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Preview - Far Cry 2 : Es brennt die Luft in Afrika

  • X360
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Menschliche Raubtiere

Die Spielwelt von 'Far Cry 2' ist mit allerlei Gefahren gespickt. Wie schon erwähnt: Es wird erst geschossen, dann werden Fragen gestellt. Außerhalb der Hauptstadt herrscht offener Krieg. Patrouillen fahren über die Straßen und gehen euch immer wieder mal auf den Sender. Camps und Wachtposten blockieren die Wege. Nervig: Die Camps sind meist bereits nach kurzer Zeit wieder vom Feind besetzt, sodass die ewigen Gefechte gegen die Wachtposten mit der Zeit zu einem notwendigen Übel werden. Die Gegner gehen äußerst aggressiv vor und sind sehr mobil. Gescriptete Sequenzen gibt es nicht, sodass ein und dieselbe Situation immer wieder anders verläuft.

In der Preview-Version hatte die ansonsten ordentliche KI einige Macken. So versuchten Gegner, uns mit dem Jeep platt zu fahren - allerdings ignorierend, dass wir hinter einem Felsen standen. Gerade bei der Fahrzeugnutzung durch die KI muss noch ordentlich nachgebessert werden. Ubisoft versicherte uns aber, dass dies bis zum Release noch geschehen werde. Zu Fuß sind die Jungs dafür recht rege und können euch das Leben ganz schön schwer machen. Ansonsten zeigte sich die Version erfreulich bugfrei und rund.

Ausrüstung für den Ein-Mann-Krieg

Was gibt es noch zu sagen? Vieles eigentlich. Waffen gibt es reichlich, von Gegnern oder aus dem Laden. Pistolen, Sturmgewehre, MGs, Granatwerfer, Scharfschützengewehre, Handgranaten, Molotov-Cocktails, stationäre MGs, Waffen auf Fahrzeugen. Waffenhändler haben zuweilen sogar Missionen für euch, mit denen ihr neue Ballergeräte freischalten könnt. Die Waffen nutzen sich ab. Habt ihr eine Wumme längere Zeit im Einsatz, gibt es immer öfter Ladehemmungen. Irgendwann ist der Schießprügel sogar komplett unbrauchbar und wird kurzerhand weggeworfen oder repariert - Kenntnisse vorausgesetzt. Den Zustand der Waffe könnt ihr sogar ein wenig an den Texturen erkennen.

Fahrzeuge, von denen es eine Menge gibt, werden ebenfalls beschädigt. Es gibt ein mehrstufiges Schadensmodell. Anfangs raucht nur der Kühler, später steigt schwarzer Qualm auf oder die Karre fängt an zu brennen und explodiert. Natürlich wird das Fahrverhalten beeinträchtigt. Schlecht, wenn ihr gerade verfolgt werdet und die Kiste plötzlich den Geist aufgibt. Wenn ihr genug Zeit habt, schnappt ihr euch den Schraubenschlüssel und repariert die Schüssel. Hoffentlich, bevor der Gegner euch eingeholt hat, sonst gibt es Saures. Boote und Gleiter sind ebenfalls dabei. Hier und da entdeckt ihr sogar eine Bushaltestelle, mit der längere Strecken überbrückt werden können.

Kimme, Korn und erste Hilfe

Das HUD des Spiels ist sparsam. Keine Minimap, dafür eine Landkarte nebst GPS, die ihr per Tastendruck aufrufen könnt. Gesundheitsbalken, Munitionsanzeige, das war's. Gezielt wird nicht per Fadenkreuz, sondern über Kimme und Korn, wobei sich die Waffen in Bezug auf Rückstoß, Streuung und Reichweite recht realistisch verhalten. Wer meint, mit dem Sturmgewehr eine volle Salve raushauen zu müssen, stanzt schnell ein paar Löcher in den Himmel. Die Steuerung geht super von der Hand und entspricht im Wesentlichen der gängiger Shooter. LT zum Zielen, RT zum Feuern, Aktionstasten für nachladen, springen, interagieren und ducken. Orientierung gibt es nicht per Minimap frei Haus, sondern per Karte auf Knopfdruck nebst GPS im Auto. Aber ohne Brotkrumenspur, ihr müsst eure Wege allein finden.

