Test - Wii Sports Resort : Sportlich mit Wii MotionPlus

Als vor geraumer Zeit die Wii rauskam, verkaufte sie sich wie warme Semmeln: Kaum war sie da, war sie schon weg. Zum Erfolg trug maßgeblich auch Wii Sports bei. Das sportliche Paket, bestehend aus den fünf Sportarten Bowling, Baseball, Boxen, Golf und Tennis, erwies sich aufgrund seines leicht zu erlernenden Spielprinzips und der guten Demonstration der Wii-Fähigkeiten als starkes Verkaufsargument. Mit Wii Sports Resort will Nintendo nun nachlegen und auch die Fähigkeiten von Wii MotionPlus zeigen.

Umfangreicher und besser soll es sein, das neue Wii Sports Resort. Und dank des kleinen Wiimote-Add-ons namens MotionPlus auch genauer als je zuvor. Wo das normale Wii Sports in Sachen Bewegungssteuerung an seine Grenzen stieß, soll Resorts diese überschreiten. Doch was für Minispiele gibt es überhaupt?

Die zwölf Apostel des virtuellen Spaßes

Unter den zwölf neuen Sportarten sind zwei alte Bekannte mit von der Partie: Bowling und Golf. Letzteres wurde neben den bekannten Löchern um neun neue Bahnen erweitert. Komplett neu sind allerdings Schwertkampf, Wakeboard, Frisbee, Bogenschießen, Basketball, Tischtennis, Jetboot, Kanufahren, Radfahren und Luftsport. Das mag sich jetzt nicht nach so viel anhören, aber in fast jeder der Sportarten lassen sich noch weitere abwechslungsreiche Spielmodi freischalten. So bietet der Schwertkampf im Endeffekt drei Disziplinen: 1-vs.-1-Schwertkampf, einen Zerschnippelwettbewerb und noch kleine Levels, in denen ihr gegen ganze Horden von Gegnern antretet.

Aus Bewegung werde Spiel

Bei den meisten Spielen reicht es, wenn ihr nur mit der Wiimote zockt. Beim Schwertkampf ersetzt die Wiimote das Schwert und eure Bewegungen werden eins zu eins übertragen. Ziel ist es dann, den Gegner von einer Plattform zu kloppen. Haltet ihr B gedrückt, könnt ihr Schläge abwehren. Dabei ist allerdings auch wichtig, dass ihr euer Schwert in der richtigen Stellung haltet. Ein Schlag von oben kann natürlich nicht geblockt werden, wenn ihr das Schwert zur Seite führt. Klappt die Abwehr, verliert der Gegner kurzzeitig seine Balance und die Zeit zum Gegenangriff ist gekommen.

Frisbee geht das ganze eher etwas ruhiger an. Hier geht es darum, das Frisbee in die Richtung eines bestimmten Ziels zu werfen, damit es euer Hund auffangen kann. Je näher ihr an der Markierung dran seid, umso mehr Punkte gibt es. Hierfür stellt ihr euch seitlich hin, haltet B gedrückt, holt mit der Wiimote aus und schwingt sie nach vorne. Wenn ihr das Frisbee loslassen wollt, lasst ihr einfach B los. Ihr imitiert also im Großen und Ganzen die Bewegung, wie ihr sie im echten Leben auch machen würdet. Dies trifft auch auf die meisten anderen Spiele zu. Vor allem beim Kanufahren wirkt das virtuelle Paddeln recht realistisch.

Welche Spiele rocken besonders?

Natürlich gehört auch viel persönliche Präferenz dazu, aber ein paar Favoriten haben sich bei uns in der Redaktion schnell herauskristallisiert. Der 3-Punkt-Wettbewerb beim Basketball zum Beispiel. Innerhalb eines Zeitlimits müsst ihr auf dem Platz insgesamt 25 Bälle aus fünf verschiedenen Positionen in den Korb werfen. Der letzte Ball jeder Fünferserie zählt zwei Punkte. Tischtennis ist ebenfalls einer unserer Favoriten. Durch MotionPlus ist es wirklich möglich, den Ball richtig anzuschneiden. Bogenschießen ist eines der wenigen Spiele, das auch den Nunchuck benötigt. Mit der Wiimote in der linken Hand zieht ihr den Nunchuck nach hinten, um den Bogen zu spannen, und schießt dann auf eine Zielscheibe. Trotz des ruhigeren Spielprinzips konnte uns auch diese Sportart fesseln. Und bei dem Pilotwings ähnlichen Luftsport waren wir sowieso Feuer und Flamme.

Weniger Spaß machten uns dagegen Fahrrad- und Kanufahren sowie Frisbee-Golf. Zwar ist die Idee von Letzterem nett, aber irgendwie wird die Spielmechanik durch die langsamen Menüs und Frisbee-Auswahl-Screens etwas zu sehr ausgebremst. Somit eher ein Spiel für Geduldige.

Wie viel besser ist MotionPlus denn nun?

Die Bewegungen der Wiimote werden jetzt besser und genauer erkannt. Allerdings fällt das bei einigen Spielen nicht ganz so sehr auf wie bei anderen. Schließlich sind viele Spiele in ihrer Bewegungsform doch arg rudimentär. Beim Schwertkampf zum Beispiel muss man sich nicht selbst bewegen, das übernimmt die KI. Wenn man aber zum Beispiel das Golf von Wii Sports mit Resort vergleicht, kann man den Unterschied doch deutlich feststellen. Während beim alten Golf die Figur zwar die Bewegung nachgeahmt hat, war es doch manchmal etwas ruckelig und ungenau. Das funktioniert nun einfach besser. Die Bewegung wird flüssiger auf das virtuelle Alter Ego übertragen. Vor allem macht es nun einen Unterschied, ob man beim Schlagen die Wiimote dreht oder nicht, den Ball also sauber trifft oder mit einem schrägen Schlagblatt. Das wurde vorher so nicht erkannt.

Technisch gewohnt Nintendo

Wii Sports Resort bleibt dem knuddeligen Knubbelstil treu, den man bereits aus dem Vorgänger kennt. Passt im Endeffekt ja auch ganz gut. Deswegen halten sich die optischen Reize aber auch in Grenzen. Musikalisch gibt's ebenfalls wieder das typische Gedudel, das sich angenehm im Hintergrund hält.

Fazit

von Felix Rick

Wii Sports Resort ist sicherlich der Albtraum aller Bewegungslegastheniker, aber die Mühen, sich mit der Bewegungssteuerung auseinanderzusetzen, lohnen sich. Insgesamt ist Wii Sports Resort einfach ein gutes Spiel. Zwar ist nicht jede der Sportarten ein Spielspaßgarant, aber bei der Ansammlung an Minispielen sollte für jeden etwas dabei sein. Und die kurzweiligen Spiele machen vor allem mit ein paar Freunden einfach unglaublich viel Spaß. Stundenlanges Wetteifern in verschiedenen Disziplinen ist hier vorprogrammiert. Der Einzelspielermodus kann da leider nicht so begeistern. Dank MotionPlus erreicht die Wii nun die Genauigkeit, die man sich von Anfang an gewünscht hat.

Überblick

Pro

• 12 Sportarten mit mehreren Unterdisziplinen
• dank MotionPlus werden Bewegungen besser erkannt
• viele partytaugliche Sportarten

Contra

• kein Onlinemodus
• manche Sportarten etwas zu lahm
• ohne MotionPlus nicht spielbar