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Test - WWE '12 : Der Wii-Wrestling-Zirkus

  • Wii
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Der Werbeslogan der 2011er-Version der Wrestling-Reihe verspricht: „Bigger. Badder. Better.“ Wir stellten diese Aussage auf die Probe und stiegen in den Ring zu einem Wiedersehen mit den aktuellen Superstars und alten Bekannten. Erwarten uns spannend inszenierte Duelle oder klopfen wir bereits nach den wenigen Minuten auf den Ringboden und geben auf?

Voll auf die Zwölf!

Wenn ihr ein Einsteiger seid, dann werdet ihr in WWE '12 richtig hart rangenommen. Ohne eine richtige Einführung oder ein Tutorial werdet ihr in den Ring geschickt. Dieser nicht gerade spielerfreundliche Start wird auch noch dadurch erschwert, dass eine umfangreiche Spielanleitung nicht mit in der Packung steckt. Die könnt ihr euch nämlich online und nur in englischer Sprache ansehen. Zum Testzeitpunkt war die besagte Anleitung unter der Adresse thq.com/manual aber noch nicht einmal verfügbar.

Was bleibt also nach dieser doch recht unfreundlichen Begrüßung? Zum Glück sehr viel, wie wir feststellten. Wer sich die Mühe macht und dem Spiel eine Chance gibt, der bekommt feinste Wrestling-Unterhaltung im Großformat. Blicken wir mal auf die Kämpfer. Das Roster, also die Kämpferriege, umfasst mehr als 60 Kämpfer. So spielt man die aktuellen Superstars wie Randy Orton, John Cena oder Big Show. Da die Wii-Version jedoch nicht onlinefähig ist, wird man keine zusätzlichen Charaktere herunterladen können, wie es zum Beispiel bei der X360 und PS3 der Fall ist.

Der Modus "Road to Wrestlemania XVII" sowie alle wesentlichen Modi der Versionen für X360 und PS3 sind enthalten. Inszeniert wie ein Film spielt ihr in diesem Modus Begegnungen der Superstars im Profi-Wrestling. Etwas mehr Freiraum erhält man da schon im Weltmodus, in dem man die WWE selbst gestaltet. Ihr stellt die Begegnungen auf und bestimmt, um welche Titel es dabei gehen soll. Wem das noch nicht genug ist, der kann seinen Schaffensdrang im Editor ausleben, der schon fast ein halbes Produktionsstudio darstellt. Der Editor überzeugt durch eine riesige Vielfalt an Möglichkeiten, einen eigenen Charakter komplett zu gestalten.

WWE '12 - Brock Lesnar Wettkampf Trailer
Eine berühmte Person fordert alle Fans zum Match im Ring auf: Brock Lesnar, Weltmeister der WWE und UFC. Seinen motivierenden Appell zum Wettkampf findet ihr hier.

Doch da hört der Spaß noch nicht auf. Ganze Shows und Videos könnt ihr mit dem Editor produzieren. Mit zahlreichen freischaltbaren Charakteren, Orten und Situationen kreiert ihr so eure ganz eigene Wrestling-Veranstaltung. Auf der Wii sieht das alles natürlich etwas weniger spektakulär aus als auf der X360 oder PS3. Grund dafür ist, dass der Engine-Wechsel auf der Wii ausblieb. In den schicken Arenen gibt es für euch daher nicht sehr viel zu sehen. Das ganze Drumherum ist an manchen Stellen etwas pixelig. Das Publikum bewegt sich in seinem Detailreichtum und den Bewegungen ungefähr auf dem Niveau von Nintendo-64-Charaktermodellen. Dennoch ist das Spiel im Ganzen optisch passabel gelungen.

Verzieh keine Miene!

Randy Orton ist das Gesicht von WWE '12 und die Entwickler haben sehr gute Arbeit dabei geleistet, ihn und auch die anderen Wrestler bei der Wii-Version authentisch darzustellen. Die Bewegungen wurden mit gutem Motion-Capturing realisiert. Dem gegenüber steht allerdings die sehr unnatürlich wirkende Mimik der Athleten. Die verziehen fast nie eine Miene und wirken sehr leblos. Ein Höhepunkt sind die aufwendigen und spektakulären Videos, die mit mitreißender Musik untermalt sind. Sie machen richtig Laune auf ein Match und fangen die Atmosphäre der WWE wunderbar ein.

WWE '12 für die Wii bleibt ein pures Offline-Erlebnis. So sind die Mehrspielerpartien begrenzt auf maximal vier Spieler. Der Szenarioeditor bleibt somit ebenfalls innerhalb der Grenzen der eigenen Konsole gefangen, ihr könnt eure Werke nicht mit der Welt teilen. Am schmerzhaftesten zeigt sich dieser Fakt aber in der nicht vorhandenen Online-Mehrspielertauglichkeit von WWE '12. Hier sollte Entwickler Yuke's beim nächsten Teil doch bitte nachbessern.

Ebenfalls vermissten wir den Einsatz der Bewegungssteuerung der Wii. Positiv hingegen ist, dass man den Titel auch mit dem Classic- und dem GameCube-Controller spielen kann. Diese beiden Steuerungsmöglichkeiten sind noch die bessere Wahl im Vergleich zur Wiimote in Verbindung mit dem Nunchuk. Zusammen mit der etwas rückständigen Grafik der Wii fühlt man sich jedoch so, als ob man ein GameCube-Spiel von vor fünf Jahren zockt.

Fazit

Sascha Sharma - Portraitvon Sascha Sharma
Ein phänomenal schlechter Einstieg versalzt zuerst einmal den Boden, der für fruchtbaren Spielspaß nötig ist. Nur wer Geduld mitbringt, wird die gut funktionierende Spielmechanik verstehen. Danach erwartet die geduldigen Naturen aber ein wahres Umfangskraftpaket, dessen Modusvielfalt für lange Zeit beschäftigt. All das haben wir natürlich auch auf X360 und PS3. Nur präsentiert sich die Wii-Version technisch schwächer und aufgrund der gekappten Online-Anbindung nicht so umfangreich. WWE-Fans sollten sich den Spaß trotzdem nicht entgehen lassen.

Überblick

Pro

  • zahlreiche Modi
  • riesige Kämpferriege
  • sehr umfangreicher Editor
  • gute Charaktermodelle
  • mit dem Classic- und dem GameCube-Controller spielbar

Contra

  • keine Einführung
  • keine Online-Anbindung
  • zu kurze Anleitung
  • Wiimote-Steuerung etwas umständlich
  • teils nervige Ladeunterbrechungen
  • keine Wii-MotionPlus-Unterstützung

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