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Test - The Hulk : The Hulk

  • PS2
  • Xbox
  • GCN
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The Hulk
Während Hulk auf seine Muskelkraft setzt ... (PS2)
'You wouldn't like me when I'm angry!'
Sobald ihr diesen Modus startet, findet ihr euch erst einmal in einer scheinbar verlassenen Tankstelle in der Wüste wieder, in der ihr euch als Hulk beweisen müsst. Da prompt das Militär auftaucht und euch nicht nur mit bewaffneten Soldaten, sondern auch gleich mit Panzern und Hubschraubern an den Kragen will, müsst ihr hier eure Schlagkräftigkeit demonstrieren. Gesteuert wird der grüne Riese aus einer vorgegeben und nicht steuerbaren Third-Person-Perspektive, die das Geschehen stets aus der bestmöglichen Ansicht zu zeigen versucht. Auch wenn das nicht immer gelingt, Probleme mit der Übersichtlichkeit gibt es zumindest in den Action-Levels selten.

Nun gilt es in bester Hulk-Manier, so ziemlich alles, was sich bewegt, auf dem schnellsten Wege in Stücke zu hauen. Dies bewerkstelligt ihr mit einer recht simplen Steuerung, welche neben zwei Angriffstasten eine Sprungtaste sowie eine Taste für das Greifen von Gegnern und Gegenständen bietet. So könnt ihr euch also entweder einfach den vergleichsweise winzig wirkenden Soldaten nähern und diese mit kräftigen Schlägen und Tritten bearbeiten oder aber auch die zahlreichen Gegenstände in eurer Umgebung in den Kampf miteinbeziehen. Ihr könnt beispielsweise mal eben ein herumstehendes Auto zum Wurgeschoss umfunktionieren, mit Stahlrohren auf eure Jäger eindreschen oder diese gleich unter tonnenschweren Müllcontainern begraben. Besonders in den späteren Abschnitten ist dies ein wichtiger Bestandteil des Spiels, da es effizienter ist, einen explosiven Tank auf eine Schar von zähen Gegnern zu werfen, als alle einzeln mit Combos zu bearbeiten. Sehr gelungen ist hier auch die Physik-Engine des Spiels, die Gegenstände aller Art realistisch und physikalisch mehr oder weniger korrekt zu Boden fallen lässt, nachdem ihr sie zerstört oder durch die Gegend geworfen habt.

Nicht zuletzt aufgrund von einer relativ geringen Anzahl an Combos und Angriffsmöglichkeiten sowie wenig verschiedenen Gegnertypen werden die an sich spaßigen Amokläufe des grünen Riesen aber leider recht schnell von Langeweile geplagt. Die vom Spiel versprochenen mehr als 40 verschiedenen Angriffsarten muss man leider mit der Lupe suchen und etwas mehr Gegnervarianten als Soldaten, mutierte Hunde und mutierte Soldaten, welche von Kampfrobotern unterstützt werden, wären durchaus wünschenswert gewesen. Auch die wenigen Bosskämpfe bilden hier keine Ausnahme und erfordern nur selten mehr als eine Attacke nach der anderen.

The Hulk
... muss Bruce Banner im Versteckten agieren. (GCN)

Bruce Banner in den Fußstapfen von Solid Snake?
Glücklicherweise haben auch die Entwickler von 'Hulk' bemerkt, dass nicht immer nur destruktives Vorgehen die Lösung sein kann und haben daher immer wieder kurze Levels eingestreut, in denen ihr ohne eure übermenschlichen Kräfte auskommen müsst. In diesen schleicht ihr dann als zierlicher Dr. Banner durch die Abschnitte und müsst um jeden Preis vermeiden, entdeckt zu werden. Dann nämlich droht entweder der schnelle Tod durch die nun überlegenen Gegner oder aber eine ungewollte Verwandlung, die Alarm auslösen würde.

