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Im Maya-Tempel gibt es nette
Lichteffekte. |
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Abwechslungsreiche Spiel-Modi
Man kann sich wahlweise in ein 'Quick Brawl'-Spiel begeben, das euch
auf dem schnellsten Weg in ein Match katapultiert, oder ihr entscheidet
euch für den Karriere-Modus, in welchem ihr eine Spielfigur wählt
und sie bis auf das oberste Podest-Treppchen begleitet. In diesem
Modus werdet ihr drei verschiedenen Turnierarten begegnen: 'Eliminator',
'Deathmatch' und 'Endurance'. Beim 'Eliminator'-Modus handelt es sich
um ein Knockout-Prinzip, in dem ihr einfach alle besiegen müsst,
um als Gewinner aus dem Turnier hervorzugehen. Der 'Deathmatch'-Modus
orientiert sich an herkömmlichen Shootern. Der erste, der eine
vorgegebene Anzahl 'Kills' erreicht hat, hat gewonnen. Man hat hier
aber unendlich viele Leben, von denen man aber - auf die ganze Karriere
verteilt - nur gerade drei hat. Es gibt aber die Möglichkeit,
in gewissen Levels wieder Bonus-Leben einzusammeln. Beim 'Endurance'-Modus
handelt es sich, wie der Name schon sagt, um einen Ausdauer-Wettbewerb.
Nacheinander kommen verschiedene Gegner in die Kampfarenen, und es
ist eure Aufgabe, alle hintereinander zu besiegen. Zwischen den einzelnen
Turnier-Runden wird die Story jeder Spielfigur anhand von kleinen
Zeitungsschlagzeilen erzählt, woraus sich einerseits Rivalitäten
und andererseits persönliche Fähigkeiten herauskristallisieren.
Void zum Beispiel löst beim Publikum aufgrund seiner psychischen
Fähigkeiten oftmals Angst aus, ja geradezu Panik aus. Und so
reihen sich kleine Story-Schnippsel über mehrere Austragungsorte
hinweg aneinander, was eine nette Auflockerung ist, zumal diese Häppchen
während den Ladezeiten verabreicht werden. Selbstverständlich
gibt es in 'Motor Mayhem' auch einen 'Versus'-Modus in dem man zu
zweit gegeneinander oder gegen Computergegner antreten kann.
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Waffen sind bei diesem Spiel
nie Mangelware. |
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Einstellungssache
Das Gameplay orientiert sich ganz klar am Klassiker 'Twisted Metal',
was ja an sich nicht schlecht ist. Für die Steuerung stehen verschiedene
Varianten zur Auswahl, wobei die Ausgangseinstellung nicht unbedingt
die beste ist. In dieser steuert ihr nämlich das Fahrzeug mit
dem linken Analogstick und beschleunigt und bremst auch mit demselben.
In Kurven oder kombinierten Rückwärts-/Vorwärtsmanövern
kann dies schon zu Steuerungsproblemen führen, in denen das Fahrzeug
nicht unbedingt das macht, was ihr wollt. In den Options-Menüs
findet ihr aber die passenden Einstellungen, welche wenigstens zu
einem gewissen Grad Abhilfe schaffen, die Steuerung ist aber nichtsdestotrotz
etwas gewöhnungsbedürftig. Mit den L- und R-Tasten wechselt
ihr zwischen den Waffen, feuert euer Standard-Maschinengewehr oder
zündet eine der zahlreichen Waffen, die ihr in den Arenen aufsammeln
könnt. Darunter befinden sich Standardwaffen wie zum Beispiel
hitzesuchende Raketen, Minen oder Puls-Laser aber auch Spezialwaffen
wie zum Beispiel eine Mini-Nuklearrakete, eine EMP-Rakete, eine Gauss-Kanone
oder Hochleistungs-Maschinenpistole. Selbstverständlich findet
ihr auch Schilde und Energie-Batterien, um eure Reserven wieder aufzufüllen.
