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Test - Joint Task Force : Joint Task Force

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Es lebe das Mikromanagement

Diese vielen Möglichkeiten fordern allerdings auch ihren Preis. Wer seine Soldaten individuell ausstattet, muss sich in Geduld üben. Vor allem bei größeren Mengen dauert es eine Weile, bis man die verschiedenen Waffen auf die einzelnen Männer verteilt hat. Immerhin heilen Sanitäter in der Nähe befindliche Soldaten von alleine. Um allerdings Fahrzeuge wieder auf Vordermann zu bringen, bedarf es schon ein paar Mausklicks mehr. Dies kostet Zeit, ist dafür aber schön anzusehen und dank der Zeitbeschleunigungsfunktion auch noch ertragbar. Um einen Überblick über die Einheiten zu behalten, lassen sich diese praktischerweise zu Gruppen ordnen. Erst dann ist es möglich, eine von drei Formationen einzunehmen. Dies funktioniert wiederum aber nur dann, wenn sich ausschließlich Fußsoldaten in solch einer Gruppe befinden. Praktischerweise passen Panzer und Jeeps sich der Geschwindigkeit von normalen Fußsoldaten in einer Gruppe an, sodass sich diese Einheiten nicht aus den Augen verlieren. Zielen können die ’Joint Task Force’-Truppen recht gut, für die Wegfindung sollten sie aber noch einmal die Pfadfinder besuchen. Es kommt recht häufig vor, dass sich mehrere Fahrzeuge ineinander verkeilen, sodass es kein Vor und Zurück mehr gibt. In einem solchen Fall müsst ihr die Fahrzeuge in mühsamer Handarbeit einzeln aus ihrer misslichen Lage befreien. Nur dumm, wenn gerade der Feind angreift …

Das Fernsehen ist dabei

Kriegsberichterstatter leben gefährlich, berichten aber täglich hautnah aus den Kriegsgebieten dieser Welt. Ähnlich verhält es sich bei ’Joint Task Force’. Die Medien sind immer präsent und sehen jede noch so kleine Verletzung eurer Pflichten. Wer unschuldige Zivilisten tötet, erhält zum Beispiel weniger Geld für erfolgreich abgeschlossene Missionsziele. Übertreibt ihr es, ist General Cleveland gezwungen, die Mission abzubrechen. Insgesamt hätten wir uns aber gewünscht, dass die Medien noch mehr Einfluss auf den Spieler haben. Im Prinzip beschränkt sich deren Auge nur auf ein geringeres Budget und nicht auf den Einsatz selbst.

Ein geringeres Budget bedeutet allerdings, dass ihr es in den Missionen teilweise schwieriger haben werdet. Der Feind ist der ’Joint Task Force’ zahlenmäßig überlegen und jeder noch so kleine Verlust macht sich bemerkbar. Nur wer erfolgreich taktiert, wird auch als Sieger das Schlachtfeld verlassen. Es bringt zum Beispiel nichts, mit Helikoptern eine Basis anzugreifen, welche mit Luftabwehrgeschossen verteidigt wird. Für eure Bodentruppen sind diese Stellungen dagegen kein großes Hindernis, weswegen zuerst diese ausgeschaltet werden sollten, bevor die Unterstützung aus der Luft starten darf.

Eine gelungene Präsentation

Innerhalb der Missionen wird ab und an ein kleines Fernsehbild mit den aktuellsten Nachrichten eingeblendet. O´Connell und sein Trupp erhalten somit die neuesten Informationen über die aktuelle Lage. Nach und nach werden somit weitere Storydetails aufgedeckt. Auch die zahlreichen In-Game-Zwischensequenzen erzeugen ein Mittendrin-Gefühl, genauso wie die Funksprüche zwischen euch und General Cleveland. Abgerundet wird diese tolle Präsentation durch die hübsche Grafik. Einen starken Rechner vorausgesetzt sieht ’Joint Task Force’ sehr schön aus. Die zahlreichen Wettereffekte haben nicht nur einen Einfluss auf das grafische Bild, sondern auch auf eure Einheiten. Bei Schneefall sehen diese nicht so weit und treffen ungenau. Überzeugen können ebenfalls die unterschiedlichen Umgebungen sowie die Ageia-PhysX-Engine. Zerstörte Fahrzeuge zerbröseln in einem Feuerball, Gebäude fallen imposant in sich zusammen. Die musikalische Untermalung geht ebenfalls in Ordnung, wenn auch die Musikstücke sich zu oft wiederholen.

Wer gerne mit seinen Freunden im Internet spielt, kann dies auch mit ’Joint Task Force’ tun. Bis zu acht Spieler können sich in Deathmatches, Domination sowie Battle-Royal-Duellen unkomplizierte und schnelle Gefechte liefern, auf Wunsch sogar mit CPU-Gegnern. Ein besonderes Schmankerl stellt allerdings der Kooperativ-Modus dar, in dem ihr mit einem Freund zusammen die komplette Kampagne bestreiten könnt.

Fazit

Jens Sobotta - Portraitvon Jens Sobotta
Mal abgesehen vom äußerst realistischen Hintergrund ist ’Joint Task Force’ sehr erfrischend. Die Geschichte rund um Major O´Connell ist spannend, die Einsätze fordern euer taktisches Geschick und dadurch, dass ihr nie die gesamte Karte seht, stellte jede Mission eine Überraschung dar, welche ihr flexibel angehen müsst. Ärgerlich ist jedoch die Wegfindung eurer Soldaten. Sie verkeilen sich zu oft ineinander, meistens dann, wenn ihr auch noch angegriffen werdet, und sorgen somit für unnötige Frustmomente. Die Mikromanagement-Orgie ist ebenfalls nicht jedermanns Sache. Trotzdem: Wer ein taktisches Strategiespiel mit einer sehr dichten Atmosphäre sucht, wird bei ’Joint Task Force’ nichts falsch machen.

Überblick

Pro

  • erfrischendes Szenario
  • taktisches Geschick wird gefordert
  • sehr dichte Atmosphäre
  • spannende Missionen
  • Kampagne zu zweit spielbar

Contra

  • Szenario nicht jedermanns Sache
  • ungenaue Wegfindung der Soldaten
  • Missionen nicht einzeln anwählbar
  • teilweise fummeliges Mikromanagement

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