Preview - Sleeping Dogs : Kopf im Ventilator

Gesund essen

Wer asiatische Gangsterfilme á la ″Infernal Affairs″ oder das Hollywood-Remake ″The Departed″ und Konsorten kennt und liebt, darf sich schon mal auf die hoffentlich ebenso unterhaltsame Sleeping-Dogs-Geschichte freuen. Dementsprechend rasant legten die verschiedenen Missionen los, die wir antesten durften. Zwar wurde uns noch nicht gestattet, die offene Spielwelt abseits der aktuellen Hauptmission zu erkunden, jedoch reichte die Anspielsitzung aus, um zumindest einen ersten Eindruck zu gewinnen.

Ein Auftrag führte uns durch einen lebhaften Markt, dessen Geräuschkulisse uns gleich in die richtige Stimmung versetzte. Plaudernde Menschenmassen und Musik von traditionell asiatischen Tönen bis hin zu modernem Hip-Hop begleitete uns auf der Suche nach einer bestimmten Person. Deren Aufenthaltsort erfuhren wir durch einen Informanten hinter einem Marktstand. An einem anderen hatten wir zuvor temporär unsere Verteidigungswerte aufgemotzt, damit wir bei der nächsten Auseinandersetzung weniger Schaden einstecken. Diverse Buffs bekommt man in Sleeping Dogs nämlich beispielsweise durch das Vertilgen bestimmter Speisen, die man an allen möglichen Ecken der Stadt käuflich erwerben kann.

Fußgänger und Bleifüße

Als wir unser Ziel ausfindig machten, folgte eine rasante Verfolgungsjagd per pedes. Fahrzeuge gibt es zwar ebenfalls, aber durch die engen Gassen und Gebäude Hongkongs ging es zu Fuß doch wesentlich leichter – und aufregender. Denn die zahlreichen Eindrücke, die wir während dieser Sequenz von der Stadt sammelten, wussten atmosphärisch zu überzeugen. Nichtsdestotrotz nahmen wir in einer anderen Mission das Lenkrad in die Hand und trugen ein gnadenloses Rennen im Burnout-Stil aus. Sogar eine spezielle Taste zum Rammen stand uns zur Verfügung, von der wir natürlich reichlich Gebrauch machten.

Im Interview machten die Entwickler klar, dass es keine abgedrehten Vehikel in Sleeping Dogs geben wird. Man wolle sich zugunsten der Glaubwürdigkeit der Geschichte an realistischere Gefährte halten und auf Panzer, Jets und Ähnliches verzichten. Zur Größe der Stadt, der anvisierten Gesamtspielzeit und der Anzahl und den Arten der Nebenmissionen hüllte man sich noch in Schweigen. Genauso schweigen müssen leider auch wir, wenn es um bestimmte Features und Missionen geht, die wir zwar gespielt haben, aber auf denen ein Embargo liegt. Ein weiteres Feature können wir aber noch verraten: Am Ende der Missionen erhielt unser Held Erfahrungspunkte. Auf diese Weise kann er offenbar im Laufe des Spiels neue Spezialmanöver dazulernen, was im besten Fall dafür sorgt, dass die Kämpfe auch nach mehreren Stunden nicht langweilig werden.

Fazit

von Michael Zeis

Besser gut geklaut als schlecht erfunden: Sich bei den Batman-Spielen zu bedienen, ist zwar frech, aber eine gute Entscheidung. Ebenso dürfte sich die Wahl der Filmvorbilder als positiv erweisen. Weniger erfreulich sind derzeit noch die technischen Probleme der gespielten Alpha-Version auf X360 und PS3, die einem ein wenig die Freude am Betrachten der spannenden Hongkong-Kulisse nehmen. Die Gewaltszenen werden es in der gezeigten Form wohl nicht nach Deutschland schaffen. Wobei leichte und wohlüberlegte Modifikationen hier schon Wunder wirken könnten. Wir hoffen jedenfalls, dass nicht allzu großzügig zur Schere gegriffen wird und im schlimmsten Fall am Ende nur noch ein unansehnlicher Stumpf des ursprünglichen Spiels übrig bleibt.