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Test - Evolution GT : Evolution GT

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Üppige Ausstattung

So viel also zum Fundament, doch was bietet das Spiel sonst noch so? Der Karrieremodus ist recht gut gelungen und liefert dank 27 verschiedener Kurse sowohl reichlich Motivation als auch Abwechslung. So brettert ihr durch Stadtkurse in London, Mailand und Berlin oder besucht den Asphalt echter Rennstrecken, wie etwa den Hockenheim-Ring und Laguna Seca. Allerdings ist das Streckendesign manchmal etwas eintönig, sodass auf Dauer doch ein Funken Monotonie aufflammt. Interessant: Das Fahrerfeld ist persistent. Ihr tretet während einer Saison stets gegen dieselben Konkurrenten an, die aber genau wie ihr selbst Erfahrung sammeln und ihre Skills steigern. Das verstärkt das Gefühl, gegen echte Kontrahenten anzutreten. Überhaupt fahren die KI-Kollegen recht clever. Die groß angepriesene Individualität der Fahrer fiel uns allerdings so gut wie gar nicht auf. Schade. Neben den Rennen in verschiedenen Wagenklassen (Hot Hatch, Coupe etc.) erwarten euch optional einige Herausforderungen, bei denen ihr eure Talente weiter verbessern dürft. So müsst ihr u. a. einen Gegner in einem bestimmten Zeitlimit erfolgreich bedrängen oder eine perfekte Runde ohne Fehler absolvieren. Ach ja, das Wetter spielt bei den Fahrten ebenfalls eine Rolle. Sollte plötzlich Regen einsetzen, haben eure Reifen weniger Grip und Aquaplaning ist möglich. Das Schadensmodell ist leider nur optischer Natur und wirkt sich so gut wie gar nicht auf das Fahrverhalten aus.

Fahrtechnisch pendelt sich 'Evolution GT' irgendwo zwischen Arcade-Racer und Simulation ein. Das Handling der Fahrzeuge ist nicht ganz einfach und erfordert durchaus etwas Können. Wer jedoch eine Simulation im Stil von 'GTR' erwartet, wird definitiv enttäuscht. Dafür fehlt es sowohl an Möglichkeiten als auch an Tiefgang. Aufgefangen wird dieses Manko vom üppig ausgefallenen Fuhrpark – zumindest teilweise. Insgesamt 33 original nachgebaute Boliden stehen in der Garage und warten nur darauf, von euch gebändigt zu werden. Vom kleinen Seat Leon bis hin zum flotten Alfa Romeo Brera ist eigentlich alles dabei, was das Herz höher schlagen lässt. Das gilt leider nicht für den Multiplayer-Modus. Dieser ist lediglich für zwei Spieler via Splitscreen ausgelegt, was wohl an der Konsolenherkunft des Titels liegt. Blöd, denn Internet-Rennen mit bis zu acht Spielern gleichzeitig hätten durchaus ihren Reiz gehabt.

Edel, aber nicht luxuriös

Der PS2-Ursprung von 'Evolution GT' offenbart sich leider auch bei der Optik des Spiels. Nicht falsch verstehen, denn immerhin sehen gerade die Autos hervorragend aus. Die detailliert nachgebauten Modelle samt aufwändigen Spiegeleffekten machen einiges her und auch die einzelnen Strecken samt bekannten Bauwerken sehen alles andere als schlecht aus. Einige Texturen sind jedoch trotz höherer Auflösung etwas matschig geraten und so manches Gebäude wirkt ein wenig eckig. Sicherlich kein Beinbruch, denn insgesamt ist die Optik absolut sehenswert – es ginge aber auf dem PC besser. Die Soundkulisse ist ebenfalls gelungen. Der coole Soundtrack unterlegt das Geschehen mit passenden Klängen und auch die Motoren brummen ziemlich realistisch.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Zunächst hatte ich ein gehöriges Déjà-vu-Erlebnis, denn viele Features von 'Evolution GT' gab es ja bereits in 'SCAR'. Allerdings haben die Jungs von Milestone lediglich dessen Fundament genommen und die Aspekte konsequent weiterentwickelt. Die Kombination aus Renn- und Rollenspiel ist noch immer erfrischend anders und sorgt für zusätzliche Motivation. Schade nur, dass es außer der gelungenen Karriere nicht mehr viel gibt – inklusive des mageren Multiplayer-Modus. Simulationsfans werden zwar enttäuscht, doch wer ein halbwegs anspruchsvolles Rennspiel mit frischen Ideen sucht, sollte unbedingt mal einen näheren Blick riskieren.

Überblick

Pro

  • gelungener Karrieremodus
  • zahlreiche Strecken und Autos
  • erfrischende Rollenspiel-Elemente
  • gute Zugänglichkeit

Contra

  • Streckendesign teilweise etwas einfallslos
  • KI-Fahrer nicht wirklich clever
  • magerer Multiplayer-Modus
  • Schadensmodell nur optischer Natur

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