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Preview - State of Decay 2 : Koop-Klamauk im Zombieland

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Die Nahrungsvorräte sind aufgebraucht. Einer unserer Kameraden leidet am Zombievirus, es gibt aber keine Medikamente. Außerdem ist die Moral im Keller. Nicht mal fünf Minuten haben wir in State of Decay 2 verbracht, schon scheint die Lage aussichtslos. Schlimmer kann es nicht werden … oder?

Statt uns erst mal langsam unseren Charakter und unsere Gemeinschaft von Überlebenden aufbauen zu lassen, wirft uns die Anspieldemo direkt ins eiskalte Wasser: Wir befinden uns in einer Situation, die eigentlich erst nach sechs bis acht Spielstunden auftreten würde. Unsere Truppe befindet sich in einer tiefen Krise – und nur wir allein können daran etwas ändern.

Es dauert eine Weile, bis wir die Lage halbwegs überblicken. Schnell wird klar, dass in der Fortsetzung von Microsofts Zombie-Überlebenskampf deutlich mehr Management nötig und möglich ist als noch im ersten Teil. Die elementaren Dinge bleiben jedoch gleich: Unsere Basis braucht Essensvorräte, Medizin, Wasser, Betten und natürlich adäquaten Schutz vor heranschlurfenden Untotenhorden. Um Krankenstation, Garten oder Wachturm anlegen zu können, braucht es jedoch Ressourcen, die erst einmal beschafft werden wollen. Puh! Doch wer verzagt, wird gefressen, also ran ans Werk!

Mit unserem aktuellen Charakter und einer kurzerhand angeheuerten Kollegin aus der Gruppe beschließen wir, zunächst einen kleinen Erkundungstrip zu machen. Grafisch hat State of Decay 2 einen guten Sprung hingelegt: Alles ist farbiger, detaillierter und hübscher animiert als im technisch ziemlich holprigen Vorgänger. Wenn nur das kräftige Ruckeln nicht wäre – bei Kameraschwenks nervt es nur.

In Räumen dagegen bricht die Bildrate kräftig ein. Kriechen auch noch Zombies dazu, wird die Action schwer spielbar. Hinzu kommt eine erneut etwas träge und nicht immer genaue Steuerung. Simple Aktionen wie das Schließen einer Tür oder der rettende Sprung aus dem Fenster werden zur Geduldsprobe, weil man an Ecken hängen bleibt oder die erforderliche Tasteneinblendung nicht auftauchen will.

Rucksacktouristen

Erschwert wird unser Streifzug durch Hunger, Müdigkeit und Verletzungen der Spielfigur. Wie im Vorgänger muss regelmäßig gegessen und geschlafen werden, damit sich Ausdauer und Lebenskraft vollständig regenerieren können. Verschiedene Mittel pushen Kondition (zum Beispiel Energy-Drinks) oder Energie (etwa Schmerzmittel), wirken jedoch nur kurzzeitig. Achtet ihr nicht auf die entsprechenden Hinweise und Aussagen eures Charakters, geht ihm buchstäblich die Puste aus. Passiert das inmitten eines Zombieangriffs, wird euch mit großer Wahrscheinlichkeit das Lebenslicht ausgeblasen.

Insbesondere bei Nacht solltet ihr euch ausschließlich topfit und gut ausgestattet nach draußen wagen: Die Kombination aus schlechter Sicht und gefräßigeren Zombies kann euch rasch in arge Bedrängnis bringen. Apropos Bedrängnis: Neue Gegnertypen, darunter der ebenso fette wie kräftige Juggernaut, erfordern eure volle Aufmerksamkeit. So endeten auch wir auf unserem ersten „Spaziergang“ als warmes Buffet für die Hirnverkoster, weil der eigene Rucksack zu schwer und die Knie zu weich für eine Flucht waren.

Nach dem Tod einer Figur geht es im Körper des nächsten Gruppenmitglieds weiter. Euren Trupp erweitert ihr durch erfolgreiche Rettungsmissionen bedrohter Menschen, die überall auf der Karte auftauchen können. Jeder bringt individuelle Stärken und Schwächen mit, beispielsweise in den Bereichen Nahkampf, Sammeln oder Schleichen. Natürlich dürft ihr nach Belieben zwischen den Leuten wechseln. Nicht jeder ist für alle Aufgaben geeignet, sodass in dieser Hinsicht eine taktische Komponente mitspielt.

Genau wie bei Teil 1 stärkt ihr jedes Attribut durch bloßen Einsatz: häufiges Laufen stärkt Ausdauer und Agilität, während euch regelmäßiger Nahkampf nach und nach kräftiger zuschlagen lässt. Außerdem könnt ihr einige Fähigkeiten spezialisieren und damit noch weiter verbessern.

