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Test - Thief: Deadly Shadows : Spiel der Woche 25/04

  • Xbox
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Garrett bittet wieder zum Tanz in die Nacht. In 'Thief: Deadly Shadows' gehen heranwachsende Meisterdiebe mit dem Vater des Stealth-Genres auf neue Beutezüge. Ob der ungewöhnliche Held sein Können in den letzten Jahren verlernt hat oder ob der dritte Teil das Niveau seiner Vorgänger erreicht, verraten wir euch in diesem Review.

Ein einsamer Held

Viel hat sich seit 1998 getan, als das erste 'Thief' für den PC erschienen ist: 'Metal Gear Solid 2' hat Maßstäbe in Sachen Präsentation, 'Splinter Cell' Meilensteine für Gameplay und Technik gesetzt. Ion Storms neue Diebes-Simulation kommt dagegen recht klassisch daher und setzt auf alte Tugenden. Zugeständnisse an eine neue Spieler-Generation haben die Entwickler jedenfalls keine gemacht – selbst das umstrittene, teils geliebte, teils gehasste Setting ist erhalten geblieben. In einem leicht futuristisch angehauchten Mittelalter wandert Garrett durch düstere, enge Gassen, bricht in beklemmende, kalte Schlösser ein und sucht seinen Platz in einer Welt zwischen Hammeriten und Heiden, Menschen und Mutanten. Eine spannende Story, die in künstlerischen Zwischensequenzen und hervorragend gesprochenen Missions-Briefings weitergesponnen wird, rundet die fabelhafte Atmosphäre ab.

Anders als mit Sam Fisher oder Solid Snake geht es in 'Thief: Deadly Shadows' nicht darum, seine Gegner in die Falle zu locken und dann reihenweise zu meucheln. Vielmehr zählt es, wie für jeden Dieb nun mal üblich, unentdeckt zu bleiben. Im Kampf Mann gegen Mann habt ihr kaum eine Chance; die allein zahlenmäßig stets haushoch überlegenen Wachen mit ihren Schwertern und Zaubern schalten den körperlich schwachen Helden in Sekundenschnelle aus. Garretts Stärken liegen daher im Verstecken: jeder Schatten eine Quelle des Lebens, jede Laterne eine potentielle Gefahr. Damit er nicht allein auf seine Umgebung angewiesen ist, führt der Protagonist einige nützliche Utensilien mit sich, allen voran seinen Bogen: Mit einem Wasserpfeil löscht er verräterische Fackeln, ein Moospfeil dämpft seine Schritte auf widerhallenden Untergründen, der Gaspfeil betäubt alles Lebende im Umkreis von mehreren Metern. Falls es gar nicht anders geht, kann Garrett auch verletzende Geschosse verwenden, einen Dolch benutzen oder die Wachposten mit einem Knüppel ins Reich der Träume schicken. Doch ruhiges, friedliches Vorgehen ist fast immer die bessere Wahl.

Freiheit für Diebe

'Thief: Deadly Shadows' besteht im Prinzip aus zwei Teilen: Zum einen sind da die Missionen, in welchen der Dieb in Häuser, Unterschlüpfe und Fabriken einbricht und nach vorgegeben Objekten sucht. Zum anderen wandert er nach jeder erfolgreich abgeschlossenen Aufgabe durch die Stadt, verkauft seine Beute an Hehler, beschafft sich neue Ausrüstung und pflegt Kontakte, um neue Ziele ausfindig zu machen. So kann es zum Beispiel sein, dass einem Händler ein religiöser Kelch oder ein mysteriöses Amulett zu heiß ist und er seinen 'Geschäftspartner' lieber an einen Kollegen verweist. Den muss Garrett dann erst einmal finden, sich durch die Irrwege der Stadt schlagen und gleichzeitig immer auf der Hut vor denen sein, die einen Dieb nicht gerne frei herumlaufen sehen. Obwohl es zwischen den Missionen meistens nur wenig zu tun gibt, schafft es das Spiel gerade durch diese Intermezzi, eine Bindung zum Hauptcharakter zu erzeugen – Garretts Wohnung zu sehen und mit ihm das Accessoire für die kommenden Herausforderungen zusammenzustellen, ist eine selten schöne Handlungsfreiheit.

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