Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Special - PSPgo : PSP kleiner, aber auch besser?

  • PSP
Von  |  |  | Kommentieren

Ein Schacht für alles: Am unteren Rand der PSPgo befindet sich eine schmale Öffnung, die es wahrlich in sich hat. Wer genau hinsieht, erkennt schnell, dass es sich um einen HDMI-Eingang handelt. Tatsächlich könnt ihr über diesen Slot die PSPgo an euren HDTV anschließen und so die Spiele auf dem großen Bildschirm zocken. Die anderen Anschlussmöglichkeiten der bisherigen PSPs fallen weg. Ein HDMI-Kabel müsst ihr überdies selbst kaufen, in der Packung liegt keines. Mehr noch: Selbst die Strombuchse und ein Stromkabel fehlen. Ihr müsst das beiliegende Kabel, das auf der einen Seite einen HDMI-Stecker und auf der anderen einen USB-Stecker besitzt, zum Laden verwenden. Dazu nehmt ihr den beiliegenden Stromadapter und verwendet dort den USB-Eingang. Immerhin könnt ihr das Kabel auch benutzen, wenn ihr die PSPgo an eure PS3 oder an den PC zwecks Datentransfers anschließen wollt.

Teures Sparpaket für Trendbewusste

1. Oktober, 9:30 Uhr. Weltweite Markteinführung der PSPgo. An einem sonnigen Herbstmorgen wird die PSPgo zurück zur Arbeit chauffiert. Das Spielen unterwegs gestaltet sich im Vergleich zum Abend davor schwierig. Bei normalen oder gar schlechten Lichtverhältnissen spielt der leicht verbesserte Bildschirm der PSPgo seine Stärken voll aus: Die Farben sind herrlich satt, die unschönen Verschiebestricheffekte der PSP-3000 sind nicht mehr zu sehen und die Beleuchtung ist gleichmäßiger als bei den ersten beiden Modellen. Sobald Sonnenlicht auf den Bildschirm fällt, ist es allerdings mit der Herrlichkeit dahin. Denn genauso wie bei allen PSP-Modellen spiegelt der Bildschirm enorm stark. Und er ist, genau wie das ganze Gerät, sehr anfällig für Fingerabdrücke. Hier hätte Sony ruhig mal nachbessern dürfen.

Dass die leidige Spiegelei nicht ausgemerzt werden konnte, mag man Sony verzeihen - die Konkurrenz bis hin zum iPod und den Mobiltelefonen hat das ja auch noch nicht so recht hinbekommen. Eher unverzeihlich ist die Sparwut, die einem allenthalben bei der PSPgo entgegenspringt. Damit sei nicht angedeutet, dass die PSPgo selbst einen billigen Eindruck macht - im Gegenteil. Das Gerät ist nicht nur stylisch, sondern auch noch sehr hochwertig verarbeitet. Nicht einmal der Schiebebildschirm macht einen wackeligen Eindruck. Das Spargefühl drängt sich einem mehr beim Anblick der Packung auf. Diese wirkt unschön.. Auch die Anleitung ist mehr als mager, was ebenso auf den Packungsinhalt zutrifft: Neben der nackten PSPgo befinden sich nur der erwähnte Stromadapter, das HDMI-USB-Kabel und eine CD in dem spartanisch gefüllten Karton.

Die CD benötigt ihr, um die PSPgo-Software auf einem PC oder Mac zu installieren. Mit dem Programm, das entfernt an iTunes erinnert, wandelt ihr unter anderem Videos ins PSP-Format um oder kauft euch Inhalte im PlayStation Store. Die PSPgo ist vor allem im zusammengeschobenen Zustand sehr anfällig, was Kratzer angeht. Umso unverständlicher, dass Sony darauf verzichtet hat, eine Schutzhülle beizulegen. Nicht mal ein schützendes Stoffsäcklein wird den Käufern gegönnt. Selbst eine Handgelenkschlaufe oder ein Halsband sucht ihr vergebens. Diese Zubehörarmut ist schwer verständlich, kosten solche Gadgets doch in der Herstellung bloß ein paar Cents und machen den Käufer zufriedener - gerade dann, wenn er ohnehin schon einen happigen Preis für das Gerät auf den Verkaufstresen gelegt hat: Mit 250 Euro bzw. 359 CHF kostet die PSPgo deutlich mehr als die PSP Slim & Lite oder die PSP-3000. Dass auf dem internen Speicher vorab keine Demos abgelegt sind, damit die Käufer sofort etwas zum Spielen haben, lässt sich nicht mal mit dem Sparargument erklären. Einzig ein kurzes Anleitungsvideo befindet sich anfangs im Speicher.

Blick in die Glaskugel

Ersetzt die PSPgo die PSP-3000? Wahrscheinlich nicht. Das ist auch Sony bekannt - das Unternehmen lässt die "alte" PSP nicht vom Markt verschwinden. Die PSPgo ist vielmehr ein Gadget für Trendbewusste, die locker verschiedene Medien rasch und unkompliziert im Alltag benutzen wollen. Natürlich liegt der Schwerpunkt auf dem Spielen. Ihr müsst bei der PSPgo keine Discs mitschleppen. Jedoch könnt ihr eure bisherigen UMDs nicht mehr verwenden. Ob sich das (recht teure) Online-Kaufen von Spielen durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Im Musikbereich hat es gerade mit iTunes schon funktioniert. Insofern ist die PSPgo nicht zuletzt ein Blick in die Zukunft des Videospielgeschäfts.

Ob die toll gestaltete, aber mit einigen Schwächen gekoppelte PSPgo mit ihrem gesalzenen Preis ein großer Schritt in diese Richtung ist, wissen wir erst in einigen Monaten. Dann dürfte klarer sein, wie das Gerät im Handel - dem mit dem Zukunftsmodell der Download-Spiele das Wasser mehr und mehr abgegraben wird - abschneidet. Auf jeden Fall sieht die Spielezukunft rosig aus, und das gilt sowohl für Besitzer der PSPgo als auch der PSP: Denn die Download-Funktion ist auch auf einer normalen PSP nutzbar, eine genügend große Speicherkarte vorausgesetzt. So kommen alle PSP-Anhänger in den Genuss der neuen Minis - das sind kleine Spiele wie zum Beispiel Tetris, die es für wenig Geld neuerdings im PlayStation Store zu kaufen gibt. Darüber hinaus stehen viele große PSP-Titel an oder sind sogar schon erhältlich, darunter Tekken 6, LittleBigPlanet, ein neues SOCOM, Resistance: Retribution, Jak and Daxter, MotorStorm: Arctic Edge und Gran Turismo. Während PSP-Besitzer die Wahl haben, ob sie die Spiele herunterladen oder sich auf UMD holen, bleibt PSPgo-Besitzern nur der Download-Weg. Dafür halten sie den schöneren, kleineren, trendigeren und halt einfach neueren Handheld in ihren Händen - und das ist bei einem Gerät, das man häufig in der Öffentlichkeit benutzt, doch auch ein wichtiges Argument, oder?

Kommentarezum Artikel