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Test - Mortal Kombat: Deadly Alliance : Mortal Kombat: Deadly Alliance

  • PS2
  • Xbox
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Mortal Kombat: Deadly Alliance
Tradition verpflichtet: die Fatality-Moves. (Xbox)

Im Gegensatz zu den bisherigen 'MK'-Titeln spielt sich 'Mortal Kombat: Deadly Alliance' ziemlich anders, da das Gameplay stark verändert wurde. Deshalb sollten selbst Serie-Veteranen einen Ausflug in das 'Training' wagen – hier darf man ungehemmt auf einen unbeweglichen Gegner eindreschen, Special Moves und Combos einstudieren und die Bewegungen der einzelnen Kämpfer üben. Ebenfalls lohnenswert für Anfänger ist der 'Konquest'-Modus. Ihr nehmt an einer Art Ausbildung teil, die euch zunächst in acht Schritten die Grundkenntnisse der Steuerung beibringt. Danach wählt ihr einen Charakter und absolviert jeweils weitere zehn Aufgaben, die euch nebenbei die Speical Moves, Kampfstile und etwas Hintergrundinformationen zur gewählten Figur näher bringen. Diese Mini-Missionen sind ganz unterhaltsam, allerdings nicht sonderlich schwierig, da ihr meist auf einen sich nicht wehrenden Gegner trefft und so ähnlich wie im Training bloß angezeigte Tastenkombinationen übt. Immerhin bekommt ihr für eure Mühen einige Koins. Diese können auch im 'Arcade'-Modus erspielt werden, in dem ihr nach und nach gegen andere Kämpfer antretet und diese möglichst ohne eigene Niederlagen besiegt. Leider ist der Schwierigkeitsgrad etwas unausgeglichen – unabhängig vom eingestellten Schwierigkeitsgrad sind die ersten Gegner noch sehr einfach zu besiegen, während spätere Widersacher kaum noch zu bremsen sind. Immerhin sorgen neben den Koins noch ein spezieller Boss namens Moloch und zwei Mini-Spiele für Motivation. Bei letzteren muss man entweder mittels Tastengetriggere Kraft sammeln und so einen Steinblock zerschlagen oder im altbekannten Hütchenspiel die Konzentration nicht verlieren.

Blutiger Kampf mit reichlich Abwechslung
Wie schon erwähnt bietet der Titel 21 Charaktere, von denen allerdings einige erst freigespielt werden müssen. Doch auch dann gibt es noch einige weitere Figuren zu entdecken. Neben bekannten Charakteren wie Sonya, Johnny Cage, Sub-Zero, Scorpion, Jax, Raiden, Shang Tsung, Kung Lao, Kano oder Cyrax ziehen einige neue skurille Gesellen in die Fights. Beispielsweise findet man im Kader einen chinesischen Polizisten, die coole Ninja-Kämpferin Frost, der oft angetrunkene Lehrer Bo' Rai Cho, der faulige Zombie-Geselle Drahmin oder der blinde Kenshi.

Mortal Kombat: Deadly Alliance
Kampfspuren im Gesicht sind deutlich zu sehen. (PS2)

Überhaupt fällt auf, dass 'Mortal Kombat: Deadly Alliance' deutlich asiatischer ausgefallen ist als die bisherigen Teile, was nicht zuletzt an den unterschiedlichen Kampfstilen liegt. Originellerweise besitzt nämlich jeder Charakter drei unterschiedliche Kampfstile, zwischen denen jederzeit per Knopfdruck umgeschaltet werden kann. Beim jeweils dritten Kampfstil handelt es sich um einen mit Waffen – von Schwertern über Dolche, bis hin zu unterschiedlichen Kampfstäben und Nunchaku. Die sonstigen Stile umfassen beispielsweise Kung-Fu-Arten, Judo, Karate, Wrestling, Thai-Boxen, Drunken Stil, Sambo, Ninjitsu, Aikido und Tang Soo Do. Als Exempel sei hier der Ninja Scorpion genannt, der mit Hapkido- und Pi Gua-Techniken den Gegner attackiert oder mit einem Ninja-Schwert loslegt. Durch diese unterschiedlichen Stile kommt viel Abwechslung in die Kämpfe, da diese teils ganz unterschiedlichen Stile aufeinander treffen. Einige Waffen wie Schwerter können übrigens in den Körper des Feindes gestoßen werden – dadurch muss man zwar in der Runde auf die Waffe verzichten, der Gegner verliert aber ständig Blut und somit auch Energie.

