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Test - Total War: Attila – Das Zeitalter Karls des Großen : Großer DLC für den großen Karl

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Mit Das Zeitalter Karls des Großen serviert uns Creative Assembly jetzt offiziellen Nachschub für das Strategiespiel Total War: Attila. Dabei springen wir vom Zeitalter der Hunnen und Römer direkt in das frühe Mittelalter. Es stellt sich natürlich die Frage, ob der DLC das hohe Niveau des Hauptspiels halten kann. Wir verraten es euch.

Liegt es wirklich schon mehr als ein halbes Jahr zurück, dass uns Creative Assembly mit dem jüngsten Ableger der Total-War-Serie beglückte? Es kommt uns so vor, als wäre es gerade erst gestern gewesen, dass wir uns mit Römern, Hunnen und anderen Völkern herumschlagen mussten. Doch diese Epoche lassen wir jetzt hinter uns, denn mit dem neuesten DLC namens Das Zeitalter Karls des Großen schicken uns die Entwickler in das frühe Mittelalter.

Um genau zu sein, spielt das Geschehen im Jahr 768 nach Christus – somit noch rund 300 Jahre vor den Ereignissen aus Total War: Medieval 2. Das bedeutet, dass ihr es nicht mit Rittern in strahlenden Rüstungen zu tun bekommt. Lockere Kettenhemden sind schon das höchste der Gefühle.

Karl ist ganz groß

All das soll uns nicht weiter stören, denn auch diese Epoche hat ihren Reiz. In der neuen und erfreulich umfangreichen Kampagne könnt ihr aufseiten Karls des Großen um die Kaiserkrone kämpfen. Alternativ übernehmt ihr die Kontrolle über eines der anderen Völker wie zum Beispiel die Awaren oder das Emirat von Cordoba. Sogar die Langobarden und das nordische Volk der Dänen stehen zur Auswahl – alle mit ihren eigenen Einheiten und Technologiebäumen. Unabhängig davon, für welche Fraktion ihr euch entscheidet, taktiert und kämpft ihr auf einer neuen Europakarte, die in mehr als 50 Provinzen unterteilt ist. Für Eroberungen und Feldzüge ist also ausreichend Platz vorhanden.

Die neue Kampagne macht viel Spaß, was vor allem daran liegt, dass im Hintergrund weiterhin die bewährte Maschinerie aus Total War: Attila werkelt. Zudem gibt es einige nette Ereignisse wie zum Beispiel ein Gesuch des Papstes nach einem Geschenk in Form einer Provinz. Verweigert ihr diese „Bitte“, kann das Kirchenoberhaupt recht böse werden und euch Karl den Großen samt dessen riesiger Armee auf den Hals hetzen. Glücklicherweise könnt ihr dem drohenden Krieg mit etwas Geschick und einem ordentlichen Batzen an Bestechungsgeld entgehen.

Übrigens haben es die Entwickler nicht bei der alten Mechanik belassen und einige kleinere Neuigkeiten eingebaut. Mit das wichtigste Novum dürfte das Attribut „Kriegsmüdigkeit“ sein. Wenn ihr einen allzu langen Feldzug führt, kann es schon mal zu Unruhen im eigenen Volk kommen – besonders bei einem eher negativen Kriegsverlauf. Dieses Element bringt etwas frischen Wind ins Spielgeschehen.

Total War: Attila - Age of Charlemagne Launch Trailer
Ab heute ist die Erweiterung rund um Karl dem Großen zu Total War: Attila offiziell erhältlich.

Größe bedeutet nicht Klasse

Leider offenbart der DLC Das Zeitalter Karls des Großen auch einige Schwächen, die uns etwas auf den Magen schlagen. So ist der Umfang zwar recht ordentlich, die Kampagne an sich ist aber natürlich deutlich kürzer als im Hauptspiel und hat daher weniger Tiefgang. Einige Elemente (Hordenfraktionen etc.) wurden gestrichen, die Völker spielen sich allesamt recht ähnlich und bieten dazu weniger Einheiten als gewohnt. Hinzu kommt, dass einige Elemente – zum Beispiel die Interventionen des Papstes – im Ansatz zwar sehr interessant sind, aber das volle Potenzial nicht voll ausgeschöpft wird.

Des Weiteren ist es uns ein Rätsel, warum Creative Assembly die vergangenen Monate nicht dazu genutzt hat, um alte Macken aus dem Hauptspiel auszumerzen. Warum verhält sich die KI beispielsweise mitunter noch immer so dämlich, dass wir frustriert auf die Tischplatte hauen müssen? Einige kleinere Grafik-Bugs konnten sich ebenfalls ins frühe Mittelalter retten. Etwas mehr Feinschliff hätte dem DLC durchaus gutgetan.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Nicht der ganz große Karl

Machen wir es kurz: Für einen DLC hat Das Zeitalter Karls des Großen einiges zu bieten und die Kampagne macht Spaß. Hinzu kommen einige kleine, aber feine Neuerungen. Doch warum haben die Entwickler nicht etwas mehr Mut bewiesen und deren Potenzial voll ausgeschöpft? Warum wurde die mittelprächtige KI noch immer nicht spürbar verbessert? So bleibt unterm Strich ein zwar guter, aber nicht grandioser DLC, aus dem man mit etwas Feinschliff noch deutlich mehr hätte herausholen können.

Überblick

Pro

  • neue Kampagne
  • Fraktionen mit zusätzlichen Einheiten und Fähigkeiten
  • im Ansatz interessante Neuerungen
  • ungebrochen gute Spielmechanik aus dem Hauptspiel
  • für einen DLC relativ große Karte

Contra

  • Potenzial der Neuerungen nicht voll ausgeschöpft
  • alte Macken aus dem Hauptspiel übernommen
  • kaum echte Neuerungen
  • Völker relativ ähnlich

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