News - Xbox One : So viel könnte ein gebrauchtes Spiel kosten

Heiß diskutiert wurde nach der Ankündigung der Xbox One die Thematik der Gebrauchtspiele, nachdem jedes Spiel für die Next-Gen-Konsole an einen bestimmten Account gebunden werden muss. Dieser Umstand ließ zunächst vermuten, dass Microsoft dem Gebrauchtspiele-Markt komplett den Garaus machen möchte, doch das dementierte das Unternehmen umgehend. Wie der Handel mit gebrauchten Games auf der Xbox One dann aber funktionieren wird, dazu blieb man bislang eine offizielle Stellungnahme schuldig.

Ein mögliches Szenario bringt nun das renommierte britische Branchenmagazin MCV UK unter Berufung auf Händlerkreise ins Spiel. Demnach wird der Handel mit gebrauchter Software auch auf der Xbox One möglich sein, Microsoft fährt aber offenbar schwere Geschütze auf, was das Verfahren betrifft. Denn dieses wird künftig an zahlreiche Parameter geknüpft sein, schenkt man dem Bericht der Kollegen Glauben.

Demnach werden künftig nur noch Händler mit Gebrauchtspiele handeln können, die auch am entsprechenden Microsoft-Programm teilnehmen und in den Cloud-basierten Azure-Dienst von Microsoft integriert sind. Der private Verkauf eines Spiels von Spieler an Spieler dürfte damit vermutlich schon einmal vom Tisch sein.

Geht ihr nun also zu einem Händler und verkauft diesem euer gebrauchtes Spiel, dann wird dieser die entsprechende Disc bei Microsoft über das oben genannte System registrieren. Durch den Vorgang wird der Titel anschließend von eurem Xbox-Live-Account gelöscht, so dass ihr diesen auf eurer Xbox One nicht mehr zocken könnt, selbst wenn ihr noch sämtliche Daten auf eurer Festplatte haben solltet. Das soll offenbar dadurch gewährleistet werden, dass die Xbox One regelmäßig einen Online-Abgleich mit eurem Account durchführt, wenngleich eine dauerhafte Internetverbindung laut Microsoft ja nicht notwendig sein soll.

Es bleibt dann angeblich dem Händler überlassen, zu welchem Preis er das gebrauchte Spiel anschließend weiterveräußert. Sobald dieses verkauft wird, wird dies wieder über das Microsoft-System registriert. Vom Verkaufserlös erhält anschließend der Publisher des Spiels einen bestimmten Prozentsatz, ebenso Microsoft selbst. Beide Unternehmen partizipieren somit künftig direkt am Gebrauchtspiele-Markt. Dem Händler hingegen bleibt der Rest der Verkaufserlös, und der soll dem Vernehmen nach bei kümmerlichen zehn Prozent liegen.

Vermutlich will man so auch Anreize bei Händlern schaffen, dass mehr neue Spiele verkauft werden, denn hier wird die Gewinnspanne für diesen künftig deutlich größer sein. Effektiv, so MCV UK unter Berufung auf die Händler, werde der Markt mit gebrauchten Titeln durch dieses System letztendlich trotzdem zerstört, auch wenn das Modell grundsätzlich weiter funktioniere.

Bleibt die Frage: Was muss der Käufer eines gebrauchten Spiels dann berappen? Schließlich war seitens Microsoft stets auch von einer Aktivierungsgebühr die Rede. Unbestätigten Berichten zufolge werden für die Aktivierung des Spiels in Großbritannien 35 Pfund (rund 40 Euro) fällig. Dadurch soll aber angeblich der komplette Vorgang, also auch der Kauf des gebrauchten Spiels beim Händler, abgedeckt sein. Wie das mit der oben erwähnten Preiswahl des jeweiligen Händlers in Einklang zu bringen ist, ist relativ unklar.

Vorerst sind diese ausgiebigen Informationen strikt als Gerücht einzustufen, denn auch wenn Händlerkreise, auf die sich das Branchenmagazin ja bezieht, für gewöhnlich gut informiert sind, ist keineswegs gesagt, dass Microsoft dieses Modell am Ende tatsächlich so umsetzt.

Auf Rückfrage jedenfalls wollte sich das Redmonder Unternehmen nicht konkreter zum Bericht äußern. Man verwies weiterhin auf den Umstand, dass man den Handel mit gebrauchten Spielen auch künftig für die Xbox One möglich machen werde. Ansonsten habe man noch keine spezifischen Szenarien diesbezüglich bestätigt oder angekündigt, so Microsoft. Wie es sich mit dem Szenario verhält, wenn man einfach nur ein Spiel bei einem Freund zocken möchte, hat Microsofts Phil Harrison heute Morgen ja bereits ausgiebiger erläutert. Wir halten euch zum Thema im Übrigen natürlich auf dem Laufenden.