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Test - Nexus: The Jupiter Incident : Nexus: The Jupiter Incident

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Aber natürlich müsst ihr nicht auf den Kampf verzichten – ganz im Gegenteil. Wie groß die Rolle ist, die der kriegerischen Konfrontation zugeteilt wird, spiegelt sich alleine schon in den verschiedenen Angriffsvariationen wider. Fremde Schiffe dürft ihr auf mehrere Arten ins Visier nehmen, wobei vor allem die richtige Taktik von entscheidender Bedeutung ist. Entweder greift ihr direkt die Schiffshülle an und zwingt die Besatzung somit zur Evakuierung oder ihr wartet zunächst auf die Auswertung eurer Scanner. Diese decken nämlich die einzelnen Bereiche sowie die Waffensysteme des Feindes auf, die dann gezielt beschossen werden können. Geschickte Kommandeure sorgen also zunächst dafür, dass zum Beispiel die Triebwerke des gegnerischen Schiffes ausgeschaltet werden oder von ihren Plasmakanonen keine Gefahr mehr droht. Ist dies geschehen, schickt man auf Wunsch eine Kommandoeinheit aus, die sich an das Schiff andockt und mit einer gründlichen Inspektion beginnt.

Doch damit nicht genug. Größere Schiffe wie die Stiletto haben noch einen weiteren Trumpf im Ärmel. In ihren Hangars warten kleinere Abfangjäger, die auf Befehl in den Weltraum schießen und sich am Kampfgeschehen beteiligen. So winzig diese Beiboote auch wirken – sie können das Blatt eines Gefechts durchaus wenden. Wenn bei euch nun aufgrund der beschriebenen Details die große Euphorie ausbricht, müssen wir an dieser Stelle leider auch gleich wieder ein wenig auf die (Spaß-)Bremse treten. Die taktischen Möglichkeiten sind wahrlich zahlreich und machen einen großen Reiz der Kämpfe aus. Wer sich jedoch bisher mit den eher actionreichen und deutlich hektischeren Vertretern des Genres vergnügt hat, wird bei 'Nexus' vielleicht etwas enttäuscht. Das gesamte Geschehen verläuft sehr behäbig und langsam. Gerade die großen Schiffe manövrieren recht träge und müssen sich für bestimmte Angriffsaktionen zunächst mal in Position bringen. Das fühlt sich alles sehr realistisch an, fordert aber auch einiges an Geduld seitens der Spieler. Selbst ein Gefecht gegen 'nur' ein feindliches Schiff kann sich über mehrere Minuten hinziehen – gar nicht davon zu reden, wie es bei mehreren aussieht. Wer also den schnellen Erfolg will, ist hier eher fehl am Platze. Daran ändert auch der Multiplayer-Modus nicht viel, der auch via Internet in Angriff genommen werden kann. Leider war bei unserem Test weltweit kein einziger aktiver Server zu finden, was sich aber hoffentlich nach dem Release noch ändern wird.

Die Schönheit des Alls

Wer sich auf dieses etwas gemächliche Schauspiel im Weltraum einlässt, wird mit einer wunderschönen Inszenierung belohnt: Die Schiffe treiben geradezu majestätisch durch gigantische Asteroidenfelder und wirken dabei gleichzeitig erhaben aber in Relation gesehen auch erschreckend winzig. Der Glutstrahl der Triebwerke zieht meilenweit hinter dem Kreuzer her und im Hintergrund blitzt der entfernte Nebel einer Nachbargalaxie auf. Auch die Kampf- und Explosionseffekte sind eine wahre Augenweide. Schade nur, dass die Texturen da nicht ganz mithalten können. Gerade bei der Nahansicht wirken diese arg verwaschen und teilweise richtig hässlich. Auch die Menüs hätten einen Tick schicker ausfallen können.

Die Soundkulisse unterstreicht das Gefühl, das euch die unendliche Weite des Weltraums vermittelt, eigentlich ganz gut, ist aber insgesamt etwas dünn. Grummelnde Triebwerke und einige wenige Kampfgeräusche sind insgesamt doch etwas spärlich ausgefallen. Die deutsche Sprachausgabe geht in Ordnung, schwankt aber ständig zwischen gut gelungenen Dialogen und katastrophalen Sprachfetzen, die von den Sprechern monoton ins Mikrofon geplappert wurden.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Irgendwie merkt man dem Spiel die lange Entwicklungszeit an. Damit ihr mich nicht falsch versteht: die Missionen sind abwechslungsreich gestaltet, die Story interessant aufgebaut und die taktisch geprägten Kämpfe wissen Weltraum-Fans definitiv zu fesseln. Hinzu kommt noch die wunderschöne Optik des Spiels, die immer wieder zum Träumen anregt. Allerdings sind gerade die etwas zähen Gefechte nicht jedermanns Geschmack und gleichzeitig hapert es ein wenig in Bezug auf Übersicht und Menüführung – abgesehen von den teilweise grausamen Synchronsprechern. Die Klasse eines 'Homeworld' erreichen die Entwickler insgesamt leider nicht. Dennoch: 'Nexus. The Jupiter Incident' ist ein gelungenes Weltraum-Strategiespiel, das mit seiner prächtigen Grafik und der gebotenen Vielfalt überzeugen kann. Unbedingt mal anschauen!

Überblick

Pro

  • interessante Story
  • Vielzahl taktischer Möglichkeiten
  • abwechslungsreiche Missionen
  • grafisch schön inszeniert

Contra

  • stellenweise unübersichtlich
  • Menü etwas fummelig
  • teilweise miese Synchronsprecher
  • Soundkulisse etwas dünn

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