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Test - Turtle Beach Atlas One / Elite Atlas : Das Ende der Plastikheadsets?

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An Features hat es den Headsets von Turtle Beach noch nie gemangelt, auch nicht an vollmundigen Namen dafür wie ProSpecs, TruSpeak oder NanoClear. Doch waren viele der Modelle bisher ein wenig als nicht sonderlich langlebiger „Plastikschrott“ verschrien. Allein meine Wenigkeit hat schon drei Turtle-Beach-Headsets auf dem Gewissen, die der täglichen Beanspruchung beim Zocken nur wenige Monate lang gewachsen waren. Nun hat der Hersteller mit dem Elite Atlas ein neues Stereo-Analog-Headset für 99,99 Euro auf den Markt gebracht, das alles besser machen will. Wem das zu teuer ist, der kann auf das Atlas One für 49,99 Euro zurückgreifen. Beide Headsets bei uns im Test!

Turtle Beach wagt sich mit dem Elite Atlas in hart umkämpftes Terrain, in dem zuletzt Hersteller wie HyperX oder SteelSeries kräftig Punkte sammeln konnten. Die Masse an Headsets unter der magischen 100-Euro-Grenze ist groß, entsprechend gibt es viele etablierte und hochwertige Konkurrenten. Die erste Neuerung fällt bereits beim Auspacken auf.

Turtle Beach löst sich endlich weitgehend vom Plastikbombardement bei der Verarbeitung, auch wenn die Verpackung etwas weniger Tüten und Beutelchen vertragen könnte. Kabel, die ohnehin in einem separaten Karton verpackt sind, müssen unserer Meinung nach nicht noch extra einzeln in Tüten gestopft werden. Das erzeugt nur unnötigen Müll. Wie auch immer, das Elite Atlas hinterlässt sofort einen erfreulich hochwertigen Eindruck. Dazu trägt vor allem der robuste Metallkopfbügel bei, der dieses Mal nicht in einem Haufen Kunststoff sitzt. Das flexibel angebrachte Kopfpolster erlaubt zusammen mit einer dreistufigen Verstellung des Kopfbügels an den Ohrmuscheln einiges an Verstellmöglichkeiten.

Auch der dezente Look gefällt uns gut. Das Metallband in Dunkelgrau, die restlichen Teile in mattem Schwarz, kein unnötiges Bling-Bling. Die glänzend schwarzen Seitenteile der Ohrmuscheln sind abnehmbar dank Magnetbefestigung, hier will der Hersteller nach und nach alternative Varianten anbieten. Die dicken und weichen Ohrpolster verfügen erneut über das ProSpecs-System, womit Brillenträger an der Position der Brillenbügel den Druck reduzieren können. Aus all dem ergibt sich ein erfreulich hoher Tragekomfort. Das Elite Atlas ist auch bei längeren Sitzungen wunderbar bequem. Machen die Polster mal schlapp, können auch sie ausgetauscht werden.

Der Anschluss erfolgt, wie bei Analogheadsets üblich, über ein Klinkenkabel. Auch dieses ist nicht fest montiert, kann also im Notfall ausgetauscht werden. Das vierpolige Kabel ist etwa 115 cm lang und mit einem Kabelbedienteil ausgestattet, mit dem sich die Lautstärke regeln und das Mikrofon an- und ausschalten lässt. Eine sehr gute Länge für Konsolenzocker und zur Nutzung des Headsets an mobilen Geräten. PC-Spieler freuen sich über eine circa 190 cm lange Y-Weiche auf zwei dreipolige Klinkenstecker. Insgesamt knapp drei Meter der mit Textil ummantelten Kabel sollten jeden PC-Besitzer glücklich machen.

Natürlich ist auch ein Mikrofon vorhanden in Form eines abnehmbaren Mikrofonarms. Selbiger ist dank Drahtgeflecht mit einer Kunststoffhülle flexibel, aber sicher positionierbar. Das eigentliche Mikrofon hat einen Stoffüberzug als Poppschutz. Die Qualität des Mikrofons ist erfreulich gut mit klarer Sprachübertragung ohne störende Nebengeräusche. Wer fleißig Voice-Chat nutzt, wird das auf jeden Fall zu schätzen wissen.

Im Inneren der Ohrmuscheln arbeiten 50-mm-Nanoclear-Lautsprecher mit einem Frequenzbereich von 12 bis 20.000 Hz. Im Tiefenbereich wird also etwas mehr Raum abgedeckt als beim sonst üblichen Minimum von 20 Hz. Doch keine Sorge, das bedeutet nicht, dass der Bass beim Zocken alles übertönt. Ganz im Gegenteil, das Elite Atlas überrascht mit einem kraftvollen, aber sehr ausgewogenen Klang, der auch den Höhen und Mitten genug Raum gibt, ohne dass Schüsse oder Explosionen zu lasch klingen.

Der gesamte Sound wirkt erfreulich homogen mit einem klaren und breiten Stereoklang, auch bei Nutzung von Dolby Atmos macht das Headset eine gute Figur. Spiele wie Destiny 2, The Division oder Battlefield klingen richtig fein, auch bei eher sprachlastigen Spielen wie The Witcher 3 oder anderen Rollenspielen bleiben keine Wünsche offen.

Dank der guten Ausgewogenheit lassen sich zudem Filme und sogar Musik mit dem Headset genießen, wobei ihr natürlich keine audiophilen Wunder erwarten solltet. Als vielseitiges Headset schlägt sich das Elite Atlas aber für den Preis richtig gut und kann durchaus gegen starke Konkurrenten im gleichen Preissegment wie HyperX Cloud II oder SteelSeries Arctis 5 anstinken.

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