Ebenfalls effektiv sind die jeweiligen Special Moves der Charaktere wie Feuerbälle, Eisattacken, Speerwurf, Laserstrahlen und Ähnliches, die allerdings die Fights etwas unausgewogen werden lassen. Beat'em Up-Experten können sich außerdem an diversen Combos austoben, deren Timing aber etwas Übung bedarf. Immerhin lässt sich für lange Combos sogar ein Kampfstilwechsel einbauen, trotzdem sind diese Schlagkombinationen nicht so komplex wie bei der Genre-Spitze. Etwas knifflig ist auch die Tatsache, dass sich die Bewegungen und die Button-Belegung je nach Kampfstil ändert, was den Einstieg ebenfalls recht schwierig macht. So muss man sich wohl oder übel zunächst auf eine Figur konzentrieren und diese beherrschen, bevor man zu einem anderen Charakter wechselt. Wie schon bei 'Mortal Kombat 4' finden die Duelle in runden 3D-Arenen statt. Ihr könnt also Attacken in den Raum ausweichen. Allerdings gibt es in den Levels keine Interaktion, sieht man mal beispielsweise von Säure speienden Statuen am Rand und zerstörbaren, großen Eiszapfen, Säulen und Statuen ab.

Mortal Kombat: Deadly Alliance
Hunderte Boni wollen freigespielt werden. (Xbox)

Grafik und Sound
Grafisch macht 'Mortal Kombat: Deadly Alliance' eine gute Figur, wenn auch einige Mängel den positiven Eindruck mindern. Die Charaktere sind abwechslungsreich gestaltet, wirken aber trotz hübschen Kleiderdetails etwas puppenhaft. Dies liegt nicht zuletzt an den etwas detailarmen Texturen und den Animationen, welche die Attacken etwas hölzern wirken lassen. Dagegen wurden die einzelnen Kampfstile hübsch animiert, so dass man bereits an der Körperhaltung erkennen kann, was für ein Stil gerade aktiv ist. Schade ist außerdem, dass es nach Abschluss des 'Arcade'-Modus nur ein paar Standbilder und Texte als Belohnung gibt. Ebenfalls zwiespältig sind die Arenen – die großen flachen Kampfflächen wirken aufgrund oft fehlender Interaktionsmöglichkeiten leer und langweilig, was auch für die Umgebung gilt. Trotz einiger Details und Animationen im Hintergrund wirkt das Ganze unspektakulär und ausgestorben. Ein visuelles Highlight sind aber einige hübsche Effekte in den Arenen wie an Kleidern, Feuer und Fahnen sichtbarer Wind, Regen, Rauch, Wasser oder Spiegelungen im Eis.

Natürlich dürfen auch Bluteffekte nicht fehlen: Jeder Treffer bringt Blutfontänen hervor, die zu Blutlachen am Boden und blutigen Fußabdrücken führen - das Blut sieht allerdings ziemlich unrealistisch aus. Schon besser können da Verletzungen in den Gesichtern der Charaktere gefallen, die während des Kampfes zunehmen. Wie schon bei den Vorgängern darf der Gewinner eines Duells den Gegner mittels einer brutalen Fatality-Sequenz erniedrigen, die mit einer speziellen Tastenkombination aufgerufen wird. Allerdings sind diese Fatalities im Vergleich zu den Vorgängern nicht sonderlich spektakulär und es gibt auch nur einen solchen Todes-Move pro Figur. Im Vergleich zum Xbox-Spiel wirkt die Optik der PS2-Version etwas schärfer, dafür stören leichte Treppchenkanten, längere Ladezeiten und ein paar fehlende Umgebungseffekte. Wenig auszusetzen gibt es bei beiden Versionen am Sound: Typische Kampfklänge, gute englische Sprachausgabe und Arcade-mäßige hektische Hintergrundmelodien prägen den akustischen Eindruck.

 

Fazit

von David Stöckli
Mit 'Mortal Kombat: Deadly Alliance' macht die berüchtigte Brutalo-Prügelreihe spielerisch einen großen Schritt nach vorne: Anstatt überzogene Gewalt in den Vordergrund zu stellen, stehen hier anspruchsvolle Kämpfe im Zentrum. Insbesondere die unterschiedlichen Kampfstile inklusive Waffeneinsatz können gefallen und sorgen zusammen mit der ansehnlichen Charakterzahl für Abwechslung. Allerdings bleibt das Kampfgeschehen im Vergleich zur Konkurrenz etwas oberflächlich und der unausgewogene Schwierigkeitsgrad sorgt für Frust. Auch in punkto Arenen und Grafik wäre durchaus mehr möglich gewesen, auch wenn sich die vorhandene Qualität sehen lassen kann. 'MK'-Fans und Beat'em Up-Anhänger können trotzdem zugreifen, zumal unzählige teils interessante und witzige freispielbare Boni für Langzeitbeschäftigung sorgen.

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