Jede Figur hat ausserdem auch noch Spezialattacken, für welche
Energie benötigt werden, die ihr ebenfalls separat mit speziell
dafür vorgesehenen Batterien wieder aufladen könnt. Diese
Spezialattacken löst ihr aus, indem ihr L1 drückt und dann
eine Knopfkombination eingebt. Anschliessend feuert ihr, indem ihr
erneut die L1-Taste drückt. Einige dieser Angriffe sehen wirklich
atemberaubend aus, womit wir auch schon bei der Optik des Spieles
angekommen sind.
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Der Riesenbildschirm in der
Mitte ist zerstörbar. |
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Optischer Leckerbissen
Grafisch macht 'Motor Mayhem' sehr viel her. Die Level und die Charaktere
sind sehr farbenfroh und liefern daher eine willkommene Alternative
zum äusserst düsteren 'Twisted Metal: Black' von Sony. Die
Spielfiguren habt ihr quasi immer im Blickfeld, da ihr sie auch in
eurem Fahrzeug erkennen könnt. Sammelt ihr eine Waffe ein, seht
ihr wie sie auf das Fahrzeug geschraubt wird und beispielsweise Raketen
abschussbereit sind. Bei Spezialattacken seht ihr anhand der Animationen
wie der jeweilige Angriff vorbereitet wird und die Charaktere zum
Beispiel Feuerkugeln werfen. Solche grafischen Finessen lassen 'Motor
Mayhem' optisch wirklich herausragen, erst recht wenn man die zahlreichen
Spezialeffekte in Betracht zieht. Es knallt und kracht nämlich
links und rechts von euch in einem bunten Farbenmeer mit äusserst
beeindruckenden visuellen Effekten: Fahrt ihr durch Glasscheiben,
zersplittern diese in Dutzende Stückchen und eure Fahrzeuge nehmen
zusehends Schaden, wenn sich eure Lebensenergie dem Ende neigt. Bei
Explosionen sprühen Funken durch die Luft und Einschusslöcher
sind auch in den Wänden der Kampfarenen zu sehen. Die Levels
wurden phantasievoll gestaltet und sind mit diversen zerstörbaren
Elementen - die von Säulen über Bildschirme bis hin zu Düsenjets
und Geheimgängen reichen - sehr interaktiv gemacht. Unter anderem
kämpft ihr auf einer Weltraumstation, einem Flugzeugträger,
einer stadionähnlichen Arena und einer mystisch angehauchten
Tempel-Anlage.
Die Musik ist im Grossen und Ganzen okay, fällt aber auch nicht
äusserst angenehm auf. Es bildet sich mit der Zeit ein rockiger
Hintergrundteppich, den man nicht speziell wahrnimmt und der nicht
sonderlich nervt. Auf ein detaillierte Synchronisation der Charaktere
hat man verzichtet, was sich durchaus als die bessere Lösung
entpuppen könnte, denn oftmals ist es besser man belässt
es so, anstatt reihenweise doofe Sprüche aufzuzeichnen, welche
die Figuren dann zum Besten geben.
Infogrames hat mich mit 'Motor Mayhem' angenehm überrascht. Ich dachte zuerst, dass es sich hierbei nur um einen belanglosen Abklatsch von 'Twisted Metal' handelt, der von 'Twisted Metal: Black' in den Schatten gestellt wird, doch mit solcher Schwarz-Weiss-Malerei würde man sowohl den Entwicklern als auch dem Hersteller Unrecht tun. Während 'Twisted Metal: Black' zwar noch flüssiger und schneller ist, so ist 'Motor Mayhem' die wohl familientauglichere Variante dieses Spielprinzips. Ausserdem ist 'Motor Mayhem' viel farbenfroher, was ebenfalls als positiv gewertet werden sollte. Lediglich die Steuerung ist verbesserungswürdig, da sie manchmal etwas zu träge reagiert. Die Ladezeiten sind genial kurz und die Level herrlich interaktiv, doch auf dem normalen Schwierigkeitsgrad rast man im Eilzugstempo durch den Karriere-Modus. Lediglich in den höheren Schwierigkeitsgraden wird das Spiel dann langsam fordernd. Es wäre schön, wenn Infogrames und Beyond Games einen zweiten Teil produzieren würden, bei dem dann die kleineren Patzer ausgemerzt werden. Dann hat das Spiel nämlich das Potenzial eine ernstzunehmende Gefahr für Sonys 'Twisted Metal Black' zu werden.
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