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Test - Dead Rising : Dead Rising

  • X360
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Konsum-Freuden

Diese Mängel vergessen machen aber die unzähligen Gegenstände, die in dem Einkaufszentrum herumliegen. Da Frank ohne Waffen nicht weit kommt, seid ihr immer auf der Suche nach einem schlagkräftigen Gegenstand. Das reicht von Schlagstücken über Baseballschlägern bis hin zu Parkbänken, Hanteln, Vorschlaghämmer, Sicheln, Schirmstielen, Kleiderbügeln und Schaufensterpuppen. Einige Gegenstände lassen euch sogar Sonder-Angriffe starten oder eignen sich gut als Wurfgeschoss. Da es in einer Shopping Mall im Grunde alles mögliche gibt und das Spiel mit über 250 verschiedenen Items aufwarten kann, ist die Experimentierfreude gross: Wie reagieren Zombies auf Wasserpistolen? Was passiert, wenn man die Feinde mit Ketchup-Flaschen bewirft? Weshalb lässt sich ein Duschrohr so gut im weichen Fleisch eines Zombies platzieren? Wie macht sich ein großer Lego-Kopf oder ein Putzeimer auf der Rübe der Feinde? Und lassen sich Musik-CDs sowie Diamanten vielleicht als gefährliche Wurfgegenstände missbrauchen? Selbst große Gartenscheren, Kettensägen, Rasenmäher, Einkaufswagen und vieles mehr werden in den Händen von Frank zu gefährlichen Waffen. Von den echten Schusswaffen wie Colts oder MPs schon gar nicht zu sprechen. Klar, dass es dabei ganz schön blutig zur Sache geht und es einem (trotz der zuweilen überspitzt-komischen Situationen) bald klar wird, weshalb das Spiel nur was für Volljährige ist.

Neben den Waffen-Items findet Frank aber auch viele Dinge, die seine Energie auffrischen. Brot, Orangensaft, Kuchen, Burger und Co. bringen ihn wieder auf die Sprünge – in einem Mixer könnt ihr sogar versuchen, besonders heilkräftige Mahlzeiten zusammen zu stellen. Eher ein optischer Spaß sind hingegen die Kleider-Shops, in denen sich unser Reporter neue Klamotten besorgt. Der Held macht dabei sogar von Kinderoutfits und Frauenkleidern nicht halt. Überhaupt sind die vielen Gegenstände der heimliche Star des Spiels. Ihr werdet Stunden damit verbringen, immer mal wieder was neues auszuprobieren, nach besonders wirkungsvollen Waffen zu suchen und diverse schräg-lächerliche Gerätschaften und Möglichkeiten entdecken.

Grafisch gibt sich ’Dead Rising’ etwas unspektakulär. Natürlich ist das Highlight die hunderte Zombies, welche die Anlagen, Gänge und Räume des Einkaufszentrums bevölkern. Ebenfalls ein hübscher Anblick sind die detailverliebten Läden mit ihren vielen interaktiven Gegenständen. Ebenfalls erfreulich ist, dass Tearing und Ruckler eher selten auftreten und dass dank der Havok-Engine die Gegenstände durchaus physikalisch korrekt umgesetzt sind Trotzdem wirkt die Optik etwas altbacken, was nicht zuletzt an den eckigen Charakteren, den mäßigen Animationen und den matschigen Umgebungstexturen liegt. Dass es auch anders geht, zeigt die Hauttextur von Frank in den Zwischensequenzen. Apropos Zwischensequenzen: Diese kommen sehr häufig vor und verursachen dabei jedes Mal eine Ladepause, die aber zum Glück recht kurz ausfällt. Nerviger ist da schon die Kollisonsabfrage, die in den Kämpfen manchmal etwas ungenau ausfällt. Ausserdem hätte es nicht geschadet, wenn die Entwickler mehr Save-Points ins Spiel integriert hätten. Ein weiterer Schwachpunkt betrifft nur die Besitzer von Standard-TVs: Die Schrift im Spiel ist auf HDTVs ausgerichtet, so dass man in der niedrigen Bildauflösung eines normalen Fernsehers einige Texte kaum entziffern kann. Abgesehen von den gelungenen Soundeffekten gibt sich der Sound eher zurückhaltend. Negativ fällt hingegen die englische Sprachausgabe aus, die mit ihrem Trash-Faktor aber durchaus zum Szenario passt. Die deutschen Untertitel geben keinen Grund zur Klage.

Fazit

von David Stöckli
Capcoms inoffizielles Hommage an ’Dawn of the Dead’ ist ein unkompliziertes und spaßiges Splatter-Spiel voller bizarrer Ideen und schrägem Humor. Zur Hochform läuft der Titel auf, wenn man sich in die Hundertschaften fauliger Gegner stürzt und dank unzähliger Items für reichlich Chaos sorgt. Zugleich lässt einem das Spiel viel Freiheiten, um mit den verschiedenen Gegenständen, Räumen und Bewegungen von Frank zu Experimentieren. Weniger geglückt ist hingegen die verwirrende Missionsstruktur, die euch quasi zwingt, die drei Tage im Einkaufszentrum mehrmals durchzuspielen. Ausserdem nagen einige Mankos wie die miese Passanten-KI am Spielspass. Wer volljährig ist, nichts gegen reichlich brutale Szenen hat und ein Fan von Zombie-Filmen ist, sollte sich den Titel aber nicht entgehen lassen.

Überblick

Pro

  • spassige Kampfengine
  • unzählige Gegenstände
  • viele Dinge zu entdecken und auszuprobieren

Contra

  • Schwächen in Missionsstruktur
  • miese KI bei den zu rettenden Passanten
  • teils unsaubere Kollisionsabfrage

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