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Test - Mafia : Mafia

  • Xbox
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Spannende Missionen mit langweiligen Fahrten
Neben den Ballerpassagen und Verfolgungsjagden zu Fuß spielen Autos in 'Mafia'eine wichtige Rolle. Wie bei 'GTA' müsst ihr euch mit einem Fahrzeug jeweils zum Auftragsort bewegen, wobei ihr auf die Verkehrsregeln achten solltet – fahrt ihr zu schnell, missachtet ein Rotlicht, rammt ein anderes Fahrzeug oder überfahrt sogar einen Passanten, habt ihr schnell die Polizei im Genick. Leider machen die Verfolgungsjagden mit der Polizei nicht so viel Spaß wie bei der Konkurrenz. Dies liegt nicht zuletzt an dem gemächlichen Tempo der 30er-Jahre-Wagen, der unspektakulären Fahrphysik und der nicht sonderlich komplex gestalteten Stadt. Darüber hinaus nervt es schon bald, dass ihr ständig quer durch die Stadt und wieder zum wohl bekannten Clan-Zentrum kutschieren müsst – bald kennt man den schnellsten Weg und die langen Fahrten werden zur öden Routine.

Für etwas Racing-Action sorgen aber immerhin Spezialbedingungen wie ein knappes Zeitlimit oder ein Wagen, der nicht beschädigt werden darf. Überhaupt sind die Missionen trotz der meist wenig spannenden Fahrten richtig gut und abwechslungsreich gelungen. Beispielsweise hat die Salieri-Familie in einem Autorennen auf ihren Chauffeur gewettet. Tommy muss nun in der Nacht den Wagen des stärksten Konkurrenten klauen und ihn unauffällig innerhalb eines knappen Zeitlimits zu einem Mechaniker bringen, der die Kiste schwächt. Doch am nächsten Tag bekommt unser Anti-Held keineswegs frei – dem Fahrer wurde die Hand gebrochen, also muss Tommy den Job übernehmen und als Erster die Ziellinie überqueren. Ein andermal müsst ihr zum Beispiel Geld eintreiben – was zunächst wie ein Routinejob aussieht, führt zu einer gefährlichen und blutigen Befreiungsaktion, als Angelos Begleiter von den Gegnern gefangen genommen wird.

Neuerungen und technische Makel
Die Entwickler haben es sich nicht nehmen lassen und im Vergleich zum PC-Spiel einige Neuerungen realisiert. Zu dem bereits bekannten Zusatz-Spielmodus 'Freie Fahrt' findet sich in der Xbox-Fassung das 'Rennen'. Hier nehmt ihr an klassischen Wettrennen auf verschiedenen Rundkursen statt, die durch die Stadt führen. Leider wurde auf eine Mehrspieler-Möglichkeit verzichtet. Ebenfalls eine Verbesserung ist zum Beispiel die Möglichkeit, vor dem beschriebenen Rennen im Story-Modus den Schwierigkeitsgrad drastisch zu drosseln. Schließlich hatten viele PC-Spieler mit dieser kniffligen Mission Mühe.

Vielleicht hätten sich die Entwickler aber doch mehr auf die technische Umsetzung konzentrieren sollen. Man sieht dem Spiel sein Alter doch schon recht deutlich an. Abgesehen von den Gesichtern sind die Figuren ziemlich eckig ausgefallen und die Animationen können meist nur in den Zwischensequenzen überzeugen. Während die Shooter-Passagen in den Innenräumen sehr gut aussehen und die Szenarien äußerst stimmungsvoll und detailreich gezeichnet sind, sieht Lost Heaven in den Fahrabschnitten ziemlich schwach aus. Neben einem nebeligen Hintergrund und einem unschönen Bildaufbau fehlt es an Details, Abwechslung und Leben – die Fahrzeuge und Passanten sorgen nicht unbedingt für eine lebendig wirkende Stadt. Die Texturqualität und Polygon-Dichte schwankt in den Außenarealen zwischen ordentlich und erschreckend schlecht.

Zum Glück gibt es beim Sound fast nichts zu bemängeln. Die Hintergrundmusik passt perfekt zum 30er-Jahre-Ambiente. In Action-Passagen und den hervorragend inszenierten Zwischensequenzen erklingt außerdem filmreife Musik. Ebenfalls filmreif ist die deutsche Synchronisation mit bekannten Sprechern aus Mafia-Movies. Ein weiteres Lob muss man der guten Surround-Unterstützung und den gelungenen Soundeffekten aussprechen.

 

Fazit

von David Stöckli
Auch in der Xbox-Fassung zieht das Mafia-Epos den Spieler in seinen Bann. Die filmreife Story, die abwechslungsreichen Missionen und der exzellente Sound können begeistern. Leider sorgen die hakelige Shooter-Steuerung, die eher langweiligen Fahrten, die schwache Gegner-KI und die technisch mäßige Umsetzung für kräftigen Punktabzug. Trotzdem: Wer neues Spielfutter im 'GTA'-Stil sucht und mit dem 30er-Jahre-Szenario etwas anfangen kann, sollte unbedingt eine virtuelle Verbrecherkarriere in Lost Heaven in Erwägung ziehen.

Überblick

Pro

  • geniale Filmatmosphäre
  • spannende Shooter-Passagen
  • filmreife Story
  • tolle Musik und Sprachausgabe

Contra

  • Grafik mit einigen Schwächen
  • langweilige Fahrten
  • schwache Gegner-KI
  • hakelige Steuerung

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