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Test - Headhunter : Headhunter

  • PS2
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Headhunter
Ohne Feuerwaffen geht gar nichts.

Schiessen statt reden
Somit dürfte der Ablauf des Spiels relativ klar sein: Ihr holt euch zunächst die Lizenz, erfahrt dann euren nächsten Einsatz, brettert dort mit dem Motorrad hin und begebt euch zu Fuss in die Action. Während anfangs die Einsätze noch überschaubar sind und sich die Schurken im direkten Schusswechsel leicht ausschalten lassen, nimmt die Komplexität der Aufgaben schnell merklich zu. Da sollte man sich gut überlegen, ob man einfach mit der gezückten Waffe zum Gegner rennt oder doch lieber unauffällig durch das feindliche Gebiet schleicht und aus dem Hinterhalt zuschlägt. Denn die Gegner gehen recht clever vor und verfolgen euch, sobald sie Jack entdeckt haben. Wie auch ihr gehen sie beim Schiessduell in Deckung und nützen die Umgebung aus. Zum Glück hält Jack aber einiges aus. Beisst unser Held aber trotzdem mal ins Gras, setzt er einige Räume weiter zurück wieder ein. Splatter-Fans kommen bei 'Headhunter' übrigens nicht auf ihre Kosten, denn getroffene Gegner bluten nicht und verschwinden einfach blinkend nach ihrem Ableben. Trotzdem ist das Spiel nichts für Kinderhände, denn ihr trefft immer mal wieder auf ziemlich übel zugerichtete Leichen. Ausserdem findet ihr in der Umgebung oft nützliche Items wie Munition, Erste-Hilfe-Kasten, Adrenalin-Kapseln oder Granaten.

Headhunter
Mit dem Motorrad durch Kalifornien.

Ihr folgt während des ganzen Spiels einer spannenden Story, die oft in Form von Zwischensequenzen weitergesponnen wird. Dabei wirkt die Linearität wie bei einem Interactive-Movie, was aber nicht unbedingt negativ gemeint ist. Denn ihr bekommt in den Einsätzen einiges zu tun und zu erforschen: Ihr müsst nicht nur zahlreiche Bösewichter abknallen, sondern auch kleinere Rätsel lösen, die zuweilen stark an 'Resident Evil' erinnern. Um eine Aufgabe zu lösen und somit zum Beispiel eine verschlossene Türe zu öffnen, müsst ihr oftmals innerhalb des Levels mehrmals hin und her laufen, da ihr Schritt für Schritt an Items rankommt, die ihr dann an einer schon bekannten Stelle einsetzen müsst, um wieder an ein neues Item ranzukommen, und so weiter. Dazu gesellen sich einige Schieberätsel und Denkaufgaben im 'Senso'-Stil. Oft sind dabei Hinweise zur Lösung in den Akten und Hinweisen versteckt, die ihr jederzeit in den Optionen nachschauen könnt. Wie auch die Untertitel bei den Dialogen in den Zwischensequenzen wurden diese Texte gut ins Deutsche übersetzt, während die professionelle Sprachausgabe englisch blieb. Insgesamt sind die Rätsel aber nicht allzu schwierig und auch die Schiessduelle laufen meist fair ab. Action-Fans werden trotzdem etwa sieben bis zehn Stunden beschäftigt sein, bis sie den Oberschurken endlich erledigt haben, zumal man sich auch noch in den Lizenz-Aufgaben austoben und versuchen kann, den jeweiligen Rekord zu brechen.

Headhunter
Action in den Abwasserkanälen.

Gelungene Technik
Ausser dass die PS2-Version - im Gegensatz zum Dreamcast-'Headhunter' - auf einer DVD ausgeliefert wird, lässt sich so gut wie keinen Unterschied feststellen. Sogar der 60Hz-Modus ist erhalten geblieben. Doch auch im gewöhnlichen 50Hz-Modus gibt es nichts zu beklagen. Grafisch sieht das Spiel wie ein typisches Dreamcast-Spiel aus - sowohl im positiven als auch negativen. Ihr kommt also in den Genuss von vielfältigen und sauberen Texturen, dafür hätte man bei den Gebäuden und vor allem den Figuren ruhig etwas mehr Polygone verwenden dürfen. Des Weiteren stört der späte Bildaufbau bei den Motorrad-Sequenzen. Trotzdem ist 'Headhunter' visuell überaus gelungen: die Hauptfigur wirkt toll animiert und erscheint gross im Bild, daneben wurde die Umgebung wie zum Beispiel ein Einkaufsladen, eine Villa, eine Shopping Mall, ein Bürogebäude, eine Bank oder ein Industrielager mit viel Liebe zum Detail designt und auch die Levelarchitektur weiss zu gefallen. Höchstens die Ladezeiten stören manchmal etwas. Nichts zu bemängeln gibt es bei den Zwischensequenzen, die teils in Echtzeit, teils vorgerendert oder sogar mit Schauspielern daherkommen.

Auch beim Sound hat sich die Entwicklertruppe Amuze wirklich Mühe gegeben. Als erstes fällt einem sicher die hervorragende englische Sprachausgabe auf, die das Movie-Feeling des Spiels noch unterstreicht und natürlich auch von dem witzigen und mit viel Ironie und Zynismus durchtränkten Story-Skript profitiert. Die Soundeffekte sorgen ebenfalls keineswegs zur Klage, doch besonders auffällig wirkt die Hintergrundmusik. Denn diese wurde tatsächlich mit einem echten Orchester in London aufgenommen, so dass man einen typischen aufwendigen Movie-Score zu hören bekommt. Einziger Kritikpunkt ist hier die Tatsache, dass zum Beispiel zu einer Motorrad-Sequenz vielleicht Rockmusik doch etwas besser gepasst hätte als Orchesterkompositionen.

 

Fazit

von David Stöckli
Besser gut geklaut, als schlecht selbst erfunden - mit 'Headhunter' ist Sega ein hervorragendes Action-Adventure geglückt, dass sich keineswegs hinter den ganz deutlichen Vorbildern wie 'Metal Gear Solid' und 'Resident Evil' verstecken muss. Die spannende Story und das durchdachte Leveldesign fesseln einem so richtig vor den Bildschirm, bis man den Abspann vor Augen hat. Doch nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch kann das Spiel bis auf einige unbedeutendere Mängel voll überzeugen. Allein schon aufgrund der zynischen TV-Zwischensequenzen sollte man das Spiel mal gesehen haben. Wer bis zum Release von 'Metal Gear Solid 2' nach einem ähnlichen Titel zur Verkürzung der Wartezeit sucht, wird mit 'Headhunter' sicherlich mehr als zufrieden sein.  

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