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Test - Colin McRae Rally 4 : Colin McRae Rally 4

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Fahrzeuge und Setup
Hinsichtlich der Fahrzeuge werden altbekannte Rallye-Wagen geboten, vom Citroen Xsara über Subaru Impreza bis hin zum Peugeot 206, aufgeteilt nach 2-Rad- und 4-Rad-Antrieb. Des Weiteren gibt es die so genannte Gruppe B, in welcher massige Boliden aufgefahren werden, die jedoch im normalen Rallye-Betrieb nicht mehr genutzt werden, da aufgrund ihrer Motorstärke auf Rallye-Strecken kaum beherrschbar. Den Abschluss bilden die Bonus-Fahrzeuge, die ihr während den Meisterschaften freischalten könnt. Dazu gehören sowohl Rallye-Van als auch Rallye-Ente.

Wer sich mit den Fahrzeug-Einstellungen beschäftigen will, findet ein gut ausgebautes Feld an Optionen, das von verschiedenen Reifenarten über Federung, Getriebe, Lenkempfindlichkeit bis hin zur Bodenhöhe reicht. Damit habt ihr einiges an Möglichkeiten, um speziell im Meisterschafts-Modus das letzte Quäntchen Leistung aus eurem Wagen herauszukitzeln. Leicht gemacht wird einem das allerdings nicht, denn die meisten Pisten, speziell in Großbritannien, bieten unterschiedliche Untergründe und Wetterkonditionen, so dass schon etwas Fingerspitzengefühl für das richtige Setup vonnöten ist. Aber auch mit dem vorgegebenen Setup seid ihr durchaus in der Lage, ein Rennen zu gewinnen.

Schaden und Reparatur
Natürlich ist auch wieder ein Schadensmodell vorhanden, das im leichten Schwierigkeitsgrad weniger relevant ist, in höheren Graden aber kräftig zulangt. Das betrifft sowohl die Empfindlichkeit in Bezug auf Unebenheiten und Kollisionen, als auch die Auswirkungen von Fahrzeugschäden. Könnt ihr im leichten Grad noch weitgehend unbehelligt eure Rennen absolvieren, außer natürlich ihr rammt jeden einzelnen Baum, so leidet euer Wagen in den höheren Graden beträchtlich: Reifen- und Achsschäden sind deutlich spürbar, Motor und Kühlung können schon mal für Aussetzer oder gar ein Ausgehen des Motors sorgen. Im schlimmsten Fall ist euer Wagen nicht mehr fahrtauglich und ihr müsst das aktuelle Rennen aufgeben.

Endlich habt ihr jetzt wieder die Möglichkeit zu Reparaturen während der Meisterschaften – die gab es auch schon beim letzten Mal, dort aber automatisiert und nicht manuell anwählbar. Jeweils am Wartungstag nach zwei Rennen könnt ihr Schäden an Rädern, Karosserie, Getriebe und anderen Komponenten einzeln reparieren, wofür euch insgesamt eine Stunde zur Verfügung steht. Jede Reparatur kostet jedoch auch einige Minuten Zeit, so dass ihr bei umfangreicheren Schäden wie im richtigen Leben nicht die Möglichkeit habt, alles wieder instand zu setzen und wenn doch, dann nur mit einer Strafzeit, die euch allerdings auch den Sieg im Wettbewerb kosten kann.

Fahrverhalten und Steuerung
Das Fahrverhalten der Fahrzeuge ist durchweg als gelungen und gut nachvollziehbar zu bezeichnen, nicht nur im Hinblick auf die Reaktion des Wagens in Abhängigkeit des Bodenbelags und der Fahrzeug-Einstellungen. Auch die Physik der Boliden weiß spielerisch zu überzeugen, insbesondere weil Codemasters es endlich geschafft hat, das lästige Drehen über eine virtuelle Mittelachse zu eliminieren und die Fahrzeuge nun korrekt über die Fahrzeugachsen drehen. Damit fühlt sich das Fahren fast an wie in einem richtigen Wagen, auch wenn einige hastige Lenkmanöver immer noch etwas unrealistisch wirken. Auch sonst können sich die Fahrzeuge sehen lassen, die Boliden werden mit viel Liebe zum Detail – wenn auch mit etwas übertriebenen Lackspiegelungen – dargestellt. Schmutz ist ebenso gut zu erkennen wie Schäden am Fahrzeug selbst, seien es abgerissene Karosserieteile oder ein dampfender Kühler. Selbst kleine Details wie ein wackelnder Auspuff auf unebenem Untergrund werden geboten.

