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Test - Killzone: Shadow Fall : Viel Licht, wenig Schatten

  • PS4
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Dead Space?

Zur Spannung trägt aber vor allem das gelungene Level-Design bei. Neben der häufig wechselnden Atmosphäre der verschiedenen Abschnitte – von einer Dead-Space-ähnlichen Gruselmission in einem verlassenen Raumschiff über Bahn-Hopping in luftigen Höhen bis zur klassischen Geiselbefreiung à la Call of Duty – beeindruckt auch der abwechslungsreiche und bis ins Detail durchdachte Aufbau der meisten Level. Spürbar wird das spätestens in den motivierenden Feuergefechten oder wenn ihr plötzlich tödlich heiße Sonnenstrahlen durch das Wegschießen von Schutzplatten auf eure Feinde strahlen lasst und bei ähnlich guten Ideen. Killzone: Shadow Fall ist fast durchgehend weit weg von den simplen Gegnerwellen der ersten Serienteile – obwohl auch die später nicht komplett ausbleiben.

Etwas ärgerlich ist nur, dass wir ein paar wenige Stellen in den offeneren Gebieten entdeckten, an denen besiegte Gegner wieder auftauchten, obwohl der Alarm deaktiviert war. Zum Glück ist das aber eher die Ausnahme und nervt deshalb nur geringfügig – wenn man es denn überhaupt bemerkt. Etwas mehr nervte uns, dass wir zum Testzeitpunkt leider kaum Mitspieler im Mehrspielermodus fanden und trotzdem teilweise sehr lange Wartezeiten hatten. Schade, denn im Gefecht mit mehreren anderen Spielern erwarten euch ebenfalls einige interessante Neuerungen.

Elder Scrolls??

Allen voran steht der Weggang von einem Standardrangsystem hin zu rund 1.500 Herausforderungen. Dazu gehört beispielsweise viele Abschüsse per Scharfschützengewehr zu erledigen, was euren Charakter automatisch weiter auf diesem Gebiet spezialisiert. Im Grunde funktioniert die Entwicklung im Mehrspielermodus also ungefähr so, wie es Rollenspieler aus der Elder-Scrolls-Serie kennen: Die Entwicklung eurer Figur passt sich eurer bevorzugten Spielweise an.

Killzone: Shadow Fall - High Bitrate Multiplayer Gameplay Trailer
Killzone: Shadow Fall läuft angeblich in 1080p und 60 Bildern pro Sekunde - was der neue Trailer noch einmal untermauert.

Ebenfalls neu ist die tief gehende Modifizierbarkeit der Warzones, in denen ihr von den verfügbaren Waffen und Klassen bis in alle möglichen Einzelheiten jede Menge selbst festlegen könnt. Eure Warzone-Kreation teilt ihr auf Wunsch mit der Öffentlichkeit oder ihr probiert die Warzones anderer Spieler aus. Wer es nicht weiß: Die Warzones sind Mehrspielergefechte mit stets wechselnden Aufgaben. Das führt zu sehr abwechslungsreichen Matches und aufgrund der niedrigen Spielgeschwindigkeit zu mehr Taktik, als man von Call of Duty und Co. gewohnt ist.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis

Mit den ersten Killzone-Spielen konnte ich noch nicht so viel anfangen. Zu stumpf war mir das Level-Design, zu linear und repetitiv waren die Gefechte. Mit dem dritten Teil kam langsam die Wende und Killzone Mercenary war ein Glanzstück für die nach guten Shootern lechzende PlayStation Vita. Sitzt man jetzt an Killzone: Shadow Fall und erinnert sich an die Serienanfänge, wird schnell klar, wie sehr sich die Reihe weiterentwickelt hat. Wer wegen früherer Teile davon ausgeht, mit der Next-Gen-Ballerei nichts anfangen zu können, sollte deshalb Shadow Fall dennoch eine Chance geben und es zumindest mal bei einem Freund anzocken. Die Entwickler gaben sich spürbar Mühe, nicht einfach nur schnell einen Hopplahopp-Starttitel für die PS4 rauszuhauen.

Bis auf wenige Ausnahmen überzeugte mich vor allem der sehr gute Aufbau der meisten Level. Ebenfalls angenehm fand ich den Wechsel zwischen offeneren und linearen Abschnitten, auch wenn letztere zum Ende hin etwas überhandnehmen. Und natürlich sieht Killzone: Shadow Fall richtig gut aus. Die Technik war schon immer ein fester Pluspunkt der Serie und überzeugt auch auf der nächsten Konsolengeneration. Langsam wird es nun aber mal Zeit, dass die Entwickler ein paar fähige Schreiber einstellen, damit der nächste Teil in Sachen Handlung und Erzählweise überzeugt. Trotzdem: Zumindest innerhalb der Serie gesehen, bietet Shadow Fall die bislang beste Geschichte – bis hin zur überraschenden Endphase und einem Abspann, der Frühabschalter bestraft.

Überblick

Pro

  • abwechslungsreiche Missionen
  • hervorragende Lichteffekte
  • bislang beste Killzone-Geschichte
  • schöne Weitsicht
  • manche Level mit größerem Bewegungsspielraum
  • KI ist meist gut bis okay …
  • spektakuläre Szenen
  • alternative Lösungswege für bestimmte Missionsziele
  • kraftvolle Klangkulisse
  • guter Soundtrack
  • interessante Nebenfiguren
  • motivierendes Level-Design
  • taktisch sinnvolle Spezialfähigkeiten
  • guter Mehrspielermodus mit durchdachten Neuerungen

Contra

  • teils mittelmäßige deutsche Sprecher
  • spätere Level größtenteils mit weniger Bewegungsspielraum
  • selten tauchen besiegte Gegner wieder auf
  • Seilrutsche kommt zu wenig zum Einsatz
  • … hat manchmal jedoch dumme Aussetzer
  • zum Testzeitpunkt noch auffällig lange Mehrspielerwartezeiten

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