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Test - Wer wird Millionär? 2. Edition : Wer wird Millionär? 2. Edition

  • PS2
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Nach dem grossen Erfolg auf PC und PSone überrascht es nicht, dass Eidos bereits zum zweiten Mal dafür sorgt, dass man am heimischen Bildschirm die Spannung der TV-Show nacherleben kann. 'Wer wird Millionär 2. Edition' verspricht noch mehr Fragen und eine verbesserte Präsentation.

Wer wird Millionär? 2. Edition
Der charmante Moderator wartet schon.

Quiz auf Erfolgskurs
Kaum eine andere Sendung hat in den letzten Monaten die deutsche und internationale TV-Branche so beeinflußt wie 'Wer wird Millionär?'. Das eigentlich altbacken konstruierte Quiz kann seit dem Start jeweils Traumquoten erreichen, auch wenn das Interesse mittlerweile etwas nachlässt. Moderator Günther Jauch gehört jedenfalls spätestens seit 'WWM' zu den gefragtesten Gesichtern in der deutschen Fernsehlandschaft. Kein Wunder, hat mittlerweile so ziemlich jeder Sender eine oder gar mehrere Shows im Programm, in denen der normale Bürger oder ein Prominenter sein (Un-)Wissen vor laufender Kamera demonstriert - die meisten dieser 'neuen' Konzepte basieren natürlich mehr oder weniger auf dem bekannten 'Wer wird Millionär'-System, das auch in den Videospielen zur Sendung seine Anwendung findet und sicherlich einen grossen Teil des Software-Erfolgs ausmacht. Schliesslich wurde das erste Spiel zu 'Wer wird Millionär', das für PC und PSone erschien, allein in der Computer-Version mehr als 400'000 Mal in Deutschland verkauft.

Altbewährtes Spielkonzept
Nach dem grossen Erfolg des 'Wer wird Millionär'-Spiels überrascht es nicht, dass Eidos Interactive eine Fortsetzung unter dem Titel 'Wer wird Millionär 2. Edition' veröffentlichte. Wie man schon aus dem Namen erahnen kann, hat sich gegenüber dem Vorgänger nicht allzu viel geändert: immer noch handelt es sich um eine akkurate virtuelle Umsetzung der TV-Show. Nach dem Start des Spiels und der Begrüssung des Moderators könnt ihr entweder alleine ins Spielgeschehen einsteigen oder mit bis zu vier Kollegen in insgesamt drei Mehrspielermodi euer Allgemeinwissen unter Beweis stellen. Doch zuerst zum Einspielermodus: Hier startet ihr direkt 'auf dem heissen Stuhl' gegenüber dem Moderator - die knifflige Auswahlrunde der TV-Show entfällt also.

Wer die Sendung am TV schon mal gesehen hat, der findet sich sofort mit dem Spielablauf zurecht: Der Moderator stellt eine Quizfrage und gibt vier Antworten vor - ihr müsst nun bloss die richtige auswählen. Während die ersten Fragen noch sehr einfach sind, nimmt der Schwierigkeitsgrad schon bald mächtig zu. Beantwortet ihr auch nur eine Frage falsch, ist das Quiz vorbei. Mit jeder richtig beantworteten Frage nimmt aber euer erspielter Geldbetrag zu - nach 15 richtigen Fragen ist die (hier leider nur virtuelle) Million in eurer Tasche. Gemeinerweise gibt es aber nur zwei Sicherheitspunkte (bei 1000 und 32'000) - gebt ihr darüber eine falsche Antwort, fliegt ihr auf diesen Betrag zurück.

Wer wird Millionär? 2. Edition
Eine der einfacheren Fragen.

Drei Joker
Neben eurem Wissen oder eurem Rateglück gibt es noch weitere Hilfen. Wisst ihr einmal die richtige Antwort nicht, könnt ihr einen von drei Jokern einsetzen. Beim 50:50-Joker werden schlicht nach dem Zufallsprinzip zwei falsche Antworten gelöscht, so dass die Chance auf eine richtige Antwort immerhin bei 50 Prozent liegt. Der Publikumsjoker ist da schon etwas komplexer - hier wird nämlich das Publikum im Saal befragt und eine Statistik gibt an, wieviel Prozent jede der vier Antworten bekommen hat. Während man bei einfachen Fragen blind auf das Publikum setzen kann, wird's bei schwierigeren Aufgaben schon unsicherer, zumal dann oftmals auch die Prozentzahlen gefährlich nahe beieinander liegen. Der dritte Helfer ist der Telefon-Joker: Bei diesem wird ein Bekannter des Kandidaten angerufen, der dann die seiner Meinung nach richtige Antwort geben darf. Keine Angst, beim vorliegenden Spiel müsst ihr nicht etwa selbst zum Telefonhörer greifen und die Eidos-Kundenhotline anrufen. Stattdessen befindet sich zu jeder der insgesamt über 1000 Fragen ein kurzes Statement eines Unbekannten auf der DVD - leider könnt ihr so sehr schwer einschätzen, ob euer Helfer einen brauchbaren Tipp abgibt oder mit seiner Antwort komplett danebenliegt. Logisch, dass jeder Joker nur einmal einsetzbar ist, so dass ihr gut überlegen solltet, ob ihr nun einen Joker verbraten wollt oder es doch lieber riskiert, auf eine unsichere Antwort zu setzen.

