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Test - Deus Ex: Mankind Divided : Freiheit ist ein hohes Gut

  • PC
  • One
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Es braucht allerdings etwas Übung, um einen guten Spielfluss hinzubekommen. Die Vielzahl an Möglichkeiten bringt leider mit sich, dass die Steuerung und die Menüs etwas sperrig und überladen wirken. Zwar gibt es zahlreiche Tutorials, sich die ganzen Optionen aber einzuprägen, ist zu Beginn gar nicht so einfach. Sowohl Maus- als auch Controller-Steuerung sind nicht frei von Macken, zumal einige Dinge nicht ganz konsistent wirken. Aber mit etwas Übung geht das Ganze recht ordentlich von der Hand.

Alles in allem ist Deus Ex: Mankind Divided deutlich mehr Rollenspiel als Action-Titel, und das tut dem Spiel gut – vor allem weil die Entwickler nicht den Fehler machen, alle Optionen zu früh zu verpulvern. Wer es übrigens gern etwas kniffliger hat, kann zwischen verschiedenen Schwierigkeitsgraden wählen und zudem etliche Anzeigen und Hilfen deaktivieren. Wer auf dem höchsten Grad spielt und alles abschaltet, hat eine richtig knackige Herausforderung. Zusammen mit den verschiedenen Spielweisen erhöht das die Wiederspielbarkeit, auch wenn die Hauptgeschichte eher linear ist.

Jenseits der Hauptgeschichte

Wer die Haupt-Story erledigt hat, findet aber noch weitere Betätigungsfelder. Unter „Jensen Storys“ werden Zusatzmissionen angeboten, von denen derzeit bereits zwei zur Verfügung stehen. Dabei handelt es sich um losgelöste Einzelabenteuer mit Bezug zur Haupt-Story oder anders gesagt: Hier werdet ihr etwaige Story-DLCs finden.

Zusätzlich gibt es noch den Breach-Modus, und der entpuppt sich als recht originell. Dazu begebt ihr euch in einen Cyberspace, der das Subnetz einer Organisation darstellen soll. Dort gilt es, Rätsel zu lösen, indem ihr Server-Knoten manipuliert, Wachen ausschaltet und Zugänge öffnet, um Datensätze herunterzuladen. Hier steht euch eine ganze Reihe schwieriger werdender Missionen zur Verfügung, die im Grunde daraus bestehen, die Daten-Pools zu erreichen und am Ende unter Zeitdruck wieder zu entkommen.

Dazu gehört auch ein Levelsystem und ihr könnt euren Avatar mit Gegenständen ausstatten, von Waffen über Booster bis hin zu Mods, welche die Schwierigkeit erhöhen oder euch hilfreiche Boni verschaffen. Auch Augmentierungen können nach und nach mit Praxispunkten freigeschaltet werden. Ein Shop weist darauf hin, dass ihr derartige Hilfsmittel nicht nur durch In-Game-Währung, sondern optional auch durch Mikrotransaktionen erwerben könnt. Der Modus ist aber unterhaltsam und zudem könnt ihr eure Bestzeiten mit einer Rangliste vergleichen.

Kräftiger Rechner erforderlich

Zum Abschluss noch ein Wort über die Leistung der PC-Version. Ihr solltet auf jeden Fall einen Rechner mit kräftiger Grafikkarte haben. Auf hohen Einstellungen liefert das Spiel mit einer GTX 980 oder 980 Ti gerade mal um die 45 fps. Optional kann DirectX 12 aktiviert werden, was bei unserer Vorabversion allerdings recht häufig für Abstürze sorgte. Ein entsprechendes Update soll nach dem Release bereitstehen. Selbiges behebt hoffentlich auch die kleineren Grafikfehler, wie sporadisch fehlende Gesichtsanimationen, kleinere Physik-Bugs und andere Problemchen.

Deus Ex: Mankind Divided - E3 2016 Gameplay Demo
Hier könnt ihr euch eine 18-minütige Spielpräsentation anlässlich der E3 ansehen.

Die deutsche Vertonung ist insgesamt übrigens ziemlich gelungen. Einige wenige NPCs hören sich ein bisschen zu aufgesetzt an, dafür klingt Jensen weniger monoton und etwas emotionaler. Die Mimik ist deutlich besser als beim Vorgänger, allerdings wirkt die Gestik mitunter etwas seltsam. Der Synthie-Soundtrack hingegen ist absolut Klasse und passt zum Spiel wie die Faust aufs Auge.

