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Test - Conduit 2 : Der Wii-Vorzeige-Shooter kehrt zurück

  • Wii
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Einen ähnlich schwachen Eindruck hinterlassen die Alien-Gegner im Spiel. Sie scheinen förmlich darauf zu warten, dass ihr sie mit der automatischen Zielerfassung aufs Korn nehmt. Gehen sie dann mal hinter Barrikaden in Deckung, ist ihr Auftauchen sehr einfach vorhersehbar, wodurch sie zu leichter Beute werden. Auch die Minibosse zwischendurch sind ähnlich gestrickt. Sie marschieren kopflos auf euch zu und lassen sich fast anstandslos niederstrecken. Schafft es der Gegner, euch trotzdem zu Fall zu bringen, was meistens nur in erschlagender Überzahl gelingt, wird euch die äußerst undankbare automatische Speicherfunktion aufregen. Deren Rücksetzpunkte sind oft ungünstig, sodass ihr sehr oft die Lust an weiteren Versuchen verliert.

Ein ebenso lästiges Manko sind die kleineren Bugs, über die man hier und da stolpert. Lückenhafte Texturen, hängen bleibende Gegner und plötzliche Stürze in den Tod zeugen von wenig Sorgfalt seitens der Entwickler bei der Qualitätssicherung. Der sonstige technische Eindruck reicht leider nicht über das Mittelmaß hinaus. Zwar sind die Levels abwechslungsreich gestaltet, doch fehlen die echten Hingucker. Ebenso ist es mit dem Klang. Hier vermissen wir treibende Beats oder wuchtige Waffengeräusche. Zusammen mit der zweitklassigen englischen Synchronisation hat Conduit 2 einen Referenzklasseanspruch eindeutig verspielt.

In der Masse liegt die Klasse

Conduit 2 kann am ehesten mit seinem Mehrspielermodus auftrumpfen. Im Offline-Modus könnt ihr mit bis zu vier Spielern eine überschaubare Anzahl an Modi auf dem geteilten Bildschirm spielen. Dafür wird die Grafik noch mal um einiges heruntergeschraubt, was allerdings verständlich ist. Euren Spieler könnt ihr mit den aus der Kampagne freigeschalteten Extras aufrüsten. Individuelle Waffenwahl und Ausrüstung sind somit möglich. Auch das äußere Erscheinungsbild könnt ihr persönlich gestalten. Leider kann es so auch vorkommen, dass euch eure Gegner überlegen sind, wenn sie in der Kampagne bereits weiter fortgeschritten sind als ihr.

Neben den Standardmodi wie Deathmatch oder Capture the Flag gibt es noch einige Besonderheiten, wie den VIP-Modus oder das „ASA-Basketball". Hier fungiert die plappernde Kugel als Spielball, während ihr im VIP-Modus einen bestimmten Spieler des gegnerischen Teams ausschalten müsst. Auch ein Koop-Modus für zwei Spieler ist enthalten. Dabei müsst ihr in speziellen Levels gemeinsam Wellen von Gegnern abwehren und versuchen, so lange wie möglich zu überleben. Im Online-Mehrspielermodus könnt ihr die gleichen Modi wie im Offline-Modus nutzen und zu zwölft die Arenen betreten.

Ihr begebt euch entweder auf die Suche nach einem offenen Spiel oder erstellt einfach selbst eines. Bei unserem Test waren die Wartezeiten recht kurz. Man wird relativ schnell in ein Match vermittelt und kann loslegen. Allerdings ist das Ganze relativ unorganisiert. Zwar kann man Freundeslisten erstellen, jedoch keine Gruppen gründen. Ebenso fehlte uns eine ordentliche Online-Rangliste als Motivationsgeber. Für die bessere Kommunikation untereinander kann ein Sprach-Chat über das Wii-Headset verwendet werden.

Fazit

Sascha Sharma - Portraitvon Sascha Sharma
Wer einen soliden Shooter mit einer guten Steuerung und einem starken Mehrspielermodus ohne Schnörkel sucht, den bedient Conduit 2 vollends. Die durchdachte Handhabung ist ganz klar die größte Stärke in diesem sehr geradlinigen und höhepunktlosen Shooter. Im Solobetrieb sorgen die monotone Kampagne, denkfaule Gegner und die krude Geschichte für Ladehemmungen beim Spielspaß. Sein wahres Potenzial entfaltet der Titel im Mehrspielermodus. Hier kann Conduit 2 mit seiner präzisen Steuerung punkten und liefert geselligen Shooter-Fans die passende Plattform für viele Partien. Conduit 2 nimmt sich selbst nicht ganz ernst, was man am besten an der mauen Geschichte und den klischeehaften Figuren sieht. Einige technische Schönheitsfehler, wie gelegentliches Ruckeln, unsaubere Texturen oder unverhoffte Spieltode, zeigen, dass dem Spiel außerdem noch einiges an Feinschliff fehlt. In der Summe brauchen sich die Macher also nicht wundern, warum ihr Spiel nicht in der oberen Shooter-Liga mitspielen kann. Für einige unterhaltsame Stunden taugt das Spiel allerdings dennoch.

Überblick

Pro

  • sehr direkte Steuerung
  • viele Aktionsmöglichkeiten
  • großes Waffenaufgebot
  • abwechslungsreiche Levels
  • starker Mehrspielermodus
  • solide Action

Contra

  • schwerer Einstieg für Neulinge
  • schwache Hintergrundgeschichte
  • teils grobe Grafikfehler
  • etwas lahme Klangkulisse
  • denkfaule Gegner
  • zu einseitige Kampagne

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