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Test - Need for Speed: The Run : Noch die Kurve gekriegt

  • PS3
  • X360
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Kampf gegen die Zeit

Neben den „Ich-muss-alle-überholen“-Rennen gibt es auch noch ein paar andere Modi, die ihr bestreiten müsst. Da wären zum einen klassische Rennen gegen die Zeit, zum anderen eine Mischung aus diesen und dem Kampf gegen KI-Fahrer: Dabei wird euch eine gewisse Zeit vorgegeben, in der ihr den Gegner vor euch überholen müsst. Habt ihr das geschafft, müsst ihr einen weiteren Countdown lang durchhalten und dürft euch die Führung nicht wieder wegnehmen lassen. Habt ihr auch dieses Ziel erreicht, bekommt ihr es mit dem nächsten Gegner zu tun. Das ist durchaus herausfordernd und macht Spaß. Es kann aber auch zu leichtem Frust führen, wenn man mal kurz vor Ablauf der Zeit die Führung abgeben muss und es dann nicht schafft, den Gegner wieder rechtzeitig zu überholen.

Neben den Rennen des „The Run“ stehen euch noch die Challenges zur Verfügung. Die müsst ihr jedoch erst freispielen, indem ihr die einzelnen Etappen der Kampagne absolviert. Gerade bei diesen Herausforderungen kommt das altbekannte Autolog zum Tragen, das es bereits in Hot Pursuit und Shift 2 gab. Hier könnt ihr euch mit euren Freunden und allen anderen Spielern auf der ganzen Welt vergleichen und euch gegenseitig herausfordern. Den Mehrspielermodus konnten wir jedoch noch nicht testen. Große Überraschungen dürfte es hier aber sowieso nicht geben. Ein weiterer Motivationsschub ist das Levelsystem: Für jedes erfolgreich absolvierte Rennen, aber auch für bestimmte Aktionen, wie Überholmanöver oder Drifts, erhaltet ihr Erfahrungspunkte. Bei einem Levelaufstieg schaltet ihr kleine Extras frei, wie zum Beispiel zusätzliche Erfahrungspunkteboni für das Ausschalten von Polizeiautos.

Action-Blockbuster oder B-Movie?

Denn natürlich bekommt es Jack nicht nur mit miesen Verbrechern zu tun, sondern auch mit dem Arm des Gesetzes, der sich öfters in die illegalen Rennen einmischt und euch mit Straßensperren und waghalsigen Driftmanövern aufzuhalten versucht. Das alles kommt zwar in Sachen Dramatik nicht an die Verfolgungsjagden aus Hot Pursuit heran, ist aber dennoch gut gemacht und dank Polizeifunk nett präsentiert.

Überhaupt haben die Entwickler sehr viel Wert darauf gelegt, euch ein Spiel zu liefern, das den großen Hollywood-Blockbustern nachempfunden ist. Das hatten wir in diesem Artikel schon bezüglich der Quick-Time-Events erwähnt, aber auch in den Rennen soll es sich nicht anders verhalten. So könnt ihr zum Beispiel im Optionsmenü auswählen, ob ihr nur normalen Renn-Sound haben wollt oder ob die akustische Kulisse ein filmähnliches Erlebnis bieten soll. So ganz hat Black Box dieses Ziel zwar nicht erreicht, trotzdem gibt es in Sachen Präsentation nicht viel zu meckern.

Die Grafik basiert auf der Frostbite-2-Engine von DICE, die derzeit bei Battlefield 3 auf dem PC für grafische Höhepunkte sorgt. The Run kommt an diese Qualität natürlich nicht heran, erst recht nicht auf den Konsolen. Das Spiel sieht aber dank beeindruckender Panoramen und detaillierter Automodelle ganz ordentlich aus, auch wenn es gegen Genrevertreter wie Forza Motorsport 4 und F1 2011 nicht ankommt.

Die Musik ist mit ihrem Mix aus lizenzierten und für das Spiel eigens komponierten Titeln EA-typisch sehr gut, die Motorenklänge hingegen könnten noch etwas mehr Druck vertragen. Zu guter Letzt wären da noch die deutschen Sprecher der Charaktere. Diese liefern zwar keine schlechte Arbeit ab, können aber nicht aus dem Durchschnittsbrei deutscher Synchronisationen hervorstechen.

Fazit

Jens Bremicker - Portraitvon Jens Bremicker
Als EA The Run auf der E3 näher vorgestellt hat, war wohl jeder in unserer Redaktion sehr skeptisch. Doch wider Erwarten hat Black Box einen guten Arcade-Racer entwickelt, der für einige Stunden Spielspaß sorgen sollte. Das liegt vor allem an der unkomplizierten Steuerung und den wirklich schön gemachten Strecken. Hinzu kommen noch die Verfolgungsjagden mit der Polizei und die Quick-Time-Sequenzen. Diese machen zum Glück nur einen kleinen Teil des Spiels aus, sind nett in Szene gesetzt und bilden somit eine gelungene Abwechslung zum Renngeschehen. Bleibt nur noch die Frage: Warum erhält das Spiel dann keine höhere Wertung? Nun, zum einen ist es absolut nicht mehr zeitgemäß, dass man in jedem Rennen den ersten Platz erreichen muss, um überhaupt weiterzukommen. Wäre dies bei einem Forza 4 mit der KI auf der Stufe „schwer“ der Fall, wäre es wohl das frustrierendste Rennspiel der letzten Jahre. Zudem ist die Gummiband-KI nicht gerade das Gelbe vom Ei. Klar, die Rennen sind somit immer spannend, aber es ist doch manchmal ganz schön, wenn man sich einen gewissen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz erarbeitet hat. Abgesehen davon ist Need for Speed: The Run insgesamt einfach zu gewöhnlich. Alle Features funktionieren und es macht Spaß, quer durch die USA zu heizen. Doch letztendlich bietet das Spiel nichts, weswegen man es als Hobby-Rennfahrer unbedingt kaufen sollte. Es ist ein netter Titel für zwischendurch, der besser ist, als wir gedacht hatten, aber nicht so gut, wie man es eigentlich von einem Need for Speed erwarten würde.

Überblick

Pro

  • abwechslungsreiche Strecken
  • eingängige Steuerung
  • Quick-Time-Sequenzen gut inszeniert
  • Polizeiverfolgungsjagden ...
  • schöne Musikauswahl
  • fordernde Rennen
  • Autolog als Motivator
  • zusätzliche Challenges

Contra

  • schwache Motorenklänge
  • nur der Sieg zählt
  • Gummiband-KI ist Geschmackssache
  • ... die aber nicht mit denen aus Hot Pursuit mithalten können
  • durchschnittliche Synchronsprecher

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