Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Tao Feng: Fist of the Lotus : Tao Feng: Fist of the Lotus

  • Xbox
Von  |  |  | Kommentieren
Tao Feng: Fist of the Lotus
Kampfspuren sind deutlich zu erkennen.
Da ’Tao Feng: Fist of the Lotus’ einen sehr hohen Schwierigkeitsgrad aufweist, sollte der Trainingsmodus länger besucht werden - entweder führt ihr in einer Art Schule immer schwieriger werdende Moves und Combos aus oder verbessert eure Fähigkeiten in einem freien Training. Die Steuerung ist nicht sonderlich neuartig ausgefallen, sondern orientiert sich an ’Tekken’ & Co. Mit dem linken Analogstick oder dem Digi-Kreuz bewegt ihr den Charakter - leider sind Seitwärtsbewegungen in den dreidimensionalen Räumen etwas hakelig ausgefallen. Um Angriffe zu blocken, drückt ihr einfach vom Gegner weg. Leider ist auch das nicht ganz perfekt gelungen, da die Perspektive zuweilen plötzlich dreht oder sogar um 180 Grad wechselt, was schnell verwirren und den Block abbrechen kann. Um selbst zu attackieren, drückt ihr die Actionbuttons, wobei X und A für Faustmanöver und B und Y für Kicks zuständig sind. Das Gameplay setzt ähnlich wie ’Killer Instinct’ auf lange Combos, die mit exakten Tastenkombinationen ausgeführt werden - leider sind dabei Steuerung und Timing aber ausgesprochen sensibel, so dass wirkungsvolle Combos nur schwerlich gelingen.

Spektakuläre Fights
Doch kommen wir zur tatsächlichen Action, und hier hat ’Tao Feng’ durchaus einiges zu bieten. Die Kämpfe finden in tollen Arenen statt, von denen es insgesamt 13 gibt. Die Stages sind weiträumig und mit vielen Details ausgetattet, wobei viele Elemente interaktiv sind. Schmettert ihr beispielsweise euren Gegner gegen einen Spielautomaten, eine Fensterscheibe, eine Vitrine, Kiste oder Ähnliches, gehen diese Objekte zu Bruch, was besonders viel Schaden mit sich bringt - es sieht also nicht bloß spektakulär aus, sondern nützt auch etwas. Leider lassen sich so aber im Gegensatz zu ’Dead or Alive 3’ nicht neue Gebiete freilegen. Dafür können die Charaktere per Tastendruck einfach von Wänden abspringen oder um Stangen, Säulen, Masten und ähnliches herumschwingen, um den Gegner so anzugreifen. Die Arenen sind weniger in puncto spielerischen Elementen, sondern mehr visuell abwechslungsreich: Von einem altertümlichen Schiff in eisiger Umgebung und einem asiatischen Dojo über einen atmosphärischen Pier bis hin zu einer düsteren Straße, einer Spielhalle, einem modernen Hochhausraum und einem Museum wird allerhand geboten. Die Fights gehen übrigens nicht wie üblich über zwei bis drei Runden, sondern jede Figur hat drei Energiebalken, die nacheinander praktisch ohne Unterbruch geleert werden müssen, bis ein Sieger feststeht.

Tao Feng: Fist of the Lotus
Lasst die Vöglein fliegen.

Klar, dass es in den Zweikämpfen nicht gerade freundlich zugeht. Trefft ihr beispielsweise mehrmals die Beine oder Arme des Gegners, werden diese Bereiche geschwächt, bis sie schließlich brechen und der Gegner so weniger gut kämpfen kann. Jede Attacke füllt außerdem einen zweiten Energie-Balken, die Chi-Energie. Ist dieser voll, könnt ihr auf Knopfdruck je nach Figur wuchtige Spezialattacken wie Feuerbälle, Energiewellen, Geisterdrachen, Explosionen, Blitzkicks und Ähnliches ausführen. Des Weiteren lassen sich mit der Chi-Energie sogar verletzte Arme und Beine heilen. Ein Manko stellen allerdings die Chi-Attacken insofern dar, als sich die Moves je nach Figur stark unterscheiden, wodurch die Charaktere noch unausgeglichener werden, als sie es ohnehin schon sind. Auch in puncto Kollisionsabfrage zeigt das Spiel hin und wieder einige Schwächen, zum Glück aber relativ selten und wenig auffällig. Wie schon erwähnt, ist der Schwierigkeitsgrad außerdem sehr hoch angesetzt, selbst wenn man den leichtesten verfügbaren einstellt. Die vom Computer gesteuerten Gegner setzen äußerst aggressiv und clever Combos, Special-Moves und nicht zuletzt das Gelände zu ihren Gunsten ein, zumal sie scheinbar keinerlei Schwierigkeiten mit der hakeligen und sensiblen Steuerung und den Perspektivenwechseln haben.

Tao Feng: Fist of the Lotus
Eine der spektakulären Chi-Attacken.

Tolle Technik
Während es beim Gameplay einige Mankos gibt, sorgt die technische Gestaltung von ’Tao Feng’ für Begeisterung. Vor allem die Stages sind eine echte Augenweise und strotzen nur so vor - meist zerstörbaren - Details. Dazu kommen spektakuläre Licht-, Partikel-, Rauch-, Wetter-, Feuer- und Explosionseffekte, welche die Kämpfe beeindruckend in Szene setzen. In einer nächtlichen Stage setzt zum Beispiel immer mal wieder der Regen ein, der realistisch am Boden auftrifft, während Blitze das Geschehen für Sekundenbruchteile grell verzerren. Allerdings vermisst man einige Animationen wie beispielsweise Zuschauer oder Fahrzeuge im Hintergrund. Auch die großen und abwechslungsreichen Charaktere sind toll designt - jede Figur verfügt über zwei sehenswerte unterschiedliche Kostüme, die realistisch und bis ins letzte Detail animiert sind. Die Kampfanimationen kommen da nicht ganz mit, sind aber auch noch ganz passabel. Beeindruckend sind hingegen die zahlreichen visuellen Verletzungen, die sich die Kämpfer zuziehen - Schürfungen, Blut, blaue Augen, Kratzer, zerrissene Kleider, blaue Flecken und einiges mehr sind schnell in einem Duell zu sehen. Beim Sound erwarten euch typische aufpeitschende Hintergrundmusik und krachende Effekte. Auch die für ein Beat’em Up zahlreichen Sprachsamples sind gut gelungen.

 

Fazit

von David Stöckli
Mit ’Tao Feng: Fist of the Lotus’ ist Studio Gigante ein sehr ordentliches Beat’em Up geglückt, das vieles richtig macht, aber in diversen Details schwächelt. So überzeugt das Gameplay mit vielen Moves und Combos und den großen, interaktiven Arenen, nervt aber mit einem überzogenen Schwierigkeitsgrad, unausgewogenen Charakteren, Perspektivenproblemen und der hakeligen, übersensiblen Steuerung. Immerhin kann die Grafik mit den sehenswerten Figuren, den spektakulären Effekten und den detaillierten Stages begeistern. Schade hingegen, dass es kaum freispielbare Extras gibt. Beat’em Up-Fans, die sich mal wieder so richtig in ein Spiel verbeißen wollen, sind bei ’Tao Feng’ aber an der richtigen Adresse.  

Kommentarezum Artikel