Mehrspieler-Raterei
Wie schon erwähnt, können bis zu vier Spieler in drei verschiedenen Spielmodi an der fröhlichen Raterunde teilnehmen. In der 'Auswahlrunde' wird eine Aufgabe gestellt, bei der man vier Antworten in die richtige Reihenfolge bringen muss. Wer dies zuerst schafft, nimmt dann anschliessend alleine am normalen Spielgeschehen teil. Für diese Spielmodi braucht ihr allerdings ein Multitap und genügend Joypads. Beim 'Teamspiel' reicht bereits ein Joypad. Hier versucht eine Gruppe zusammen die Million zu erreichen - nach jeder beantworteten Frage wird das Joypad an das nächste Teammitglied weitergegeben. Auch bei 'Jeder gegen jeden' reicht ein Joypad, das dann der Reihe nach weiter gegeben wird. Hier zocken die Spieler aber gegeneinander: Jeder muss möglichst alle 15 Fragen beantworten. Derjenige, der eine falsche Antwort gibt, fällt auf die zuletzt erreichte Garantiesumme zurück. Derjenige, der am Schluss am meisten Geld hat, gewinnt. Somit kann es passieren, dass jemand gewinnt, der frühzeitig aufgehört hat und somit sein erspieltes Geld behalten hat, ohne zurückzufallen.

Wer wird Millionär? 2. Edition
Die erste Hürde ist geschafft.

Unspektakuläre, aber originalgetreue Präsentation
Im Bereich Grafik hat sich gegenüber dem Vorgänger am meisten geändert. Zwar bietet auch 'Wer wird Millionär 2. Edition' das aus dem TV bekannte Studio-Set, Symbole und sonstiges Design, aber erstmals seht ihr den Moderator und hört nicht bloss seine Stimme. Wer jetzt glaubt, einem virtuellen Günther Jauch gegenüber sitzen zu können, täuscht sich leider. Beim Spiel-Moderator handelt es sich um einen unscheinbaren Typen im grauen Anzug mit blonden Haaren und blauen Augen. Die Figur ist recht aufwendig mit Polygonen gestaltet und wird in Echtzeit berechnet, wodurch er sogar (zumindest halbwegs überzeugend) lippensynchron die einzelnen Fragen vorträgt und sich immer mal wieder etwas bewegt. Allerdings wirkt der Moderator trotzdem insgesamt recht steif und 'puppenhaft'. Bedenkt man, dass sonst grafisch praktisch nichts anderes berechnet wird, hätte auf der PlayStation 2 sicher mehr drin gelegen. Immerhin sind die Ladezeiten sehr kurz ausgefallen.

Beim Sound können sich 'Wer wird Millionär'-Fans auf die bekannte Musikuntermalung und Melodien freuen. Darüber hinaus fällt die professionelle deutsche Sprachausgabe auf. Konntet ihr im ersten Spiel noch der Stimme des Tom Selleck-Synchronsprechers lauschen, leiht der Schauspieler Arne Elsholz, Synchronsprecher von unter anderem Tom Hanks und Bill Murray, in der vorliegenden Version dem Moderator seine Stimme. Elsholz macht zwar auch in diesem Spiel seine Arbeit gut, die Stimme und vor allem das damit verbundene geistige Bild der von ihm gesprochenen US-Schauspieler passen aber nicht so ganz zu 'Wer wird Millionär' - schade, dass man nicht den eigentlichen 'WWM'-Moderator Günther Jauch ins Tonstudio holen konnte. Auch die akustische Zuschauerkulisse wirkt etwas künstlich; hier hätten mehr und besser abgemischte Applausgeräusche nicht schaden können. Ebenfalls nicht gelungen ist die Umsetzung der Telefonjoker, die in etwa so natürlich wirken wie die Laienschauspieler in den Filmbeiträgen von 'XY Ungelöst'.

 

Fazit

von David Stöckli
'Wer wird Millionär'-Fans kommen auch mit der zweiten Edition des Videospiels auf ihre Kosten - Sound, Design und Spielverlauf sind praktisch 1:1 aus der Fernsehshow übernommen. Leider sind 1000 neue Fragen und eine überarbeitete Grafik nicht gerade viel, um einen Neukauf im Hinblick auf die alte Version zu rechtfertigen - daran ändert auch ein etwas künstlich wirkender neuer Polygon-Moderator nichts. Schade ist ausserdem, dass man das eh schon recht simple Gameplay nicht mit umfangreichen und originellen Spielmodi aufgepeppt hat. So kommt auch in den drei Mehrspielermodi nur mässiger Party-Spass auf, da man meist eh bloss abwechselnd raten darf.  

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