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Test - ZOTAC GeForce GTX 1080 AMP! Extreme : Der Riese unter den Grafikkarten

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Die 800-Euro-Varianten der neuen NVIDIA GeForce GTX 1080 liefern sich ein Kopf-an-Kopf- Rennen um den Platz an der Grafikkartensonne. Nachdem wir bereits die Kandidaten von ASUS und MSI begutachten konnten, schauen wir uns nun die AMP! Extreme von ZOTAC an, die mit einer Auffälligkeit daherkommt: Sie ist monströs groß. Ob Größe auch mit Leistung gleichzustellen ist, haben wir im Test untersucht.

Wer mit der ZOTAC GeForce GTX 1080 AMP! Extrem liebäugelt, sollte definitiv viel Platz im Gehäuse seines Rechners haben. Während die meisten Karten der Konkurrenz mit Einbaulängen von 290 bis 295 Millimeter daherkommen, verlangt die AMP! Extreme satte 325 Millimeter Platz. Habt ihr ein älteres Gehäuse oder könnt die Festplattenschächte nicht ausbauen, bekommt ihr Probleme, sind doch die meisten älteren Gehäuse auf maximal 300 Millimeter ausgelegt.

Auch von der Breite her lässt sich die ZOTAC-Karte nicht lumpen. Zweieinhalb Slots nimmt der Bolide mit seinem wuchtigen Gehäuse in Anspruch. Hinzu kommt das gewaltige Gewicht von 1,4 Kilogramm, das dafür sorgen kann, dass die Karte im Gehäuse ein wenig durchhängt. Könnt ihr mit diesen Ausmaßen leben, steht euch nichts im Wege, die Leistung der Karte zu genießen.

Der Brummer, der mit einem recht offenen Gehäuse und einer hübschen Backplate ausgestattet ist, die im Idle-Betrieb mit zur Kühlung dient, wird mit zwei 8-Pin-Anschlüssen mit Strom versorgt und saugt deutlich mehr Saft aus der Leitung als seine Konkurrenten. Mit 270 Watt TDP ist die AMP! Extreme derzeit eine der hungrigsten Versionen der GTX 1080. Die Konkurrenten schlucken meist zwischen 180 und 230 Watt. Vieles davon wandert natürlich in die Icestorm-Kühlung, bei der drei 90-mm-Lüfter die Hitze von den wuchtigen Heatpipes abführen.

Folgende Monitoranschlüsse stehen zur Verfügung: 3x DisplayPort 1.4, 1x HDMI 2.0 und 1x DVI. Der Anschluss für eine SLI-Bridge ist ebenfalls vorhanden, aber auch hier ist das Platzproblem zu beachten. Da es mittlerweile selbst bei Grafikkarten nicht mehr ohne Beleuchtung geht, hat ZOTAC auch daran gedacht und das Spectra Lighting System eingebaut, mit dem Elemente auf der Backplate und an den Seiten nach eigenem Wunsch beleuchtet werden können – oder eben auch nicht. Das entsprechende FireStorm-Tool dient ganz nebenbei auch zum Übertakten.

Auf der Karte tickt natürlich die im 16-nm-FinFET-Verfahren gefertigte GP104-400-GPU aus der Pascal-Generation, wie gewohnt mit 64 ROPs und 2.560 Shadern. ZOTAC hat der Karte aber eine ganze Reihe an Übertaktungen spendiert. So werkelt die GPU mit 1.733 MHz (1.911 MHz Boost) gegenüber den 1.607 / 1.772 MHz der Founders Edition. Das ist nominell etwas weniger als beispielsweise bei der ASUS Strix GTX 1080 OC, was aber nichts heißen muss. Insbesondere, weil ZOTAC dem Speichertakt Beine gemacht hat. Statt mit 10.000 MHz werkeln die 8 GB GDDR5X mit 10.800 MHz, was die Speicherbrandbreite von 320 GB/s auf satte 345,5 GB/s aufbrezelt.

Das macht sich beim Zocken tatsächlich bemerkbar, denn die Konstellation der Karte sorgt dafür, dass sie bei fast allen Titeln ein paar Frames mehr herauskitzelt als die von uns getestete Konkurrenz von ASUS oder MSI. Bei Spielen in 1080p oder 1440p hat natürlich auch die AMP! Extreme keine Probleme, ein Minimum von 60 fps bei maximalen Einstellungen zu gewährleisten, weswegen wir uns auf den Vergleich unter 4K-Auflösung beschränken.

Einzige Ausnahme ist Deus Ex: Mankind Divided, aber der Titel ist derzeit ohnehin einer der Hardware-hungrigsten überhaupt. Auf Ultra mit 2x MSAA ist hier bei 1080p mit 50 fps und bei 1440p mit 35 fps Sense. Bei 4K reicht es mit den Einstellungen sogar nur für 19 fps. Aber das ist kein Problem der Karte selbst. Leider fehlen uns bei Deus Ex die Vergleichswerte zu anderen Modellen der GTX 1080, da das Spiel erst erschienen ist, nachdem wir die Karten bereits zurückgegeben haben.

Wie man sieht, bolzt die AMP! Extreme also tatsächlich bei fast allen Titeln einige Frames mehr auf den Bildschirm. Das liegt am höheren Speichertakt, aber auch daran, dass die Karte unter Volllast locker über 2.000 MHz taktet – das gemessene Maximum lag bei 2.062 MHz. Erfreulicherweise gibt es dabei keine Temperaturprobleme. Die effektive Kühlung, die erst ab einer GPU-Temperatur von knapp 60 Grad anspringt, hält den Grafik-Chip jederzeit auf stabilen 72 Grad oder weniger, je nach Belastung. Und sie bleibt mit knapp 40 db sogar noch erfreulich leise.

Greift zu, wenn...

… ihr eine der derzeit stärksten Varianten der GTX 1080 im Rechner haben wollt und euch Größe und Anschaffungspreis nicht stören.

Spart es euch, wenn...

… ihr nicht genug Platz im Gehäuse habt oder euch eine gute Leistung unter Full HD völlig ausreicht.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Groß, stark und leise

ZOTAC spendiert seinem 800-Euro-Boliden viel Übertaktung, aber auch viel Größe und deutlich mehr Stromverbrauch als die Konkurrenz. Wer mit der GTX 1080 AMP! Extreme liebäugelt, sollte zunächst mit dem Zollstock einen Blick ins Gehäuse des heimischen PCs werfen – 325 mm Länge bei 2,5 Slots sind gerade bei älteren Gehäusen ein Problem. Wer damit kein Problem hat, bekommt eine der derzeit leistungsstärksten Varianten der GTX 1080 mit effektiver und leiser Kühlung.

Überblick

Pro

  • starke Leistung dank Übertaktung von GPU und Speicher
  • effektive und geräuscharme Kühlung
  • hübsche Beleuchtung

Contra

  • mächtige Einbaumaße
  • vergleichsweise hoher Stromverbrauch

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