Verbessern lassen sich natürlich auch Ausrüstung sowie Inventarplatz. Die Größe eures Rucksacks ist elementar, bestimmt diese doch, wie viele Waffen, Heilgegenstände und Rohstoffe transportiert werden können. Mehr ist aber nicht unbedingt besser: Wer viel Zeug mitschleppt, kann sich weniger schnell bewegen und gibt eine leichtere Beute für die Zombies ab.

Damit ihr euch effektiv eurer Haut erwehren könnt, greift ihr auf eine breite Auswahl an Hieb-, Stich- und Feuerwaffen zurück. Messer, Baseballschläger, Pistolen, Schrot- und Maschinengewehre haben jeweils verschiedene Vor- und Nachteile. Durch das Auffinden, den Handel mit NPCs oder das Crafting in der heimischen Basis erweitert ihr euer Arsenal, gleiches gilt für Munition und andere Items. Aber Vorsicht: Jede Waffe nutzt sich ab und muss nach einer Weile repariert werden, ansonsten könnt ihr sie nicht mehr benutzen.

Für Solisten bietet State of Decay 2 zweifellos reichlich Missionen und Herausforderungen. Vom Kampf gegen die Untoten zwecks Ressourcenbeschaffung über den Ausbau eurer Basis nebst Befriedigung der Einwohnerbedürfnisse bis hin zum Erforschen der umfangreichen Spielgebiete ist jede Menge zu tun. Aber wie schlägt sich der Überlebenskampf im Koop-Modus mit drei weiteren Spielern? Das probieren wir auf dem PC aus.

State of Decay 2 Hands-On - 4 Stunden mit dem Zombie-Survival-Spiel
Sascha konnte knapp vier Stunden das neue State of Decay 2 auf der Xbox One X und dem PC anzocken, hier sein kommentiertes Gameplay.

Zusammen durchdrehen

Jederzeit könnt ihr nämlich bis zu drei weitere Survival-Spezis zur Zombiehatz einladen. Als Sidekick nehmt ihr gesammelte Gegenstände sowie den eigenen Charakterfortschritt mit in euren Spielstand. Eine größere Einschränkung ist die Pflicht, alles gemeinsam zu machen: Ähnlich wie in Far Cry 5 dürft ihr euch nicht zu weit voneinander entfernen, andernfalls teleportiert euch das Spiel zurück zum Host.

Ansonsten zockt ihr nach eigenem Gutdünken Haupt- wie Nebenmissionen, heizt mit allerlei Fahrzeugen durch die Gegend oder kloppt Untote klein. Ihr könnt aber auch neue Gebiete aufdecken oder Materialien sammeln. Jedoch wird der Loot aufgeteilt, sodass ihr nur das einsammeln dürft, was eurer Farbe entspricht. Waffen und Items tauschen könnt ihr dennoch, indem entsprechende Gegenstände einfach aus dem Inventar geworfen und anschließend von den Teamkameraden aufgenommen werden.

Leider spielte sich all das in unserer Demo etwas planlos. Zwar standen einige Aufträge zur Verfügung, allerdings waren sie fix erledigt und keine große Herausforderung. Gleiches galt für die sogenannten Plague Hearts: Die wuchernden Gebilde verbreiten die Zombieseuche und müssen zerstört werden. Zugleich versuchen Unmengen wild gewordener Hirnfresser genau das zu verhindern. Dennoch waren auch diese Einsätze mit vier Leuten kein Problem – innerhalb weniger Minuten hatten wir den Seuchenherd beseitigt.

Deutlich mehr als die belanglosen Beschäftigungen störte jedoch die Technik das kooperative Survival-Erlebnis. Mehrere Verbindungsabbrüche sowie Spielabstürze kamen uns in die Quere, dazu tauchten häufig Clipping- und andere Grafikfehler auf; mehrmals konnten die Kameraden unsere Missionsmarkierung auf der Minimap nicht sehen. Parallel dazu erlebten wir in Sachen Bildrate eine permanente Achterbahnfahrt – flüssig lief die Action zu keinem Zeitpunkt über den Monitor. Insgesamt bot der PC trotzdem das bessere Spielerlebnis. Für die Xbox One X soll es 4K-Auflösung nebst HDR bei konstanten 30 Bildern pro Sekunde geben – daran zweifeln wir angesichts der bescheidenen Demo-Vorstellung auf einem Xbox-Devkit allerdings noch.

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