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Preview - StarCraft II: Wings of Liberty : Zwölf Jahre Sehnsucht

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Auf der Suche nach der perfekten Balance

Allerdings ist den Beta-Testern auch klar - was uns sehr gut gefallen hat -, dass sie genau für solche Fälle im Einsatz sind. Außerdem werden erst mit der Zeit erfolgreiche Gegentaktiken entworfen und verfeinert werden. Vollkommen logisch, dass so etwas ein bisschen dauert - und ganz nebenbei auch einen der großen Reize der Mehrspieler-Matchs ausmacht. Insgesamt erscheint uns die Balance der Einheiten und Rassen auf jeden Fall schon sehr ausgewogen. Was allerdings nicht weiter verwundert, wenn wir unseren ersten Kritikpunkt etwas genauer betrachten, nämlich die fehlenden Neuerungen. Denn auch wenn das in unseren Augen etwas zu krass ausgedrückt ist, muss man den Kritikern, die bemängeln, dass es sich um keinen wirklichen Nachfolger handelt, zumindest teilweise recht geben.

Folgerung: Da StarCraft ziemlich perfekt ausbalanciert war und bei Teil zwei nicht viel geändert wurde, muss das Balancing automatisch wieder sehr gut sein. Und tatsächlich, wirkliche Neuerungen, wie zum Beispiel eine neue Rasse, fehlen uns etwas. Stark angepriesene neue spielmechanische Funktionen, etwa dass ihr jetzt zum Beispiel unendlich viele Einheiten einer Gruppe zuordnen könnt, kann man auch per Add-on einführen. In diesem Punkt können wir uns übrigens auch den Gegenstimmen nicht anschließen, die darauf beharren, dass StarCraft II zwangsweise nicht zu viele Änderungen mitbringen dürfe, da man durch den E-Sport gebunden sei.

Von Hetzern, Trägern und Kolossen

Bei dem Argument „Man kann schließlich auch den Fußballsport nicht einfach neu erfinden!" würden wir die Gegenfrage stellen, ob eine unbekannte Mannschaft einer Liga je geschadet hat. Denn als genau das hätten wir eine neue, vierte Rasse im Spiel angesehen. Mehr Neuerungen finden wir da schon bei den Einheiten, Fähigkeiten und Gebäuden. Wenn wir zum Beispiel auf die Lufteinheiten blicken, finden wir jeweils nur noch eine Einheit aus StarCraft, alle anderen wurden neu hinzugefügt. Doch auch bei den Bodeneinheiten hat sich einiges getan, so wurde bei den Protoss der Dragoner zugunsten des Hetzers entfernt und bei den Zerg verhilft die Königin nun zur beschleunigten Einheitenproduktion.

Das waren nur einige wenige Beispiele, hier gibt es also durchaus viel zu erforschen und unzählige neue Strategien auszuprobieren - ein Umstand, der die Kritik von oben wieder abschwächt. Als ebenfalls voll und ganz eines Nachfolgers würdig betrachten wir die grafische Darstellung im neuen 3D-Gewand. Das Einheitendesign und ihre Darstellung sind einfach cool. Ihr könnt jetzt Höhenunterschiede taktisch nutzen, das heißt Gegner von Klippen herab angreifen. Die Sci-Fi-Landschaften können sich ebenfalls sehen lassen. Zu guter Letzt sperren wir noch die Ohren auf und lassen uns von der Hintergrundmusik, die für jede Rasse anders ist, den Effekten und der Sprachausgabe begeistern. Alles in gewohnt hoher Blizzard-Qualität, versteht sich.

Wie ist also unser erster Eindruck?

Die Spiele sind schnell und sehr herausfordernd. Fast wie bei einem Sammelkartenspiel müsst ihr erst einmal eine Taktik festlegen und eine Gruppe von Einheiten - sie würden beim Kartenspiel eurem „Deck" entsprechen - finden, die diese auch anwenden kann. Danach geht es ans Umsetzen in die Praxis, wofür ihr Computergegner benutzen könnt. So gefährdet ihr euren Rang nicht und könnt erst einmal ausprobieren, ob eure Zusammensetzung stimmt und im Stein-Schere-Papier-System von StarCraft II wirksam ist. Den daraus resultierenden Wettbewerb kann man nur als extrem motivierend bezeichnen.

Fazit

von Juergen Siegordner
Ich spiele schon immer gerne Strategiespiele, doch wenn es um den Mehrspielermodus geht, war ich bisher, ehrlich gesagt, eher bei Ego-Shootern oder MMOs zu Hause. Das hat sich seit dem Beginn des StarCraft-II-Beta-Tests gründlich geändert. Ausprobieren, an neuen Strategien tüfteln, Gegner analysieren, Basisbau optimieren, Aktionen pro Minute steigern und, und, und. Das kann wirklich fesseln, um nicht zu sagen: süchtig machen. Und auch wenn es keine gravierenden Neuerungen (wie eine vierte Rasse) gibt, so sorgt zumindest die Präsentation dafür, dass StarCraft II aussieht und sich anfühlt, als wäre es im nächsten Jahrhundert angekommen. Wir besprechen hier zwar nur den Mehrspielerbereich, doch für diesen dürfen wir jetzt schon, getrost und definitiv, beide Daumen weit nach oben reißen!

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