Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Special - Wolfenstein, The Man in the High Castle & Co. : Alternative Geschichte: Wenn Deutschland den Krieg gewonnen hätte

  • PC
  • PS4
  • One
Von  |  |  | Kommentieren

Kino: Es gab ein Leben vor Iron Sky

„Vaterland“ wurde 1994 vom „Game of Thrones“-Sender HBO mit Rutger Hauer (Blade Runner) in der Hauptrolle verfilmt. Nur ein Jahr zuvor lief Philadelphia Experiment II in den Kinos, in dem ein Wissenschaftler durch einen Unfall mit einem Tarnkappenbomber in der Zeit zurück reist und dadurch versehentlich den Nazis dabei hilft, den Krieg zu gewinnen. Der Held, der sich offenbar als Einziger bewusst ist, dass in der von Nazi-Deutschland beherrschten Gegenwart irgendetwas nicht stimmt, muss nun die alte Zeitlinie wieder herstellen.

Ein paar Jahre früher thematisierte bereits The Final Countdown das Thema auf ähnliche Weise, aber mit umgekehrten Vorzeichen: Hier wird ein moderner Flugzeugträger in der Zeit zurück geschleudert und stellt seine Besatzung vor die grundsätzliche moralischen Frage, ob sie den Angriff auf Pearl Harbor verhindern und damit den Lauf der Geschichte maßgeblich verändern sollen oder nicht.

TV: von Twilight Zone bis Star Trek

Dieser Wunsch, die Vergangenheit zu verändern, wenn man es könnte, um so den Zweiten Weltkrieg ungeschehen zu machen, bevor er überhaupt stattfindet, steht im Mittelpunkt zahlreicher Zeitreisegeschichten. So etwa in einer Folge der TV-Serie Twilight Zone, in der sich eine Zeitreisende (übrigens die damals noch völlig unbekannte Katherine Heigl) als Hausmädchen in die Familie Hitler einschleicht, um ihren Sohn Adolf zu töten, als dieser noch ein Baby ist. Tatsächlich gelingt es ihr, allerdings lässt sich das Schicksal nicht überlisten und sie löst das Unglück, das sie eigentlich verhindern wollte, erst aus: Ein anderes Hausmädchen, das ihr auf die Schliche kommt, vertauscht die Babys und sorgt so dafür, dass der „echte“ Hitler überhaupt an die Macht kommt.

Die Twilight-Zone-Folge beschäftigt sich auch ausführlich mit der Frage, ob es moralisch überhaupt vertretbar ist, einen Menschen zu töten, um damit andere zu retten. Und ob es sinnvoll ist, das Dritte Reich zu verhindern, wenn durch diesen Eingriff in die Geschichte unvorhersehbare, möglicherweise noch schlimmere Ereignisse heraufbeschworen werden. Vor dieser Frage steht auch der berühmteste Zeitreisende der TV-Geschichte, Doctor Who, der in einem seiner spektakulärsten Abenteuer eine Killerin davon abhalten muss, ihren tollkühnen Plan auszuführen: „Let's kill Hitler!“

Auffällig viele Fernsehproduktionen beschäftigen sich mit dem Thema, selbstverständlich auch die Serie Sliders, die das Reisen in alternative Parallelwelten zum Kern hatte: In der Folge „California Reich“ der vierten Staffel geht die Reise in eine amerikanische Ausgabe des Dritten Reichs: Hier werden Schwarze verhaftet und in Konzentrationslager gesteckt. „Amerika den Amerikanern“, so der deutsche Titel der Folge, ist ein Plädoyer gegen Rassismus und für ein menschliches Miteinander.

Auch die Besatzung der Enterprise landete in einer Folge in einem alternativen, von Nazis besetzten Amerika – und nein, wir meinen damit nicht die in Deutschland lange Zeit indizierte Folge „Schablonen der Gewalt“. Diese spielt auf einem anderen Planeten, nicht in einer Alternativwelt. In „The City on the Edge of Forever“, für viele Fans eine der besten Folgen der Classic-Serie, verändert Dr. McCoy versehentlich die Vergangenheit, sodass die Nazis den Krieg gewinnen, was Spock und Captain Kirk wieder richten müssen – Letzterer verliebt sich dabei prompt in die junge Joan Collins und hadert fortan mit seiner Mission, weil ein Reparieren der Zeitlinie die Vernichtung ihrer Existenz zur Folge hätte.

Auch Jahrzehnte später ließ die Idee eines Amerika unter deutscher Besatzung die Autoren der Serie offenbar nicht los. In der Doppelfolge „Sturmfront“ der vierten Staffel des vierten Spin-offs „Star Trek: Enterprise“ müssen Captain Archer und seine Crew die Geschichte wieder in Ordnung bringen, nachdem Außerirdische den Nazis dabei halfen, den Krieg zu gewinnen.

Kommentarezum Artikel