Preview - The Darkness 2 : Ausflug ins Bordell

In der Haut des Darklings

Irgendwann stehen wir mit Jackie vor einer verschlossenen Tür. Ein Weiterkommen scheint nicht möglich. Doch da tritt unser kleiner Begleiter, der Darkling, ins Rampenlicht: Nachdem wir kurzerhand die Kontrolle des kleinen Satansbraten übernommen haben, schleichen wir durch Lüftungsschächte und schalten Feinde ohne großes Aufsehen aus. Der Darkling geht nicht sonderlich zimperlich vor und reißt bisweilen allerhand Innereien aus gegnerischen Hälsen heraus.

Schlussendlich können wir mit dem kleinen Frechdachs die verschlossene Tür öffnen und weitermarschieren. Der Darkling steht euch auch sonst zur Verfügung und attackiert völlig autonom eure Widersacher. Segnet er das Zeitliche, erscheint er kurz darauf wieder auf dem Bildschirm. Er ist jedoch nicht mächtig genug, um alles und jeden eigenständig auszuschalten.

Weiterentwicklung

Während wir uns weiter durch die Gemäuer des Bordells ballern und unsere Dämonen mit der Bruderschaft kurzen Prozess machen, können wir einen Blick auf das Fertigkeitensystem werfen. Hat Jackie genügend Erfahrung gesammelt, darf er neue Fähigkeiten erlernen. Das System erinnert ein wenig an das Sphärobrett aus Final Fantasy X. In einem kreisrunden Raster habt ihr mehrere Wege, die ihr einschlagen könnt. Dabei müssen einige Attribute freigeschaltet sein, um andere zu erreichen. Das verleiht der Entscheidung, welche Fähigkeiten Jackie erlernen soll, eine kleine taktische Komponente.

Grafisch wurde in The Darkness 2 einiges anders gemacht. Statt den realistischen visuellen Stils des Vorgängers beizubehalten, präsentiert sich der Nachfolger nun eine ganze Ecke bunter. Die Entwickler zeichneten jeden Gegenstand und jede Figur nach, um einen sehr atmosphärischen Comic-Look zu erzeugen, der schon jetzt einen sehr stimmigen Eindruck hinterlässt. Mike Patton, Sänger von Faith No More, leiht Jackie auch diesmal wieder seine Stimme. Eine deutsche Vertonung wird es nicht geben, dafür aber Untertitel.

Totgeglaubte leben länger

Wir betreten einen Raum, plötzlich wird es taghell. Jackie ist eingesperrt, es gibt kein Entkommen mehr. Während wir verzweifelt versuchen, eine Deckung zu finden und die Feinde auszuschalten, wird der Bildschirm heller. Die düstere Stimme der Dämonen in unserem Kopf schreit uns an, verlangt einen Ausweg aus diesem Schlamassel. Doch es ist zu spät. Als Jackie sein Bewusstsein wiedererlangt, sehen wir, dass wir ans Kreuz genagelt wurden. Dicke Bolzen an den Extremitäten hindern uns am Fliehen. Das Blut tropft auf dem Boden.

Vor uns steht Victor Valente. Er macht uns klar, dass er sich unserer Kräfte bemächtigen will. Doch das geht nur dann, wenn der Träger sich freiwillig dazu entscheidet. Wir hadern. Und dann wird es wieder schwarz. Die Dämonen sprechen erneut zu uns, versuchen, uns zu überreden, standhaft zu bleiben. Auf einmal können wir uns frei bewegen. Doch der Raum sieht anders aus, düsterer. Wir durchbrechen eine Mauer und laufen durch einen kleinen Tunnel. Die Dämonen sagen, dass „sie“ sterben wird, falls wir aufgeben. Eine weitere Wand gibt nach. Eine riesige Höhle erscheint vor unseren Augen, in der Mitte hängt eine Frau an Ketten. Eine Frau, die Jackie sehr gut kennt. Es ist seine Freundin Jenny, die im ersten Teil ermordet wurde. Leider verdunkelte sich dann der Bildschirm und unser Bordelltrip fand ein jähes Ende.

Fazit

von Christian Kurowski

Der Abschnitt im Bordell hat mich etwa eine Dreiviertelstunde beschäftigt. Und in dieser Zeit wurde ich gut unterhalten. War ich am Anfang ein wenig skeptisch, was den Look des Spiels betrifft, ist dieser visuelle Zeichenstil doch wirklich hübsch und passt perfekt zur Comic-Vorlage. Die Quad-Wielding-Steuerung benötigt am Anfang ein wenig Zeit, bis sämtliche Extremitäten und Dämonen genau das tun, was man möchte, aber dann gehen die Schusswechsel und brutalen Exekutionsmanöver leicht von der Hand. Ich bin jedenfalls richtig angetan und gespannt darauf, in was für eine düstere Verschwörung Jackie dieses Mal gerät.