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Special - Geschlechterwahl in Videospielen : Frau oder Mann?

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Jeder, der mit Dark Souls II etwas anfangen kann, weiß, dass der Tod aufgrund größter Banalitäten eintreten kann. So ist es nicht unüblich, dass ihr aufgrund fehlender Sicht die Umgebung nicht genau observieren könnt und dadurch auf eine fies platzierte Falle tretet. Um diesem Umstand vorzubeugen, rät euch der Guide, einen Charakter zu erstellen, der mit möglichst schmalen Körperzügen aufwartet. Dadurch soll gewährleistet werden, dass der Leib eures Protagonisten keine unnötige Sichtfläche einnimmt. Ein Frauenkörper soll hierfür prädestiniert sein.

Profit > persönliche Präferenz

Diese Herangehensweise finde ich interessant. Einen weiblichen Charakter auszuwählen, nur um spielerische Vorteile zu haben? Tatsächlich ist diese Leitvorstellung im MMO-Kosmos bereits fest etabliert – auch wenn sie an dieser Stelle weiter gedacht wird. Laut einer Studie der TU Chemnitz wählen männliche Spieler für ihr Online-Rollenspiel meist einen weiblichen Charakter. Warum? Angeblich sollen weibliche Charaktere spielerische Vorteile genießen und in der Online-Sphäre besser behandelt werden. Für mich eine skurrile Herangehensweise und mit Profitdenken gleichzusetzen. Da es nicht mein Stil ist, Profit vor meine persönlichen Präferenzen zu stellen, suche ich weiter.

Mittlerweile sind zwei Stunden vergangenen. Ich habe mir diverse Studien, Artikel und Spiele zum Thema angesehen. Je näher ich mich mit meinem Anliegen befasste, desto klarer wurde mir, was für eine Männerdomäne das Medium Videospiel eigentlich ist – und damit meine ich nicht die Spieler, sondern vielmehr die Spiele per se. Natürlich gibt es Titel wie Dark Souls, The Elders Scrolls V: Skyrim oder Mass Effect, die uns in Bezug auf unsere Helden die volle Gestaltungsfreiheit geben. Schauen wir uns weitere Titel wie inFAMOUS, Uncharted, Killzone, GTA IV, Splinter Cell, Ryse, Watch_Dogs, Gears of War, God of War, Halo oder Crysis an, wird schnell klar: Männliche Hauptcharaktere sind immer noch die Regel. Die genannten Titel sind mir übrigens alle aus dem Stegreif eingefallen.

Dieser Umstand nervt mich, zumal Spiele wie Mirror's Edge, Bayonetta und Beyond Good & Evil fantastisch illustrieren, wie gut weibliche Protagonisten funktionieren können. Darüber hinaus gehöre ich zu der Sorte Mensch, die schnell das Interesse verliert, wenn nicht genügend Abwechslung geboten wird. Ist mir die Männerdominanz im Videospielkosmos somit mittlerweile einfach zu langweilig? Suche ich insgeheim Abwechslung, indem ich meinen Helden unterbewusst das weibliche Geschlecht zuteile? Eine sichere Antwort kann ich nicht geben. Fest steht aber, dass ich der weiblichen Version von Commander Shepard einem Nico Bellic oder Master Chief oder Sam Fischer oder Cole McGrath oder Aiden Pierce oder Prophet immer den Vorzug geben werde.

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