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News - Vivendi : Doch kein Verkauf von Activision Blizzard?

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    Es deutet sich eine überraschende Wende beim Vorhaben von Vivendi an, seinen 61 Prozent fassenden Anteil am Spielepublisher Activision Blizzard loszuwerden. Wie Reuters meldet, erwägt der französische Medienkonzern nun, stattdessen den brasilianischen Telekommunikationsanbieter GVT, "das Juwel in Vivendis Krone", zu veräußern.

    "Ein Verkauf von GVT ist nicht länger ein Tabu und wird intern zurzeit in Erwägung gezogen", zitiert die Nachrichtenagentur eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle. Durch den Verkauf könnten bis zu 8,5 Mrd. US-Dollar in die Kassen von Vivendi gespült werden. Geld, das der Konzern dringend gebrauchen kann: Ratingagenturen üben wegen einem Loch von 14 Milliarden US-Dollar und notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen kräftig Druck auf Vorstandschef Jean-Rene Fourtou aus.

    Bei Activision Blizzard habe Vivendi einen Aufschlag von 25 Prozent auf den Firmenwert von 8,50 Mrd. US-Dollar aufgerufen, später aber auf 12 Prozent gesenkt. Die Angebote von Firmen wie Chinas Tencent, dem Mediengiganten Time Warner, Microsoft, Facebook und Apple hätten den Erwartungen jedoch nicht entsprochen. "Vivendi denkt nun über seine Optionen bezüglich Activision nach und wird eine Entscheidung in den kommenden Monaten treffen", sagte eine in die Verhandlungen involvierte Quelle zu Reuters.

    Möglich ist neben dem Verkauf von GVT anstelle von Activision Blizzard unter anderem die Freigabe der Aktienanteile im freien Handel, zudem überlege Activision Blizzard, die Anteile selbst zu kaufen. Firmenchef Robert Kotick sei von der Idee zwar angetan, es scheitere jedoch höchstwahrscheinlich an den finanziellen Bedingungen. Da der Spielepublisher nur über drei Mrd. US-Dollar an Barreserven verfüge, müsste man sich mit fünf Mrd. US-Dollar verschulden, um den Kauf stemmen zu können.

    "Vivendi kommentiert niemals unbegründete Gerüchte bezüglich seiner verschiedenen Geschäfte und wird damit jetzt nicht beginnen", wiegelte eine Sprecherin des französischen Unternehmens ab.

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