Test - Brothers in Arms: Double Time : Doppelte Ration im zweiten Weltkrieg
- Wii
Die Wiimote ins Korn werfen
Der größte Unterschied zur PC- beziehungsweise PS2- und Xbox-Fassung ist natürlich die Steuerung. Hierbei haben sich die Entwickler auf keine Experimente eingelassen und die übliche Wii-Shooter-Kontrolle übernommen. Diese ist bekanntlich eine nicht so geglückte Sache: Die meisten Shooter sind per Wiimote und Nunchuk einfach zu hakelig oder zu schwammig zu steuern, obwohl in der Theorie das direkte Zielen auf Feinde per Wiimote ja besonders spaßig sein müsste.
Immerhin haben die Designer aus der Standardsteuerung einiges rausgeholt, denn die Kontrolle ist merklich weniger hakelig als bei so manchem Genre-Kollegen. Zumindest in der normalen Steuerungsvariante habt ihr das Geschehen recht schnell im Griff. Wie gehabt blickt ihr euch per Wiimote-Pointer um, zielt auf Feinde oder zeigt direkt, wohin eure Kameraden gehen sollen. Der Analog-Stick ist für das Laufen von Baker zuständig.
Leider konnten es die Programmierer nicht lassen und mussten doch noch einige Wii-Spezialbewegungen einbauen. "Leider" deshalb, weil diese Moves ziemlich missglückt sind. Wollt ihr einem Feind den Gewehrkolben über die Rübe ziehen, müsst ihr die Wiimote horizontal schütteln. Um eine Granate zu werfen, haltet ihr die Plus-Taste gedrückt und vollführt eine entsprechende Wurfbewegung. Beides ist weit nerviger als nützlich, da dabei jedes Mal die Perspektive ungewollt verändert wird. Am besten ist noch der Versammlungsbefehl: Wenn ihr das Nunchuk in die Höhe haltet und kreisen lasst, kommen eure Kameraden zurück. Hat man das ein paar Mal gemacht, verliert aber auch dieses Feature an Reiz.
Mosche pays
Der Kriegseinsatz ist alles andere als schön. Gerade in den Zwischensequenzen setzt euch Brothers in Arms einige brutal schockierende Szenen vor. Darüber hinaus ist das triste, vom Krieg gebeutelte Frankreich ebenfalls keine Augenweide. Leider gilt dies ebenso für die technische Seite des Spiels. Die Framerate kommt öfters ins Stocken, die Texturen sind grausam matschig und die oft auf Distanz bleibenden Gegner sind kaum mehr als ein Pixelbrei. Aber auch aus der Nähe sehen die eckigen Figuren nicht gerade toll aus, zumal sie sich ein wenig wie Marionetten bewegen. Schon anno 2005 beklagten wir die altbackene Grafik des Spiels - logisch, dass dies vier Jahre später noch stärker negativ auffällt. Vielleicht sind die technischen Probleme auch der Grund dafür, dass die Entwickler sich die Arbeit gespart haben, auch noch den Mehrspielermodus der Vorlagen umzusetzen, der im Original sowohl online als auch im Split-Screen vorhanden ist.
Der Sound ist etwas besser, hat aber auch so manchen Mangel. Der pathetische Soundtrack und die Geräuschkulisse gefallen. Leider hapert es aber stark an der Surround-Abmischung, was natürlich an der Atmosphäre kratzt. Viel schlimmer ist aber die deutsche Sprachausgabe. Den einschläfernden Sprechern gelingt es nicht, die teils traumatisierten, entsetzten oder einfach vom Krieg völlig mitgenommen Soldaten und ihre Kommentare überzeugend zu präsentieren. Darüber hinaus sprechen nun sowohl die US-Jungs als auch die Gegenseite perfektes Deutsch, was im Kampfgetümmel ziemlich hinderlich ist. Zu guter Letzt sei erwähnt, dass sich bei den deutschen Untertiteln einige Fehler eingeschlichen haben.
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