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Test - Stellaris: Console Edition : PS4 & Xbox One Test: Unendliche Weiten

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Ihr wolltet schon immer einmal Herrscher und Lenker eines intergalaktischen Imperiums sein? Für alle Konsolenbesitzer unter euch, die mit dem Gedanken gespielt haben, den Imperator zu mimen, könnte Stellaris: Console Edition von Paradox Interactive der neue Spielplatz werden. Nachdem die PC-Version schon vor fast drei Jahren für positive Reviews sorgte, folgt jetzt die Konsolenvariante für Xbox One und Playstation 4. Doch Strategiespiele auf Konsolen haben allgemein einen schweren Stand. Kann uns Paradox davon überzeugen, Maus und Tastatur wegzulegen und stattdessen das Pad in die Hand zu nehmen?

Dass sich Entwickler Paradox mit Strategietiteln großer Tragweite auskennt, zeigt der umfangreiche Spielekatalog, auf den die Schweden bereits zurückblicken können. So haben sie zum Beispiel Europa Universalis und die Serie Crusader Kings geschaffen. Beides sind große Spielserien, die von der Expertise zeugen, die man sich in Stockholm angeeignet hat. „Paradox ist Hardcore. Das war so. Das wird immer so bleiben“, wie unser ehemaliger Redakteur David Kepler schon 2015 bei seinem Besuch der Paradox Convention in Stockholm treffend feststellte.

Mit dem PC-Release von Stellaris wagten sich die Schweden im Jahr 2016 auf neues, noch unbekanntes Gebiet, und zwar in die unendlichen Weiten des Weltraums. 4X-Strategiespiele sind eine besondere Art von Titeln. 4X steht für: Explore (entdecken), expand (expandieren), exploit (ausbeuten) und exterminate (zerstören). Das alles gilt auch für die Konsolenversion.

Forme dein Volk

Ihr beginnt damit, euch entweder ein Reich komplett selbst zu erstellen, ein zufälliges zu erschaffen oder ein vorgefertigtes zu wählen. Der Editor zum Erstellen eurer Rasse ist unglaublich umfangreich. Ihr könnt wirklich von vorne bis hinten bestimmen, wen ihr anführen möchtet. Wollt ihr Reptilien, Humanoide, Vögel oder Pilze? Wie ist eure Heimatwelt? Wie heißt sie? Wer führt sie an? Welche politische Gesinnung soll sie haben? Wollt ihr eine blutrünstige Kriegerrasse per Diktatur anführen oder ein friedliches Volk wissenshungriger Demokraten erschaffen? Das Universum ist euer Spielplatz.

Herrschen, erobern oder vereinen?

Startet ihr eine Kampagne, dann habt ihr drei Möglichkeiten, wie ihr sie gewinnen könnt. Entweder ihr beherrscht 40 Prozent aller bewohnbaren Planeten, erobert alle anderen Imperien oder gründet eine Föderation, die 60 Prozent aller bewohnbaren Planeten besitzt. Im Spielverlauf lenkt und bestimmt ihr von Anfang an die politischen, wirtschaftlichen und militärischen Geschicke einer Alienrasse.

Wenn ihr neu seid, müsst ihr euch aber erst einmal mühselig durch ein richtig langes Tutorial arbeiten. Das ist aufschlussreich, aber mit einer immensen Einarbeitungszeit verbunden. Alles in allem ist Paradox trotzdem ein gut zu steuerndes Strategiespiel für Konsolen gelungen. Es gibt lediglich ein paar Kommandos, die etwas fummelig ausgefallen sind.

Sobald ihr einen ersten Blick auf die gigantische und wunderschöne Sternenkarte geworfen habt, ahnt ihr, über welches Ausmaß der Titel verfügt. Wie in Crusader Kings II seht ihr die einzelnen Fraktionen, deren Territorien und Einflussgebiete. Ihr bekommt sofort das Gefühl, euch in einem lebendigen und dynamischen Universum zu befinden, in dem ihr tun und lassen könnt, was immer ihr wollt.

Politik, Kontaktaufnahme mit neuen Spezies, Forschung, Kolonisierung, Schiffsdesign: Es gibt fast keinen Aspekt, den ihr nicht bestimmt. Wir begannen ganz klassisch mit der Spezies Mensch und hatten viel Spaß dabei, unser eigenes Sonnensystem zu erkunden und zu besiedeln. Alles läuft genauso ab, wie man es sich in einem sinnigen Science-Fiction-Film vorstellen würde. Wir erkunden Planeten, kolonisieren sie, bauen Raumstationen, erweitern unsere Flotte und führen Krieg.

Stellaris - Console Edition Launch Trailer
Ab sofort ist das Weltraum-Epos Stellaris auch für Xbox One und PS4 erhältlich.

Rückschritt statt Fortschritt

„Die Komplexität und die Herausforderung soll in der Konsolenversion dieselbe sein.“ Das zumindest sagten die Entwickler im Vorfeld. Genau diese Aussage ist aber etwas schwer zu glauben. Die PC-Variante ist bereits seit 2016 auf Steam verfügbar und hat schon einige Updates erfahren. Wer diese kennt, den dürfte interessieren, dass es Version 1.7 ist, die sich Entwickler Paradox für Stellaris: Console Edition ausgesucht hat. Tatsächlich ist es für uns schwer zu verstehen, wieso die Schweden auf die mittlerweile eineinhalb Jahre alte Version 1.7 und mit ihr auf veraltete und überholte Technik setzen.

Damit sind einige wichtige Inhalte und Mechaniken nicht enthalten. Zum Vergleich: Wer Stellaris auf dem PC spielt, greift mittlerweile auf Version 2.2.5 zurück. Mit dem Update 2.0 kam bereits eine Generalüberholung der Kampfmechaniken, die die Spielerfahrung um einiges verbesserte. Wer den Titel also zuvor als PC-Version kennengelernt hat, der sollte sich daran gewöhnen, eine alte Version von Stellaris auf den Konsolen zu spielen.

Somit können wir keine Kaufempfehlung für PC-Spieler aussprechen, denn sie erhalten keine neuen Inhalte und müssen (trotz guter Portierung) Einbußen im Bereich der Handhabung hinnehmen. Wenn ihr das Spiel jedoch zuvor nicht kanntet, ärgert euch das wenig, denn Stellaris: Console Edition ist auch so wunderbar spielbar.

Ode an die Science-Fiction

Bei Paradox sind Liebhaber der Science-Fiction am Werk. Das merkt man nicht nur an der inhaltlichen Stärke, sondern auch am Design. Künstlerisch erhält der Titel das Prädikat wertvoll. Der epische Soundtrack scheint mit viel Liebe geschrieben zu sein. Die Artworks sehen wunderbar fantasiereich aus und zeugen davon, dass Sci-Fi-Kenner am Werk waren. Das alles kommt aber zum Preis von ungewöhnlich langen Ladezeiten. Die Übersicht in den Gefechten ist zudem nicht immer optimal und sie laufen manchmal recht langsam ab.

Ein Blick in die Zukunft lässt uns aber etwas optimistischer gestimmt sein. Sechs Erweiterungen gab es bisher schon für den PC. Auch auf den Konsolen sollen diese DLCs nach und nach folgen. Wie die Entwickler verlautbaren ließen, wird es zunächst das „Plantoids Species Pack“, danach das „Leviathans Story Pack“ und anschließend das „Utopia Expansion Pack“ geben. Alle drei Erweiterungen sind schon im internen Shop zu sehen. Auch der Mehrspielermodus soll noch diesen Frühling kommen. Für Nachschub im intergalaktischen Krieg wird also gesorgt.

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