Und auf Konsole?

Mittlerweile hat sich auch zumindest die Xbox-One-Version bequemt, in unserer Redaktion aufzuschlagen und hinterlässt einen sehr ordentlichen Eindruck. Klar, auch hier ist die Steuerung überladen, aber die Performance kann sich durchaus sehen lassen. Zumindest auf unserer Xbox One S konnten wir keine spürbaren Slowdowns oder Ruckler feststellen, auch wenn einige davon berichten. Mag sein, dass die Version ein wenig von der leicht stärkeren Leistung der S profitiert.

Natürlich ist die Konsolenversion bei Weitem nicht so hübsch wie die PC-Version. Die fehlenden Effekte und das Postprocessing machen sich sichtbar bemerkbar. Dennoch hinterlässt das Spiel optisch einen guten Eindruck. Weniger gut ist die Audio-Abmischung, hier mussten wir doch noch einiges nachregeln. Gerade die Sprache ging etwas unter, bis wir Effekte und Musik gedrosselt hatten.

Greift zu, wenn...

… ihr einen futuristischen Agenten- und Polizei-Thriller mit vielen spielerischen Freiheiten und einer interessanten Geschichte mit vielen Entscheidungen erleben wollt.

Spart es euch, wenn...

… ihr auf rasante Nonstop-Action aus seid. Deus Ex: Mankind Divided ist durch die Bank eher Rollenspiel als Action-Titel und verfügt über viele ruhige Erkundungspassagen und Dialoge.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Wunderbarer Sci-Fi-Spielplatz

Ich muss gestehen, dass das Einstiegslevel in Dubai mich zuerst abschreckte und meine Erwartungen dämpfte. Dann allerdings stellte sich heraus, dass Dubai der schwächste Abschnitt und nicht repräsentativ für den Rest des Spiels ist. Nach meiner Ankunft in Prag hatte Deus Ex: Mankind Divided es dann deutlich leichter, mich doch noch zu packen, denn es entwickelte sich ein prima Sci-Fi-Thriller mit sehr ordentlicher Story und enorm vielen spielerischen Freiheiten, bei dem auch der Erkundungsdrang nicht zu kurz kommt.

Ob ihr nun rabiat mit Waffengewalt vorgeht oder euch eher heimlich, still und leise in Computer und Sicherheitsanlagen hackt und Gegner lediglich betäubt, bleibt ganz euch überlassen. Unterstützt wird dies durch die Vielzahl an möglichen Wegen, um ein Ziel zu erreichen. Insgesamt gefällt mir Mankind Divided deutlich besser als sein Vorgänger Human Revolution, auch wenn die etwas überladene Steuerung, die holprigen Menüs und ein paar andere Kleinigkeiten stören. Zudem hoffe ich, dass zügig gepatcht wird, denn unsere Vorab-PC-Version litt noch unter einigen Kinderkrankheiten und stürzte gelegentlich sogar ab.

Dass es nebenher mit den Jensen-Storys und dem originellen Breach-Modus auch nach Abschluss der Hauptgeschichte, unabhängig von deren hoher Wiederspielbarkeit, noch weitergeht, ist ein willkommenes Extra. Bis auf ein paar kleinere Macken bin ich jedenfalls sehr zufrieden mit Deus Ex: Mankind Divided. Der Titel übertrifft meine Erwartungen in fast allen Belangen. So, und nun begebe ich mich wieder ins Prag der Zukunft.

Überblick

Pro

  • viel unterschiedliche Ausrüstung
  • erlaubt sehr viele Spielweisen
  • immer wieder interessante Entscheidungen
  • ordentliche Story
  • hübsches Art-Design
  • viele versteckte Objekte und Wege
  • auch ohne zu töten spielbar
  • keine nervigen Bosskämpfe
  • interessante Haupt- und Nebenmissionen
  • toller Synthie-Soundtrack
  • origineller Breach-Modus

Contra

  • etwas überladene, teils inkonsistente Menüs und Steuerung
  • einiges an kleineren Grafik- und Animationsfehlern
  • erfordert recht hohe Systemleistung
  • wirkt hier und da etwas altmodisch

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Deus Ex: Mankind Divided
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