Test - Blood Stone 007 : Blut für die Queen
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Die bösen Buben verhalten sich zudem nicht gerade helle: In unseren Tests kam es sogar vor, dass wir ihre Kollegen in direkter Sichtnähe abschossen - auch noch ohne Schalldämpfer - und sie dennoch nicht reagierten. Flankieren werden sie euch höchstens mal zufällig. Im Normalfall setzen sie intelligente Taktiken gar nicht ein. Euer Smartphone hilft euch sogar, Gegner ausfindig zu machen, die ihr noch gar nicht im Blickfeld habt. Eine wirkliche Chance haben sie auf dem normalen Schwierigkeitsgrad gegen euch also ohnehin nie.
Besagtes Telefon stellt euer einziges echtes ″Gadget″ im Spiel dar. Es zeigt euch Wegpunkte an, Missionsziele und jedes interaktive Objekt. Könnt ihr beispielsweise ein Seil durchschießen, wird euch euer schlaues Handy das auch anzeigen. Sogar zum Hacken von Kameras und Keypads eignet sich der kleine Alleskönner. Scheitern werdet ihr dabei kaum, denn aus dem komplizierten Vorgang wird hier ein simples Reaktionsspielchen. Drückt zur rechten Zeit die angezeigten Knöpfe und ihr habt es geschafft.
Ein Auf und Ab und Auf
Auch wenn die letzten Absätze wenig motivierend klangen: Es lohnt sich weiterzuspielen, denn das Tempo nimmt im letzten Drittel wieder ordentlich zu. Wir möchten jetzt nicht zu viel verraten, aber die Rasanz der Startabschnitte erlebt hier eine Wiederauferstehung. So übersieht man die spielerischen Mängel vor allem in den Schlussphasen gerne mal und genießt stattdessen die Knalleffekte. Optisch macht Blood Stone 007 nämlich durchgehend eine gute Figur - auch wenn mal nichts explodiert. Die Texturqualität schwankt in allen Versionen zwar etwas, aber die eine oder andere niedrig aufgelöste Wand trübt nicht das positive Gesamtbild. Die Objekte überzeugen mit Detailreichtum und das reflektierte Licht macht sich vor allem bei euren diversen Fahrzeugen mächtig gut.
Nur könnt ihr euch an diesen schönen Augenblicken leider nicht lange erfreuen, denn die Kampagne ist bereits nach maximal sechs Stunden vorüber. Im Mehrspielermodus erwartet euch dann nur Standardkost á la Deathmatch und Team-Deathmatch. Bizarre Creations entging offenbar die nahe liegende Möglichkeit, den aufregenden Fahrsequenzen aus dem Einzelspielerteil auch entsprechende Online-Modi zur Seite zu stellen. Auf Autos und Boote müsst ihr im Mehrspieler deshalb völlig verzichten.
Letztendlich leidet Blood Stone 007 vor allem an der fehlenden Bond-Atmosphäre. Die Geschichte entwickelt sich Bond-untypisch völlig unspannend, neben dem Smartphone gibt es keine bemerkenswerten Bond-Gadgets und selbst die Musik vermittelt euch erst im Abspann echtes Bond-Feeling. Dafür ist Sängerin Joss Stone als augenschmeichelndes Bond-Girl nicht zu verachten.
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