Natürlich bekommt ihr immer wieder mal selbst die eine oder andere Kugel ab. Bleibt gar nicht aus, denn die Gegner sparen wahrlich nicht am Blei. In Erste-Hilfe-Kästen entdeckt ihr handliche Spritzen, von denen ihr vier Stück mit euch herumtragen könnt. Eine Spritze und euer Gesundheitsbalken ist wieder voll. Etwas Deckung ist dabei hilfreich, denn sich eine Spritze zu setzen, nimmt ein paar Sekunden in Anspruch. Garstig wird es, wenn euer Gesundheitsbalken den letzten Abschnitt erreicht hat. Dann habt ihr eine blutende Wunde, die umgehend versorgt werden muss, sonst verblutet ihr. Mit einer hübsch fiesen Animation pult ihr euch eine Kugel aus dem Fleisch.

Reißt es euch doch mal darnieder, kommt euch entweder euer bester Freund zur Hilfe und versucht, euch aus der Situation zu retten. Oder aber ihr dürft einen Spielstand laden. Derzeit kann nur in euren Verstecken, die ihr nach und nach entdeckt, gespeichert werden, sowie in den Waffenläden und in den Fraktionsquartieren. Klingt nach viel, ist es aber nicht. Mehr als einmal fuhren wir nach erfüllter Mission freudestrahlend zum Versteck, nur um auf dem Weg dorthin von einer Patrouille niedergemacht zu werden. Also alles noch mal von vorn. Ubisoft hat aber auch hier ein Einsehen: Bis zum Release sollen deutlich mehr Speicherpunkte eingebaut werden. Gut so, denn bei den langen Entfernungen und zuweilen recht schwierigen und umfangreichen Missionen käme es sonst schnell zu Wutausbrüchen.

I'm a Firestarter

Noch was vergessen? Ach ja, das Feuer! Wie konnten wir nur. Es brennt in Afrika. Das Feuer sieht nicht nur klasse aus, sondern kann aktiv genutzt werden. Denn die Savanne ist trocken und es gibt immer wieder mal Tanks und Kanister, die ihr hochjagen könnt. Oder ihr legt ein Feuer per Molotov-Cocktail. Abhängig von Wind und Vegetation breitet sich das Feuer realistisch aus. Nicht selten ist ein gut gezielter Mollie der einfachere Weg, um ein Gegner-Camp ins Chaos zu stürzen. Allerdings solltet ihr aufpassen, der Schuss kann schnell mal nach hinten losgehen. So beraubte uns ein Feuer auf Basis eines ungeschickt geworfenen Mollies unseres schönen Jeeps, der dummerweise in Windrichtung stand.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Schon witzig. Kaum dass wir irgendetwas gefunden hatten, was es bei 'Far Cry 2' zu bemängeln gab, kam schon die E-Mail von Ubisoft, dass besagtes Problem bis zum Release noch behoben wird. Wenn tatsächlich noch ein bisschen an KI, Speicherpunkten und Schwierigkeitsgrad gefeilt wird, steht einem Hit recht wenig im Wege. Das Setting ist einmalig, die Feuergefechte sind intensiv, die Action ist knackig, die Grafik klasse und das Gameplay geht superb von der Hand. Wenn es überhaupt etwas zu mäkeln gibt, dann höchstens an den langen Fahrzeiten, den immer wieder neu besetzten Wachtposten und den arg gleichförmigen Nebenmissionen. Ach ja, etwas mehr Tierwelt hätten wir noch begrüßt, die weiten Savannen sind leider arg leer und leblos.

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