Was in der Theorie viel versprechend und vor allem wie ein gelungener Gegenpol zum sonstigen Gameplay klingt, entpuppt sich aber leider als Fehltritt erster Güte. Das Hauptproblem besteht darin, dass Bruce Banners Schleicheinlagen meist zum virtuellen Himmelfahrtskommando werden, da ihr durch die oft sehr ungünstig platzierte Kamera schlicht nicht sehen könnt, wo sich die zu umgehenden Gegner und Überwachungsanlagen denn genau befinden. Abgesehen davon wird einfach nichts geboten, was in solchen Abschnitten für die eigentliche Spannung sorgen sollte - sowohl eure Interaktionsmöglichkeiten mit eurer Umgebung als auch die Intelligenz eurer Gegenspieler sind derart beschränkt, dass ihr eigentlich nur auf gut Glück durch die Levels rennt, um das nächste der einfachen Rätsel zu erreichen, dessen Lösung euch dann hoffentlich endlich wieder in die Haut des Hulk schlüpfen lässt.

Grafik im Comic-Look
Anstatt sich an der realistischen und aufwändigen Präsentation des Kinofilms zu orientieren, haben sich die Entwickler von 'Hulk' eher das Original, also den Comic, als Vorbild genommen. Das Ergebnis ist eine teilweise etwas detailarme, aber dennoch charmante Optik im Cel-Shading-Stil, die sowohl Hulk selbst als auch seinen Widersachern ein ganz spezielles Aussehen verpasst. Abgesehen von der gelungenen Physik im Spiel und einigen Spezialeffekten fehlen technische Highlights aber fast komplett. Sowohl die Texturen des Spiels als auch die Polygonmodelle der Charaktere sind recht spartanisch ausgefallen, und auch wenn der Grafikstil des Spiels einige Einschränkungen mit sich bringt: Hier wäre durchaus einiges mehr machbar gewesen.

The Hulk
Auch Bösewichte ohne Auftritt im Film treten Hulk entgegen. (Xbox)

Auch die Unterschiede zwischen den drei Konsolenversionen halten sich stark in Grenzen. So ist die Qualität von Texturen wie auch Effekten auf allen Systemen fast identisch und Einbrüche in der Framerate bei besonders viel Action zeigen sich auf allen Plattformen. Einzig das von Konsole zu Konsole recht unterschiedliche Cel-Shading fällt auf. Insgesamt hat die Xbox-Version leicht die Nase vorn, da der Comic-Look hier am stärksten ausgeprägt ist. Durch auffallende Treppchenbildung an allerlei Kanten landet die PS2-Version auf dem dritten Platz, da sowohl GameCube als auch Xbox ein ruhigeres und angenehmeres Bild bieten.

Hulk lässt es krachen
Soundtechnisch macht der grüne Riese einen recht durchwachsenen Eindruck. Zwar weiß immerhin die komplett deutsche Sprachausgabe zu überzeugen und sorgt für Atmosphäre, sowohl Soundeffekte als auch Musik sind hingegen unspektakulär. Während bei ersteren aufgrund des einseitigen Gameplays gar nicht viel mehr machbar gewesen wäre, so hält sich die Musik hingegen immer im Hintergrund und liefert ab und zu zwar durchaus passende Klänge, wird meist aber gar nicht wahrgenommen. Immerhin weiß die Xbox-Version bei entsprechender Ausrüstung mit Dolby Digital Surround-Sound zu gefallen.

 

Fazit

von Sascha Szopko
: Die ungezähmte Zerstörungswut des Hulk macht auch vor den Konsolen nicht halt, und so dürfen sich Fans des grünen Muskelberges auf ein Lizenzspiel der halbwegs gelungenen Sorte freuen. Leider entpuppt sich das in zwei verschiedene Spieltypen gegliederte Gameplay des Titels nicht als geplanter Quell der Abwechslung, sondern eher als größtes Problem des Spiels. Die Schleicheinsätze in der Rolle von Bruce Banner sind nämlich nicht nur von Kameraproblemen geplagt, sondern auch schlichtweg langweilig, so dass die repetitiven Amokläufe als Hulk der einzig wirklich spaßige Teil des Spiels bleiben. Da der Titel technisch zwar gelungen, aber keineswegs spektakulär ist, kann die Motivation für diese aber auch recht schnell schwinden, und so sollten sich eigentlich nur waschechte 'Hulk'-Fans und Freunde sinnloser Zerstörungsorgien wirklich mit dem Kauf von 'Hulk' auseinandersetzen.

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