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Test - NBA 2K16 : Zu viel des Guten?

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Immerhin bekommt ihr Stipendien von namhaften Colleges angeboten. Egal ob Georgetown, Arizona State, Texas oder UCLA: Insgesamt zehn Bildungseinrichtungen buhlen um eure Gunst. Doch abgesehen davon habt ihr in den ersten zwei Jahren eurer Karriere kaum Entscheidungsmöglichkeiten. Der Weg in die NBA ist fest vorgeschrieben. Warum ist es nach der dramatischen Zwischensequenz, in der Freq überlegt, den Schritt in die NBA zu wagen oder besser noch ein paar Jahre auf dem College zu bleiben, nicht möglich, tatsächlich eine Entscheidung zu treffen? Stattdessen wird der Bildschirm schwarz und der Draft startet.

Walten und Schalten

Es wird definitiv den ein oder anderen geben, der sich an der Tatsache stört, in der Rookie-Saison in der NBA nur knapp ein Dutzend Spiele absolvieren zu können. Zwar nimmt Spike Lees Handlung mit der Zeit an Fahrt auf und bietet einige dramatische Momente, opfert dafür aber die Freiheit der eigenen Herkunft. Erst im zweiten NBA-Profijahr findet der Karrieremodus zur alten Stärke zurück und bietet coole neue Elemente. Vom Filmemacher fehlt dann jedoch jede Spur.

Mitunter müsst ihr ein oder sogar beide Augen zudrücken. Vielleicht könnt ihr euch mit diesem anfänglich vorgefertigten Weg nicht anfreunden und lasst die Spielerkarriere links liegen, aber selbst dann bietet NBA 2K16 eine Vielzahl interessanter Alternativen. Allen voran der MyGM-Modus, der euch erneut in die Rolle des Managers steckt und in diesem Jahr aus dem Vollen schöpft. Ihr habt mehr Freiheiten denn je. Ihr könnt sogar bei Bedarf das Team in eine Stadt umsiedeln und so zum Beispiel aus den Sacremento Kings die Seattle Sonics machen. Doch dieser Prozess erfordert die Absolvierung einiger Herausforderungen, um die anderen Teambesitzer der Liga von eurem Plan zu überzeugen.

Dank der neuen Summer League, 3-Team-Trades samt verbesserter Trading-Logik, umfassenden Möglichkeiten, Spiele zu simulieren, erweiterten Personalverhandlungen und aufgeräumteren Menüs bekommen NBA-Fans die volle Dröhnung. MyGM ist das Paradebeispiel, wie ein Managermodus in Sportspielen auszusehen hat. Andere Vertreter des Genres sollten sich mal das ein oder andere abschauen.

Für kreative Köpfe

Hier ist aber noch nicht Schluss. In MyLeague dürft ihr eine Basketballliga ganz nach eurem Geschmack entwerfen und zum Beispiel die Liga komplett neu aufteilen. Auch hier lassen sich die Mannschaften umsiedeln (ohne dass ihr die Genehmigung der Liga braucht), allerdings nur insgesamt drei Mal. Plausible Gründe gibt es dafür nicht. In Pro-AM erstellt ihr mit Freunden einen eigenen Club und tretet gegen andere an. Diese Spielvariante ist sozusagen der Ersatz für das Jordan Rec Center aus dem letzten Jahr. Nur mit dem neuen Team-Editor.

MyTeam gibt sich ebenfalls erneut die Ehre. Der Modus mit den Sammelkarten wurde um einige Facetten erweitert, unter anderem dem Gauntlet. Hier spielt ihr Streetball auf einem Dach mit Dreierteams. Allerdings mit einem teilweise zusammengemischten Team gegen einen anderen Spieler. So könnt ihr neue Karten verdienen. Apropos Karten: Die wurden neu gestaltet und lassen anhand der Farbe erkennen, welche Qualitäten sie besitzen. Außerdem gibt es für Sneaker Heads entsprechende Karten, die einen Einfluss auf die Fähigkeiten der Spieler haben.

NBA 2K16 - Momentous Trailer
Der Momentous-Trailer stimmt euch auf die neue Basketball-Saison in NBA 2K16 ein.

Der Motor läuft

Kurz vor der Veröffentlichung wollten die Server noch nicht so wie sie sollten. Es kam immer wieder zu Problemen, wenn der MyStore besucht werden wollte. Mittlerweile läuft es online weitestgehend rund, auch wenn es noch zu Verzögerungen kommen kann, je nach Verbindungsqualität. Der Play-Now-Online-Modus erinnert in diesem Jahr ein bisschen an das FIFA-Pendant. Es gibt mehrere Ligen, in denen ihr spielen könnt. Ihr steigt jedoch nur dann auf, wenn ihr eine bestimmte Anzahl an Siegen erreicht habt.

Grafisch ist NBA 2K16 auch in diesem Jahr wieder große Klasse. Egal ob Spielermodelle, das Publikum, die Arena oder die Präsentation: Visual Concepts liefert mit der diesjährigen Basketballsimulation einen Vorzeigetitel ab. Sogar kleinere Interviews zwischen den Vierteln werden eingespielt, die Kommentatoren greifen die Aussagen dann sogar weiter auf. Solche Kleinigkeiten, und davon gibt es zahlreiche, sind nur schwer zu toppen.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
Spielerisch über jeden Zweifel erhaben

Anfänglich war ich ein wenig besorgt. Das lag einerseits daran, weil 2K den Fokus im Vorfeld zu sehr auf Spike Lees Mitwirken setzte. Andererseits, weil ich das Spiel nicht wie in den Jahren zuvor auf der gamescom anspielen konnte. Doch meine Sorge war unbegründet. Spielerisch ist NBA 2K16 die beste Basketballsimulation, die ihr aktuell auf dem Markt bekommen könnt. Mit Abstand. Trotzdem ist die Basketballsimulation nicht frei von Fehlern. Und das liegt leider an Spike Lee.

Die von ihm gestaltete Karriere ist trotz einiger interessanter Kniffe, wie die Anfänge auf der High School und dem College, eher eine enttäuschende Erfahrung, da ihr so gut wie keinen Einfluss auf die Handlung habt. Das ändert sich mit dem zweiten Profijahr: Ab diesem Zeitpunkt findet die Karriere zu alter Stärke zurück. Trotzdem werde ich mich mit dem Spitznamen Frequency Vibrations nie anfreunden können. Ist aber nicht so schlimm. Schließlich gibt es viele weitere Spielmodi, die euch für viele Monate große Freude bereiten werden.

Überblick

Pro

  • fantastisches Gameplay
  • tolle Präsentation
  • motivierender GM-Modus
  • viele kleine Details machen die Atmosphäre realistischer
  • verbesserter Körperkontakt
  • befriedigendes Post-Game
  • Karriere ab des zweiten Profijahrs unterhaltsam
  • clevere KI nutzt Fehler gnadenlos aus
  • sensationelle Grafik
  • klasse Soundtrack

Contra

  • Spike Lees MyCareer bietet zu wenig Entscheidungsfreiheit
  • nur drei Teams können in MyLeague umgesiedelt werden
  • Online-Verbindungsqualität schwankt
  • kleinere Bugs
  • KI wuselt manchmal etwas unkoordiniert auf dem Court

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