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Test - Spider-Man 2 : Spiel der Woche 29/04

  • PS2
  • Xbox
  • GCN
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Beginnen wir beim Springen und Schwingen: Mit einer Taste springt unser Held, wobei ihr die Sprunghöhe bzw. Weite durch das Gedrückthalten des Buttons bestimmt. Mit der linken Schultertaste legt ihr einen Sprint ein, mit der rechten schwingt ihr euch per Netz von Haus zu Haus, wobei ihr optional die Möglichkeit habt, euch unterstützen zu lassen oder die Richtungssteuerung komplett selbst zu übernehmen. Einige Aktionen können dabei kombiniert werden, so könnt ihr unter anderem mit der Sprungtaste beim Schwingen eure Absprung- und Schwungweite beeinflussen. Und natürlich könnt ihr auch munter an Wänden entlangkrabbeln. Wer da alle Tricks mit der Zeit beherrscht, schwingt sich schneller durch Manhattan als das große Filmvorbild selbst.

Auch im Kampf hat Spidey so einiges auf der Pfanne. Neben verschiedene Schlägen und Tritten, die recht simpel ausführbar sind, kommt auch hier der Spinnenfaden zum Einsatz. Mit einem kurzen Antippen der entsprechenden Taste blendet oder entwaffnet ihr Gegner, mit längerem Drücken wickelt ihr einen Gegner ein und könnt ihn dabei durch die Luft schleudern, um ihm dort noch einige Tritte und Schläge zu verpassen. Dies ist auch ein Beispiel für die zusätzlichen Fähigkeiten aus dem Spidey-Shop, denn nach entsprechendem Kauf könnt ihr mehr als nur einen Gegner auf einmal einwickeln. Vor allem gegen die Boss-Gegner kommen zudem die Spinnensinne zum Einsatz: Sind diese aktiviert, deutet euch ein kurzes Aufleuchten von Spideys Kopf an, wann ein guter Zeitpunkt für die Ausweich-Taste wäre. Außerdem könnt ihr eine Art Slow-Motion-Modus aktivieren, in welchem ihr euch etwas schneller bewegt als die Umgebung. Alternativ dazu leuchten Schwachstellen von Bossgegnern auf. Die Vielzahl an Kombos und Moves sorgt immerhin auch dafür, dass die ewig gleichen Nebenaufgaben wenigstens etwas aufgepeppt werden.

Was die Gegner selbst angeht, so sind diese zwar nicht besonders helle, können eurem Helden aber ordentlich auf die Pelle rücken – insbesondere, wenn ihr es mit mehreren Gegnern mit Schusswaffen zu tun bekommt. Glücklicherweise kann Spidey aber einiges einstecken und so sind die meisten Kämpfe kein Problem. Haariger sind da schon die Bosskämpfe, denn ihr bekommt es nicht nur mit Doc Ock zu tun sondern auch einigen anderen Supergangstern wie Rhino, Shocker oder Mysterio. Die Kämpfe gegen diese Brocken fordern allerdings etwas Geduld und können einem schon mal auf den Wecker fallen. Dabei auch gleich ein dicker Pluspunkt des Spieles: Ihr könnt überall und jederzeit speichern und seid nicht von Savepoints abhängig. Auch wenn ihr mal eine Aufgabe versiebt, ist das nicht so wild; ihr könnt diese nochmals absolvieren, nachdem ihr den Verlust einiger weniger Heldenpunkte in Kauf genommen habt.

Visuelle Highlights und Mankos

Was die grafische Umsetzung angeht, wird ein recht gemischtes Bild geboten, mit einigen Highlights und einigen Schwächen. Positiv fällt auf allen drei Plattformen die enorm flüssige Grafik auf. Immerhin werden sehr schnelle Bewegung in einer kompletten Stadt geboten, aber selbst wenn ihr vom Dach eines Wolkenkratzers springt und euch kurz vor dem Aufprall per Spinnennetz in die nächste Straße schwingt, hakelt und ruckelt gar nichts. Nur sporadische Pop-Ups trüben das Bild und die Texturen lassen ebenfalls des Öfteren Wünsche offen. Darstellung und Animation der Hauptcharaktere im Spiel selbst lassen wenig Spielraum für Klagen, auch hier geht alles sehr flüssig. Alle anderen NPCs wie auch Fahrzeuge wirken allerdings arg detail- und polygonarm. Die Zwischensequenzen, in denen die Story erzählt wird und die ihr als Einleitungen zu den Nebenaufgaben bekommt, sind eher unspektakulär und wiederholen sich im Falle der Nebenaufgaben sehr oft. Auch die Darstellung der Charaktere in den Zwischensequenzen kann nicht so recht gefallen - hier fehlt es eindeutig an Details.

Im Vergleich der Konsolen hinterlässt die Xbox den besten Eindruck, dicht gefolgt vom GameCube. Beide bieten sehr flüssige und scharfe Grafik, die Texturen wirken ebenfalls einen Hauch schärfer. Bei der PS2 fällt gelegentliches Texturflimmern auf, auch wirken die Charaktere insgesamt unschärfer.

Was nicht wirklich begeistern kann, ist die Soundkulisse, was eigentlich ein echtes Ärgernis ist, denn immerhin wurden einige Original-Synchronsprecher angeheuert. Dennoch wirkt die Sprachausgabe zu gekünstelt und aufgesetzt und lässt nicht so recht Stimmung aufkommen. Die Musik geht in Ordnung, etwas mehr hätte allerdings nicht geschadet, denn nicht selten schwingt ihr in mehr oder weniger absoluter Stille durch die Straßen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
'Spider-Man 2' entpuppt sich als echte Seltenheit – nämlich als gelungene Film-Umsetzung. Das liegt zum einen am variablen und erstaunlich flüssigen Gameplay, das mit Bewegungsfreiheit, Nebenmissionen und Storyline-Aufbau an Spiele wie 'GTA' und 'True Crime' erinnert. Zum anderen macht es dank gelungener Steuerung einen Heidenspaß, durch ein komplettes Manhattan zu schwingen und zu krabbeln, denn das ist nahezu perfekt umgesetzt. Etwas mehr Vielfalt im Hinblick auf die Nebenmissionen hätte dem Spiel allerdings gut getan, denn selbige werden nach kurzer Zeit doch recht eintönig und die Soundkulisse mag mich auch nicht so recht überzeugen. Dennoch ein schickes Spiel, das dank gutem Tutorial auch für Einsteiger bestens geeignet ist. Spidey-Fans lassen sich den Titel sowieso nicht entgehen.

Überblick

Pro

  • viel Bewegungsfreiheit
  • sehr flüssige Grafik
  • etliche sinnvolle Power-Ups
  • guter Einstieg dank Tutorial und Tipps
  • zahlreiche Missionen
  • Speichern überall und jederzeit möglich

Contra

  • streckenweise problematische Kameraführung
  • Missionen werden schnell eintönig
  • schwache Soundkulisse trotz Originalsprechern
  • unbefriedigende Boss-Kämpfe
  • schwache Darstellung der Charaktere

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