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Test - Tom Clancy's Ghost Recon: Advanced Warfighter : Tom Clancy's Ghost Recon: Advanced Warfighter

  • PC
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Koop-Spiel und Domination

Wer die Nase voll hat vom Single-Dasein (sieht man mal von den drei virtuellen Kollegen ab), der darf sich im Multiplayer-Modus verausgaben, der leider einmal mehr nur mit Gamespy-Unterstützung daherkommt und einen Dedicated Server vermissen lässt. Geboten werden zwei Spielmodi: zum einen ein Kooperativ-Modus für bis zu vier Spieler, zum anderen ein Domination-Modus für bis zu 32 Spieler. Der Koop-Modus entpuppt sich als brettharte Herausforderung für Hardcore-Spieler, einerseits weil es keine Savepoints und Respawns gibt, andererseits weil der Spieler, der das Spiel eröffnet, automatisch zum Team-Leader wird und dummerweise nicht sterben darf, da sonst die Session beendet ist. Der Team-Leader spielt eine eher zurückhaltende, aber wichtige taktische Rolle, indem er mit dem aus dem Einzelspieler-Modus bekannten Steuerungselementen Befehle an die Mitspieler gibt, die bei denen wiederum als Waypoints auf dem Bildschirm erscheinen. Somit werden die Koop-Missionen zu einer echten Herausforderung und verlangen nicht nur eine sehr gute Absprache der Mitspieler, sondern auch eine gehörige Portion Glück – sie sind damit für Anfänger alles andere als geeignet. Externe Tools wie Teamspeak machen eine Menge Sinn für diesen Modus, zumal keine VOIP-Funktionalität enthalten ist.

Im Domination-Modus dreht sich alles darum, bestimmte Zonen der Karte mit den eigenen Mitspielern zu besetzen, wobei die Zahl der Spieler in der Zone entscheidet, wer die Zone erobert und wie schnell. Welche Zonen im Besitz sind, hat auch Auswirkungen. So ist es durchaus möglich, dem Gegner den Nachschub abzuschneiden, sprich eine Zone zwischen dem Hauptquartier und der aktuell besetzten Zone dem Gegner abzuknöpfen und die Versorgungslinien damit zu unterbrechen. Die Punkte, die ihr im Verlauf des Matches erhaltet, können wiederum in den Kauf von Equipment investiert werden, abhängig von den Versorgungslinien, und es ist auch möglich, die Respawn-Zone vom ursprünglichen Spawnpunkt auf den Squad-Leader umzulegen. Während der Koop-Modus eher langsam und intensiv ist, geht der Domination-Modus mit höherem Tempo klar in den actionreicheren Part. Beide Spiel-Modi haben durchaus Potential, umso ärgerlicher ist das Fehlen eines Dedicated Servers. Weitere Spielmodi, die per Download nachgeliefert werden sollen, sind bereits in Planung und auch das bisher eher magere Kontingent von lediglich fünf Maps soll noch weiter ausgebaut werden.

Glänzende Ausblicke in Mexico City

Im Hinblick auf die technische Umsetzung hat sich GRIN ordentlich Mühe gegeben. Die riesige Stadt wird ohne spürbare Ladezeiten auf den Rechner gezaubert und bietet jede Menge Details bis hin zu herumkullernden Getränkedosen und animierter Vegetation, brennenden Autowracks und gesprengten Gebäuden. Das integrierte Physik-System hinterlässt ebenfalls einen guten Eindruck, selbst die Reifen von Fahrzeugen können zerschossen werden – mit dem dazu passenden Runtersacken des Fahrzeugs. Zerstörbare Objekte gibt es in Hülle und Fülle und wer sich hinter einem Blumentopf oder Holzzaun sicher fühlt, setzt sein virtuelles Leben aufs Spiel. Ebenfalls unterstützt wird der AGEIA PhysX-Prozessor, der in nächster Zeit auf den Markt kommen soll.

Sehr gelungen sind auch die Licht- und Schattenspiele, die sich zum einen durch bewegte Objekte ergeben, zum anderen gibt es sogar entsprechende Lichteinwirkungen, wenn ihr aus einem schattigen Hauseingang ins helle Sonnenlicht tretet. Dann nämlich wirkt das Sonnenlicht blendend und die Umgebungen übermäßig hell, bis sich eure virtuellen Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt haben. Ebenso gelungen sind auch die Modelle und Texturen der Teammitglieder und Gegner bis auf wenige Ausnahmen, die Waffen werden durch die Bank akkurat und realitätsnah dargestellt. Effekte, wie Rauch, Staub oder Feuer, und Explosionen kommen ebenfalls sehr authentisch daher. Schade nur, dass kein Anti-Aliasing genutzt wird.

Die Soundkulisse des Spiels weiß über weite Strecken zu gefallen, auch wenn die deutsche Sprachausgabe qualitativ etwas hinter der englischen zurückbleibt. Speziell der Funkverkehr kam in der englischen Preview-Version noch eine Prise authentischer rüber. Die Kampfgeräusche lassen wenig Spielraum für Nörgeleien und können ebenfalls überzeugen, von der besagten kullernden Dose bis hin zu den wuchtigen Explosionen. Vor allem mit Dolby Surround Sound wird da eine prima Sache draus, die euch ein schickes Mittendrin-statt-nur-dabei-Feeling verpasst. Die Hintergrundmusik gibt sich militärisch-martialisch, fällt aber nicht unangenehm auf und betont zuweilen das Geschehen auf dem Bildschirm.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
'Advanced Warfighter' sieht nicht nur optisch sehr gut aus, sondern bietet auch anspruchsvolle, wenn auch zum Teil bockschwere Missionen mit vielen Möglichkeiten dank taktischer Karte, On-the-Fly-Kommandos und viel Bewegungsfreiheit. Dabei hinterlässt die KI einen insgesamt leider etwas durchwachsenen Eindruck, speziell bei Problemen mit der Wegfindung und Hellseherei der Gegner. Visuell gibt es kaum etwas zu bemängeln, allerdings sollte schon ein kräftiger Rechner mit aktueller Grafikkarte vorhanden sein, um die volle Pracht zu genießen. Dennoch bleibt ein leicht fader Nachgeschmack nicht aus, denn in vielen Bereichen hätte GRIN die Sache noch besser machen können – es krankt an Kleinigkeiten. Darum schrammt das Spiel auch mehr oder weniger knapp an der 90er-Wertung vorbei.

Überblick

Pro

  • überzeugende Optik
  • enorm umfangreiche Levels
  • tolle Atmosphäre
  • gelungenes Physik-System
  • anspruchsvolle Missionen
  • gelungener Domination-Modus
  • weitgehend authentische Waffen und Ballistik

Contra

  • Wegfindung nicht immer optimal
  • KI gelegentlich unfair (Hellseherei)
  • Team-KI verbesserungswürdig
  • Fahrzeuge und stationäre Waffen nicht nutzbar
  • kaum begehbare Gebäude
  • kein Dedicated Server

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