Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Wonder World Amusement Park : Der Freizeitpark fürs Wohnzimmer

  • Wii
Von  |  | Kommentieren

Mit Freunden oder der Familie zur Kirmes oder in Freizeitparks zu fahren macht Spaß, allerdings fällt das meistens recht teuer aus. Majesco Games will euch diesen Spaß jetzt etwas günstiger ins Wohnzimmer bringen und stellt euch mit Wonder World Amusement Park einen virtuellen Freizeitpark für die Wii vor. Ob der Eintritt sich lohnt?

Zugegeben, das Konzept von Wonder World Amusement Park klingt zu Anfang noch sehr viel versprechend. Über 30 Attraktionen locken in verschiedenen Themengebieten, die ihr alle entweder allein oder mit euren Freunden angehen könnt. Beliebte Vergnügungen wie Dosenwerfen, Angeln und Schießen, die auf jeder Kirmes Kult sind, wollen gemeistert und auf neue Highscores gebracht werden. Bei all diesen Spielen gilt es, spezielle Punkte zu sammeln, mit denen ihr dann nach und nach im Park weitere Bereiche mit neuen Minispielen freischalten könnt.

Was auf dem Papier noch gut klingen mag, ist von den Entwicklern enttäuschend umgesetzt worden. Es fängt schon bei der Aufmachung an. Auf der Wii sind wir ja grafisch schwächere Spiele gewohnt, aber sowohl Design als auch Qualität der hier gewählten Optik sind wirklich unterste Schublade. Die Figuren sind einfach allesamt lieblos modelliert und die Attraktionen selbst sind vieles, nur nicht bunt und festlich. Es gibt zwar einen kleinen Charaktereditor zum Anpassen, aber der ist, verglichen mit denen aus anderen Spielen, allenfalls ein schlechter Scherz. Nur schwer lässt sich glauben, dass Kinder diese Figuren gern haben könnten.

Dazu kommt, dass man trotz vieler Texte im Spiel vollkommen auf Sprachausgabe verzichtet hat. Stattdessen seht ihr lauter unschöne Texttafeln, die von nervigen Soundeffekten begleitet werden. Weil das noch nicht reicht, werdet ihr auch noch unentwegt von einer grausigen, nie endenden Rummelmusik malträtiert, die euch auf Dauer ungeheuer auf den Keks gehen wird.

Kommen wir zu den Spielen an sich. Zur Wahl stehen, wie gesagt, verschiedene Minispielchen, die aber fast konsequent nach dem gleichen Prinzip funktionieren. Grundsätzlich müsst ihr die Wiimote immer nur auf Ziele halten und im richtigen Moment A beziehungsweise B drücken; nur wenige Spiele fallen anders aus. Geknickt werdet ihr schnell feststellen, dass sich diese Herausforderungen auch noch regelmäßig wiederholen: statt „Hau den Maulwurf" ist es zwei Themengebiete später dann „Hau die Venusfliegenfalle". Das deprimiert und nimmt euch die Lust, überhaupt neue Spiele freizuschalten.

Ein echter Fehlwurf

Spielerisch macht sich schnell Frust breit, denn um die anderen Bereiche und Fahrgeschäfte zu sehen, müsst ihr in jedem Abschnitt erst alle Items aus einem speziellen Geschenkshop kaufen. Um genügend Geld dafür zu bekommen, darf man die Minispiele also etliche Male stumpf wiederholen. Da man letztendlich Spiele wiederholt, um neue Spiele zu erhalten, die sich wiederum von den vorherigen kaum unterscheiden und die ihrerseits wiederholt werden müssen, werdet ihr mit Sicherheit schon aufgegeben haben, bevor ihr die dritte der fünf Themenwelten gesehen habt. Wer aber hartnäckig dranbleibt, der wird das letzte Spiel schon innerhalb von zwei bis drei Stunden sehen - man hat es also schnell durch.

Jetzt könnte man meinen, dass wenigstens die Steuerung der Spiele gelungen ist, aber trotz Einfachheit fällt sie ziemlich ungenau aus. Bei schweren Spielen wie dem „heißen Draht" werdet ihr deswegen reichlich Frust abbekommen. Im Hauptmenü findet ihr ganze drei Spielarten, aber im Endeffekt habt ihr nur die eine Wahl, ob ihr allein oder mit Freunden spielen wollt. Der Singleplayer-Modus nennt sich darüber hinaus zwar Story-Mode, besitzt aber keine wirkliche Geschichte und schenkt euch auch keine Videos.

Das alles ist schade, hätte Wonder World Amusement Park doch eine echt herausragende Spielesammlung werden können. Leider ist es aber weit davon entfernt, so gut und abwechslungsreich wie etwa Rayman Raving Rabbids oder Mario Party zu sein.

Fazit

Christian Mester - Portraitvon Christian Mester
Amusement („Unterhaltung“) und Wonder („Wunder“) stehen im Spieltitel, aber beides sucht man vergeblich. Besser in einen echten Freizeitpark fahren, da hat man mehr davon.

Überblick

Pro

  • einfache Steuerung

Contra

  • schwache Grafik
  • geringer Spielumfang
  • nervtötender Sound

Kommentarezum Artikel