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Test - Saints Row : Saints Row

  • X360
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Leider ist dies aber auch schon alles. Das enorme Potential der großen und lebendigen Welt wird im Mehrspielermodus nicht ausgenutzt, und auch mit dem freien Begehen der ganzen Stadt ist es vorbei. Alle Karten nehmen jeweils einzelne Teile von Stilwater und grenzen diese ab, so dass diese als kleine Arenen fungieren. So sind die Mehrspielergeplänkel zwar durchaus spaßig, lassen aber Tiefgang vermissen und sind letztlich nur simple Ballerorgien.

Obacht ist im Übrigen geboten wenn ihr die deutsche Version von ’Saints Row’ kauft: Online ist diese nämlich aufgrund einiger Zensurmaßnahmen komplett inkompatibel zur ungeschnittenen Fassung, welche viele Händler als EU-Import anbieten. Ein Spielen mit euren Freunden ist beim Kauf der falschen Fassung also unmöglich. In der Freundesliste wird die geschnittene Version als ’Saints Row BRD’ gelistet.

Die nächste Generation der Kriminalität

Technisch kann ’Saints Row’ wenig überraschend wieder auftrumpfen. Dank der Leistung der Xbox 360 zaubern die Entwickler von Volition Inc. teils beeindruckende Bilder auf die heimische Mattscheibe. Neben den ungemein detailliert ausmodellierten Charakteren und Fahrzeugen sind auch die hochauflösenden Texturen schön anzusehen. Auch die Schauplätze im Spiel sind sehr detailliert und bieten Kleinigkeiten wie ausmodellierte Regenrinnen, mit Holzbrettern verbarrikadierte Fenster, oder direkt und ohne Ladezeiten begehbare Innenräume in denen zahlreiche Objekte herumliegen, die sich auch physikalisch korrekt verhalten, wenn ihr sie anrempelt. Leider merkt man, insbesondere bei Nacht, wenn alle Straßenlaternen und sogar Autoscheinwerfer in ihrem Lichtkegel Echtzeitschatten werfen, dass die Entwickler teilweise zuviel des Guten wollten.

Zwar ist die Framerate des Spiels größtenteils konstant und um einiges stabiler als noch bei der im Vorfeld veröffentlichten Demo, bei besonders intensiver Action wie Feuergefechten mit an die zehn Mann kann es dann aber doch zu Rucklern kommen. Auch Tearing und kurz verschwindende Texturen oder Objekte sind nicht selten zu sehen. Weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen und insbesondere bei heftigen Schusswechseln hätte man zu Gunsten der Spielbarkeit auf die ein oder andere Schattenspielerei verzichten können.

Wenig zu Klagen gibt es bei der Akustik im Spiel. Soundeffekte wie die Motoren der zahlreichen fiktiven, wenn auch deutlich von echten Autos inspirierten, Fahrzeuge oder auch Schussgeräusche sind sehr gelungen und realistisch. Auch Besitzer einer Heimkinoanlage kommen auf ihre Kosten und bekommen nicht nur einen guten Surround Sound sondern auch sehr satte Schüsse und Explosionen geboten. Auf musikalischer Seite bietet ’Saints Row’ – wie könnte es anders sein – insgesamt zwölf Radiosender zur Auswahl, die verschiedene Musikrichtungen anbieten. Hip Hop wird dabei gleich auf mehreren Sendern geboten. Wer dem aber nichts abgewinnen kann der kann auf allerlei Alternativen wie Rock, elektronische Musik, Reggae, klassische Musik oder natürlich eigener, gespeicherter Musik auf der Festplatte ausweichen.

Ganz große Namen finden sich im Soundtrack zwar größtenteils nicht, mit dabei sind aber unter anderem De La Soul, Ghostface Killah, Method Man, Jane’s Addiction und Iggy Pop. Die komplett englische Sprachausgabe ist größtenteils überzeugend und professionell gesprochen. Manchmal ist sind die Gespräche der Charaktere einfach nicht gerade auf hohem Niveau und greifen etwas zu tief in die Klischeekiste, die Sprecher liefern letztlich aber gute Arbeit.

Fazit

von Sascha Szopko
’GTA’ lässt grüssen: An allen Ecken und Enden zeigt sich deutlich, dass Rockstars Megahit das große Vorbild für die Macher von ’Saints Row’ war. Das ist aber gar nicht so schlimm, denn die Mannen von Volition Inc. haben das Spielprinzip rund um freie Kriminalität nicht nur auf hochwertige Art und Weise in die nächste Generation gebracht, sondern hier und da auch sehr sinnvolle Neuerungen eingeführt, womit das Gameplay letztlich für tonnenweise Spaß sorgt. Da eine umfangreiche Kampagne sowie unzählige Nebenmissionen geboten werden, bleibt auch die Langzeitmotivation nicht auf der Strecke. Der Mehrspielermodus bleibt aber leider hinter seinen Möglichkeiten zurück und bietet nur simple Ballereien für Zwischendurch. So bleibt der Einzelspielerpart klar der Kaufgrund, was für geneigte ’GTA’-Fans aber mehr als genug sein sollte. Immerhin wird noch einige Zeit verstreichen bis Rockstar den Sprung auf die Xbox360 schafft.

Überblick

Pro

  • komplett freibegehbares Spielareal
  • unzählige Missionen auch abseits der Story
  • gelungene englische Sprachausgabe
  • beeindruckende Grafik ...

Contra

  • ... die leider nicht immer flüssig bleibt
  • abgespeckter Mehrspielerpart
  • im Grunde genommen eine freche ’GTA’-Kopie

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