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Test - Metro 2033 : Horrortrip durch Moskaus U-Bahn

  • PC
  • X360
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Als Währung dient Munition, aber die ist knapp und ein Kauf will gut überlegt sein. Will man wirklich die 60 Schuss Munition ausgeben, um ein Zielfernrohr auf der Wumme zu haben? Oder um mit einer schallgedämpften Waffe unentdeckt im Dunkeln zu agieren? Oder um Filter für die Gasmaske oder Medipacks für die eigene Gesundheit zu kaufen? Schwere Entscheidung. Die generelle Munitionsknappheit macht das Handelssystem zuweilen etwas überflüssig, vor allem in der PC-Version, die im direkten Vergleich etwas schwerer ist, da die Gegner irgendwie mehr Treffer einzustecken scheinen. Dieser Unterschied im Schwierigkeitsgrad (von denen es übrigens drei gibt) wird aber durch die bessere Gängigkeit der PC-Steuerung wieder ausgeglichen.

Künstliche Intelligenz mit Aussetzern

Das Waffenrepertoire kommt voll zum Einsatz, denn die Kämpfe sind zuweilen bretthart. Die Gegner stecken nicht nur einiges ein, sondern teilen auch gut aus. Vor allem im näheren Bereich ist zudem die KI nicht ganz ohne. Deckungen werden gut genutzt und die KI-Gegner agieren manchmal mächtig aggressiv. Die Jungs sind zielgenau, nutzen die Umgebung recht ordentlich und werfen auch gern mal sehr gezielt mit Granaten um sich.

Nicht selten zahlt es sich aus, mit Tricks zu arbeiten, selbst Granaten zu werfen, die Position zu wechseln, Lichtquellen auszuschalten und das Nachtsichtgerät zu nutzen, das ihr im Laufe des Spiels erhaltet. Leises Vorgehen mit Schalldämpfer und ohne Licht kann euch ebenso Ärger ersparen. Aber das ist nicht ohne Tücken. Stolperdrähte mit fiesen Fallen, zerbrochenes Glas, das unter den Füßen knirscht, und an Bändern aufgehängte Blechdosen können im Dunkeln für sehr unliebsame Überraschungen sorgen.

Die Mutanten sind etwas simpler gestrickt und stürmen auf euch zu, machen euch aber deutlich mehr Arbeit als die menschlichen Gegner, weil sie viel einstecken und ebenso viel austeilen. Hier gibt es allerdings auch kleine und flinke Abarten, die Schächte und Tunnel nutzen, um euch immer wieder mit schnellen Attacken in den Rücken zu fallen. Auf längere Distanz zeigt die KI allerdings deutliche Schwächen. Nicht selten sieht man Gegner eher planlos von Deckung zu Deckung stiefeln. Auch hatten wir eine Situation, in der wir direkt vor Gegnern standen, diese uns aber erst nach einigen Sekunden wahrnahmen. Vielleicht sollten die Jungs sich so wie Artjom mal Feuerzeug und Karte mit Kompass zur Orientierung zulegen.

Gleiches gilt übrigens für die Begleiter, die sich euch dann und wann anschließen. Die Kerlchen sind recht eigenwillig und vor allem suizidgefährdet. Okay, sie sterben nur, wenn die Handlung es vorsieht, eine Hilfe sind sie aber selten und stehen mehr im Wege als zu nutzen. Im Grunde haben die Begleiter nur erzählerische Zwecke.

Weiteres Erwähnenswertes

Allein durch die Gegner wird schon eine Menge Abwechslung geboten, aber der eigentliche Spielverlauf hat ebenfalls ein paar Überraschungen parat. So seid ihr mal auf einer Draisine unterwegs und müsst angreifende Mutanten abwehren oder von einer Lore aus menschliche Gegner beharken. Oder ihr sitzt auf einem Gleiswagen mit Geschütz und gebt feindlichen Fahrzeugen schwere Geschosse zu schlucken. Diese Sequenzen sind zwar stark gescriptet, aber interessant und erfreulich fair umgesetzt. Weniger schön ist das Speichersystem, das keine eigenen Spielstände erlaubt, sondern lediglich Checkpoints. Immerhin könnt ihr absolvierte Levelabschnitte jederzeit wieder aus dem Menü heraus spielen.

Was den reinen Umfang angeht, hält euch das spannende Untergrundabenteuer gut bei der Stange. Zum einen ist da die doch recht umfangreiche Geschichte, zum anderen gibt es in den Umgebungen immer wieder mal Seitengänge, Tunnel oder Räume zu entdecken, in denen sich das eine oder andere Goodie verbirgt. Zudem sind die Levels zwar linear, aber hier und da sind durchaus alternative Wege vorhanden, die erst mal gefunden werden wollen. Auch wenn vieles in Schächten, Tunneln und Stationen geschieht, werden die Umgebungen erfreulicherweise nie langweilig. Und selbst das ab und zu vorkommende Ableben frustriert nie, sondern fordert eher heraus.

Ach ja, eine Kleinigkeit sollte nicht unerwähnt bleiben: Sowohl Sprachausgabe als auch Untertitel stehen (unabhängig voneinander) in Deutsch, Englisch und Russisch zur Verfügung. Wer also die russische Originalsprachausgabe mit deutschen Untertiteln genießen will, kann das gern tun.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Metro 2033 ist für mich das Überraschungsspiel des bisherigen Jahres. Beim ersten Anzocken in Moskau gab es noch Zweifel, aber glücklicherweise haben die Entwickler das Feedback der damals anwesenden Redakteure sehr ernst genommen und die meisten Schwachpunkte ausgemerzt. Das Ergebnis ist ein beinharter und spannender Shooter, der mit seiner erstklassigen Sound-Kulisse und den klaustrophobisch-bedrückenden Umgebungen mehr als einmal für satte Schrecksekunden sorgt. Dagegen sind Spiele wie F.E.A.R. eigentlich nur ein laues Lüftchen. Der stetige Wechsel von ruhigeren Passagen, intensiven Kämpfen, engen Tunneln und offener wirkenden Oberflächenpassagen, Erkundung und gescripteten Abschnitten sorgt zudem für eine Menge Abwechslung. Schade nur, dass die KI von Freund und Feind häufig böse Aussetzer hat und einige Passagen selbst auf dem leichten Schwierigkeitsgrad noch verdammt knifflig sind. Aber irgendwie beißt man sich fest, bis man die Hürden überwunden hat, weil man einfach wissen will, wie es weitergeht, und die Atmosphäre einen gnadenlos in ihren Bann zieht. Licht aus, Sound an und mitfiebern.

Überblick

Pro

  • grandiose Atmosphäre
  • knackige Kämpfe
  • zahlreiche Waffen
  • schicke Grafik
  • tolle Geräuschkulisse
  • dreisprachig (Deutsch, Englisch, Russisch auch im Mix)
  • sehr gute Licht- und Schatteneffekte
  • einige toll gestaltete Levelabschnitte
  • viel Abwechslung
  • gut gesetzte Schockelemente

Contra

  • Sprachausgabe nicht immer gelungen
  • durchwachsene KI
  • Animationen ziemlich steif
  • etwas umständliches Handelssystem
  • keine eigenen Spielstände
  • kaum Interaktion in den Stationen
  • Schwierigkeitsgrad etwas unausgewogen

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