Die Steuerung der Fahrzeuge erfolgt per Tastatur oder Controller, wobei ihr aus Cockpit-, Stoßstangen-Perspektive oder Draufsicht von hinten zu Werke gehen könnt. Die Lenkrad-Unterstützung ist allgemein gut, allerdings wehrte sich das Spiel auf unserem Testrechner vehement, die eingebaute Force-Feedback-Unterstützung in die Tat umzusetzen – selbst bei voll aufgedrehter Vibration gab das Lenkrad in der Beziehung keinen Mucks von sich.

Strecken und die Optik
Die Strecken in den unterschiedlichen Ländern sind recht abwechslungsreich gestaltet und bieten einiges an Herausforderungen und Gemeinheiten. Dazu gehören nicht nur wechselnde Untergründe, die sich spürbar auf das Fahrverhalten auswirken, sondern auch Hindernisse wie Bäume oder Felsen, die es zu umgehen gilt, aber auch Eigenheiten wie Sprünge und Unebenheiten, die kräftig an der Gesundheit eures Wagens zehren. Etwas mehr Biss hätte der einen oder anderen Strecke allerdings gut getan, die Asphaltpisten in Spanien oder die Schneestrecken in Schweden sind vergleichsweise einfach zu bewältigen.

Optisch werden die Kurse mit schönen Ausleuchtungen, recht guten Wettereffekten und viel Staub und Schlamm ansprechend in Szene gesetzt. Lediglich sporadische Slowdowns und die Bitmap-Zuschauer in den Spezialprüfungen stören den insgesamt sehr guten Eindruck. Einige animierte Elemente wie der obligatorische Zuschauer und auch animiertes Publikum sorgen für leider etwas zu wenig Leben neben der Piste – da hatte 'RalliSport Challenge' einiges mehr zu bieten. Im Hinblick auf die Fernsicht macht 'Colin 04' eine brauchbare Figur, lediglich sehr weit entfernte Objekte wirken etwas zu gemalt, dafür werden Pflanzen und Grashalme so wie andere Umgebungsdetails in näherer Entfernung gut dargestellt.

Guter Sound dank EAX 4
Ein besonderes Wort sei noch der Sound-Kulisse gewidmet. Generell bietet selbige die übliche Hintergrundmusik sowie sehr gelungene Motor- und Fahrgeräusche. Speziell Besitzer von Surround-Anlagen und Audigy 2-Karten werden sich über EAX 4-Unterstützung freuen, welche dafür sorgt, dass die Fahrgeräusche abhängig von der Umgebung modifiziert werden und damit einen sehr realistischen Eindruck machen, so dass der Sound insgesamt voll überzeugen kann. Gelungen sind auch die Anweisungen des Co-Piloten, die sehr gut getimed herüberkommen und sich als echte Hilfe entpuppen.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Endlich, 'Colin 04' ist unterm Strich so geworden, wie es sich wohl jeder vom Vorgänger gewünscht hätte. Die ansprechende Optik, der prima Sound und vor allem das erstklassige Fahrgefühl zeichnen den jüngsten Spross der legendären Rallye-Serie aus. Auch das Schadensmodell, die Einstell-Möglichkeiten und viele andere Kleinigkeiten passen - zusammen mit den originellen Bonus-Fahrzeugen und der Möglichkeit, auch online gegen andere Fahrer anzutreten - wie die Faust aufs Auge. Warum nicht gleich so? Damit sind wieder viele Wochen des Schlamm- und Schotter-Heizens gerettet.

Überblick

Pro

  • sehr gelungenes Schadensmodell
  • exzellentes und nachvollziehbares Fahrverhalten
  • schön umgesetzte Fahrzeuge
  • gute Tuning- und Reparatur-Optionen
  • gute Soundeffekte

Contra

  • gelegentliche Slowdowns bei der Grafik
  • problematische Force Feedback-Unterstützung
  • etwas zu 'gemalte' Hintergründe

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