Test - Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots : Das große Bombastfinale der Agentenreihe
- PS3
Allerdings werden dabei die Schwächen von 'Metal Gear Solid 4' gnadenlos aufgedeckt: Die Steuerung ist zu überfrachtet und braucht viel Einarbeitungszeit. Antiquierte Bewegungseinschränkungen, wie begrenztes Springen und Klettern, nerven gerade Neulinge und die Grafik ist weitaus schwächer als noch in Snakes Soloeinsatz. Logischerweise fehlt im Online-Modus auch das Highlight des Titels, nämlich die cineastische Story. Schlecht ist der Multipayer-Modus trotzdem nicht, was in erster Linie an dem guten Map-Design und den intelligenten Einstellungsmöglichkeiten liegt. Der sperrige Online-Part dürfte es aber sehr schwer haben, bei der verwöhnten Masse der Shooter-Onlinespieler zu punkten.
Zweifellos mehr als punkten kann 'Metal Gear Solid 4', was die Präsentation angeht. Das Spiel wird seinem Status als interaktiver Film auf Hollywood-Niveau locker gerecht. Die vielen und langen Zwischensequenzen werden in Echtzeit berechnet und sind mehrheitlich enorm gut inszeniert. Selbst ein versierter Filmregisseur hätte so manche Szene nicht dramatischer, emotionaler und beeindruckender in Szene setzen können. Zwar wirken einige Momente ein wenig kitschig, aber das unterstreicht das Movie-Feeling noch mehr. Ganz großes Kino, was Konami hier abliefert.
Die restliche Grafik, also die während der Spielsequenzen, ist ebenfalls meist auf hohem Niveau. Wunderbar stimmige Schauplätze und detaillierte Charaktere wissen zu gefallen. Ebenso überzeugen diverse Effekte wie etwa Lichtreflexionen auf einer nassen Straße, nächtliches Schneegestöber, kernige Explosionen oder Sandböen in einer Wüstenstadt. Luft nach oben ist allerdings noch vorhanden: Einige Animationen von Snake wirken unpassend. Darüber hinaus sehen vereinzelt Texturen ziemlich übel aus, zumal die Optik zuweilen an leichtem Kantenflimmern leidet. An der visuellen Klasse kratzt dies aber nur wenig.
Der Sound war schon immer eine ganz große Stärke der 'Metal Gear Solid'-Reihe. Man denke nur an die tadellose englische Synchronisation oder die filmreife Musik von Hollywood-Komponist Harry Gregson-Williams. Tatsächlich ist es den Entwicklern gelungen, das noch einmal zu toppen. Mit glasklarem 5.1-Sound, einer exzellenten Geräuschkulisse und der erneut perfekt passenden Musikuntermalung ist 'Metal Gear Solid 4' zurzeit die Sound-Referenz auf der PS3. Auch hier kommen übrigens Fans auf ihre Kosten, denn das eine oder andere Geräusch kennt man bestens aus den Vorgängern. Dabei ist es nur konsequent, dass sich die englische Sprachausgabe (und die stellenweise etwas frei übersetzten deutschen Untertitel) ebenfalls keine Blöße gibt. Es ist nur etwas schade, dass die berühmte 'MGS'-Hauptmelodie im Spiel auffällig selten zu hören ist.
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