtuelles 7.1 vorgesehen. Über die Connect-Software lassen sich entsprechende Einstellungen und Anpassungen an die eigenen Systeme vornehmen. Bitte dabei auf die Impedanz achten, nicht dass es euer Headset auseinanderpustet. Die Bedienung von Equalizer und Effekten erfolgt zudem komplett über die Software, sodass die Audiosteuerung eures PCs in den Ruhestand gehen kann.

Das Ergebnis ist überaus beeindruckend, insbesondere bei guten Headsets. Schon bei einem Lautsprechersystem überzeugt der bockstarke Klang, mit einem richtig guten Headset geht vollends die Sonne auf. Wir haben die Karte mit einem MMX300 von Beyerdynamic und einem Sennheiser 373D ausprobiert und waren mehr als beeindruckt, wie viel mehr Dynamik und Feinheiten gegenüber dem Onboard-Chip zu hören waren. Kristallklare Höhen, druckvolle, voluminöse Bässe und knackige Mitten sind überhaupt kein Problem.

Hilfreich sind dabei natürlich die zahlreichen Presets für Gaming, Musik und Filme in der Software, die per Mausklick aktiviert werden. Zudem verfügt die Software über einen simpel zu bedienenden Equalizer, mit dem auch eigene Profile möglich sind. Zwar hätte man das eine oder andere Feature der Software vielleicht noch etwas besser anordnen können, die Bedienung ist aber simpel und erfüllt voll und ganz ihren Zweck.

Außerdem umfasst die Software noch den Scout-Modus, der Nebengeräusche stärker hervorhebt, sowie den Scout Radar, der euch im Spiel Geräuschquellen auf einer App anzeigt. Ob das allerdings nicht schon in den Bereich des Cheatens geht, lassen wir mal offen. Die sehr gute räumliche Wirkung des Surround-Sounds allein sollte aber schon reichen, um Geräuschquellen punktgenau zu orten.

Im Grunde konnten wir bei der Sound BlasterX AE-5 nur einen echten Schwachpunkt ausmachen: den Mikrofoneingang. Im Vergleich zur Soundausgabe blieb er doch um einiges unter den Erwartungen. Bei Soundaufnahmen per Mikrofon konnten wir zudem unangenehme Nebengeräusche ausfindig machen. Beim Sprachchat waren die zwar kaum zu hören, aber wer beispielsweise Podcasts aufnimmt, wird damit nicht glücklich werden.

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