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Test - Sudden Strike : Sudden Strike

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Sudden Strike
Fallschirmjäger verstärken die Truppe aus der Luft.

Eine besondere Rolle unter euren Einheiten spielt die Luftwaffe. Je nach Mission habt ihr nur eine begrenzte Zahl an Aufklärungs-, Versorgungs-, oder Bomberflügen zur Verfügung. Sind die Ziele von den Aufklärern erst einmal ausgemacht, kann man seine Bomber darauf ansetzten. Diese gehen dann auch ausgesprochen effektiv zu Werke - wo ihre Bomben hinfallen, bleibt nur in den aller seltensten Fällen ein Stein auf dem anderen. Allerdings sind die Lufteinheiten ein gefundenes Fressen für die gegnerische FLAK und ihr solltet jeden Lufteinsatz vorher gründlich überlegen.

Ein ebenso ungewöhnliches, wie gleichermaßen nützliches Feature in 'Sudden Strike' stellt der Pause-Modus dar. Im Gegensatz zu anderen Spielen ist zwar auch hier das Spiel eingefroren, ihr könnt aber weiterhin die ganze Karte begutachten und euren Einheiten sogar Befehle erteilen. Deaktiviert man den Pause-Modus anschließend wieder, arbeiten eure Kämpfer brav die Befehle ab. Auf diese Weise ist es möglich, in Ruhe Angriffsstrategien auszuarbeiten oder gleichzeitige Angriffe von mehreren Seite zu starten. In gewisser Weise ist es den Entwicklern auf diese Weise gelungen, eine Brücke zwischen rundenbasierten und Echtzeit-Strategiespielen zu schlagen. Besonders praktisch in diesem Zusammenhang sind die sogenannten Befehlsketten. Diese erlauben es, Einheiten eine ganze Reihe von Befehlen auf einmal zu erteilen, die dann einer nach dem anderen abgearbeitet werden. Aber all das kann nicht verhindern, dass bei wirklich grossen Gefechten mit einer Unzahl an Einheiten ab und zu die Übersicht verloren geht. In solchen Fällen oder bei an verschiedenen Stellen parallel laufenden Angriffen, würde man sich frei platzierbare Kamerafenster à la 'Commandos' wünschen, damit man das Geschehen auch an mehreren Orten immer im Auge behalten kann.

Jedem Angriff sollte auf jeden Fall stets eine ordentliche Aufklärung des Geländes vorausgehen. Wie in den meisten Spielen dieser Art ist die Karte außerhalb der Sichtweite eurer Einheiten abgedunkelt. Das bedeutet, dass zwar die Landschaft, Vegetation und Gebäude sichtbar sind, nicht aber die gegnerischen Einheiten. Aus diesem Grund ist es unumgänglich Späher auszuschicken, um die Positionen des Gegners zu erkunden. Die schlagkräftigen Einheiten mit hoher Reichweite platziert ihr dann strategisch günstig im Hinterland und stellt ihnen am Besten noch ein paar Einheiten zum Schutz, sowie einen Offizier zur Seite, um die Sichtweite ein wenig zu verbessern. Nur durch das Vorgehen in dieser Art werden sich auf Dauer Erfolge einstellen. Blindes Vorrücken oder ein unausgewogener Einheiten-Mix führen in den sicheren Untergang.

Sudden Strike
Ein Ausschnitt aus einer der wenigen Zwischensequenzen.

Relativ clever agiert was das betrifft auch der Computergegner. Sehr früh attackiert er eure vorrückenden Einheiten, nutzt Deckung und Hinterhalte wie Häuser geschickt aus und lässt euch kaum Zeit zum Verschnaufen. Viele Aktionen des Computer basieren offensichtlich auch auf gescripteten Sequenzen. Deshalb ist es ratsam, oft zu speichern, denn weiß man erst mal, wo der Gegner lauert und wie er vorgeht, fällt es naturgemäß entsprechend leichter, darauf zu reagieren.

Wenn ihr die Einzelspieler Kampagnen erfolgreich absolviert habt, wartet noch der Multiplayermodus auf euch. Hier dürft ihr eure Fähigkeiten mit bis zu elf weiteren Spielern messen. Leider gibt es derzeit keinen Game-Server, wie von anderen Spielen gewohnt, um sich nach anderen Spielern, die auch gerade spielen wollen, umzusehen. Ihr müsst euch also vorher mit Freunden zu einem Spiel verabreden.

Die technische Umsetzung des Programms ist ausgesprochen ansprechend. Die Grafik ist sehr schön und detailliert ausgefallen und hinterlässt einen fantastischen Eindruck. Unangenehm fällt aber auf, dass gegnerische Einheiten manchmal sehr schwer auszumachen sind und dadurch für unnötigen Ärger sorgen. Auch wirkt die Landschaftsgrafik trotz aller Details ein wenig leblos. Herumstreunende Tiere oder Zivilisten die sich vorsichtig aus Ihren Häusern wagen, sucht man vergebens.

Sudden Strike
Unsere Artillerie schlägt vernichtend zu.

Die Bedienung erfolgt durchgängig mit der Maus und lässt kaum Wünsche offen. Mit fortschreitender Erfahrung lernt man auch die Tastaturkommandos schnell schätzen und das Befehligen der Einheiten geht flott von der Hand. Weniger gut gelungen ist die Wegfindung. Speziell bei Engstellen wie Brücken und ähnlichem, verfransen die Einheiten oft hoffnungslos und können nur durch einen gezielten Eingriff des Spielers wieder auf Kurs gebracht werden.
Auch bei den Missionen hätte ein wenig mehr Feinschliff nicht schaden können. Obwohl die Missionsbeschreibungen oft recht unterschiedlich klingen, ähneln sich die Ziele mit der Zeit doch immer wieder.
Die kernigen Soundeffekte fügen sich gut in das Spiel ein und tragen entscheidend zur Atmosphäre bei. So bestätigen eure Einheiten zackig die erteilten Befehle, Fahrzeuge lassen lärmend ihre Motoren an oder Geschützlärm dröhnt über die Landschaft. Die Hintergrundmusik bewegt sich im Rahmen des üblichen und fällt nicht weiter auf.
Vorgerenderte Videosequenzen bekommt ihr nur recht selten zu sehen und auch dann können sie nicht besonders überzeugen. Speziell die Animationen der Menschen wirken viel zu 'roboterhaft'.

 

Fazit

von tiger
Kein Echtzeit-Strategiespiel vor 'Sudden Strike' hat einen so hohen Grad an Realismus aufgewiesen und deswegen derart hohe Anforderung an den Spieler gestellt. Gelegenheitsstrategen die gerne Basen bauen oder einfach mal zwischendurch ein wenig spielen wollen, ohne viel nachdenken zu müssen, werden mit 'Sudden Strike' nicht glücklich werden. Sie dürften sich auf Grund des recht hohen Schwierigkeitsgrads eher schnell frustriert von dem Spiel abwenden. Für all jene, die gerne behutsam und wohl überlegt vorgehen und viel Zeit in Planung und Ausführung stecken wollen, stellt 'Sudden Strike' die ultimative Herausforderung dar und bietet mit seinen sich zum Teil über mehrere Stunden erstreckenden Missionen, ungemein lang anhaltenden Spielspass. In der Klasse der realistischen Echtzeit-Strategiespiele gibt es meiner Meinung nach derzeit für 'Sudden Strike' keine ernstzunehmende Konkurrenz.  

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